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Von Jahr zu Jahr lautere Töne

■ betr.: "Rechtsradikale Randale in Ost-Berlin", taz vom 23.4.90

betr.: „Rechtsradikale Randale in Ost-Berlin“, taz vom 23.4.90

Ganz unerwartet war die deutsch-deutsche Randale auch nicht gekommen. Schon länger hatten in der Szene entsprechende Gerüchte kursiert.

Im Münchener Löwenbräukeller: Zur „geschlossenen Elternsitzung“ hatte Ewald Althans eingeladen, Aktivist bei der rechtsradikalen FAP und beim Deutschen Jugendbildungswerk, weiter gekommen waren neben sogenannten Mitläufern all die Verführer von Rang und Namen in der rechtsextremistischen Szene: Otto Ernst Remer, Michael Kühnen, Manfred Röder und der Skinhead-Chef Richard Sturm. (Anm. d. Red.: siehe taz vom 24.4.90 „Rechtsradikale sammeln sich“.)

Uns wundert es schon, warum der Verfassungsschutz nicht einschritt. In Bayern ist es offenbar staatsfeindlicher, gegen die WAA Widerstand zu leisten als Volksverhetzung zu treiben. Die Töne von rechts werden von Jahr zu Jahr lauter und offensiver. Ein Redner, konspirativ im bürgerlichen Anzug, zitiert einen Dichter der Bewegung. Wenn sie an die Macht kommen, heißt es an die Adresse der Bürgerlichen und der „Systempresse“ gerichtet, „dann gnade euch Gott“.

Rosa Sisowosdi, Mitglied des „GR“

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