■ JUSTIZ: Vogel muß mit neuen Anzeigen rechnen
Berlin. Der ehemalige Ostberliner Staranwalt und Honecker-Vertraute Wolfgang Vogel muß mit neuen Anschuldigungen rechnen. Justizsprecherin Jutta Burghart sagte gestern, daß sich bei der Verwaltung mehrere ehemalige DDR-Bürger gemeldet hätten, die vor ihrer Ausreise in die BRD nach eigenen Angaben unter Druck ihre Grundstücke verkaufen mußten. Sie wollten Vogel nach der Durchsuchungsaktion am vergangenen Sonntag ebenfalls wegen Erpressung und Nötigung anzeigen. Unterdessen nahm in Bonn der frühere SPD- Partei- und Fraktionsvorsitzende Hans-Jochen Vogel den Rechtsanwalt in Schutz. Nach Angaben von Frau Burghart wertet die Staatsanwaltschaft derzeit die über 100.000 Karteikarten und Akten aus, die in Vogels Kanzlei und Privathaus am Sonntag sichergestellt wurden. Die Justiz ermittelt aufgrund von 13 Anzeigen gegen den 66jährigen wegen des Verdachts der Erpressung und Nötigung.
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