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Viren-Warnung vom BSITrojaner befällt tausende Rechner

Eine Schadsoftware hat zahlreiche Rechner mit einem Trojaner infiziert. Das Bundesamt für Sicherheit rät Internetnutzern in der Informationstechnik zum Schnelltest.

Der Schnelltest soll vor einem Trojaner schützen. Bild: dpa

BONN afp | Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Internetnutzern die Prüfung ihrer Rechner auf eine Schadsoftware namens "DNS-Changer" empfohlen.

Hackern sei es gelungen, Netzwerkeinstellungen bei PC- und Mac-Systemen zu manipulieren, teilte das Bundesamt am Mittwoch mit. Über die gemeinsam vom BSI, dem Bundeskriminalamt und der Deutschen Telekom betriebene Internetseite könnten Rechner nun getestet werden, bei einer Infizierung mit dem Trojaner erscheint auf der Seite eine Warnmeldung.

Wenn der Rechner mit der Software befallen ist, könne der Browser Internetnutzer beim Besuch häufig genutzter Seiten auf manipulierte Websites umleiten, erklärte das BSI. Dort fänden etwa die Verbreitung angeblicher Antivirensoftware und illegaler Verkauf von Medikamenten statt. Zudem sei es den Hackern gelungen, manipulierte Werbeeinblendungen an infizierte Rechner zu senden, Suchergebnisse zu manipulieren und weitere Schadsoftware nachzuladen.

In Deutschland sind nach Angaben der US-Bundespolizei FBI, die im November in Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden die Urheber der Manipulationen festgenommen hatte, derzeit bis zu 33.000 Computer täglich betroffen.

Bei einer Warnmeldung auf der Internetseite werden zugleich Empfehlungen gegeben, wie der Trojaner entfernt und die korrekten Systemeinstellungen wieder hergestellt werden können.

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8 Kommentare

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  • WS
    Wolfgang Schmidt

    Ich frage mich, warum Medien solche Meldungen überhaupt verbreiten und damit möglicherweise dem BND helfen, ahnungslose Bürger in die Staatstrojaner-Falle zu locken.

    Stasi, Gestapo & Co. lassen grüßen.

    Das Innenministerium & Co. hat ja alles dafür gegeben, dass man staatlichen Stellen und damit auch solchen Empfehlungen überhaupt nicht mehr vertrauen kann...

    Das Vertrauensproblem ist zur Zeit kein Monopol des Bundespräsidenten.

    Herr Friedrich, Frau Merkel, die Innenminister der Länder und die gesamte Zunft sollen mal zusehen, wie sie das Bürgervertrauen trotz Staatstrojaner-Desaster wieder herstellen - bei der West- und Ostdeutschen Geschichte.

     

    Eine offizieller Kommentar des CCC zur besagten Prüfseite des BSI - ob man sich dort eher was "einfängt" statt Hilfe zu bekommen - wäre sehr wünschenswert!

     

    Und eine genaue, fachgerechte Prüfung einer solchen Webseite durch die Medien, von der taz bis zur Bild über die Tagesschau, bevor sie solche Meldungen verbreiten, wäre auch schön!

  • S
    Skepsis

    Verstehe ich das richtig, daß ich damit der genannten Website Zugriff auf meinen rechner gewähre? Woher weiß ich, daß die mit meinem Rechner nicht noch ganz andere Sachen anstellt? Ich will ja nicht paranoid sein, aber könnte man da nicht mindestens nebenbei die Software auf legalen Erwerb testen, womöglich auch die Inhalte von Dateien auslesen?

  • M
    mueze

    Kann mir mal jemand erklären, wie die Überprüfung des Rechners in einer sekunde abgeschlossen sein kann? Sobald man diese Seite aufgerufen hat, ist dieser "Test" nämlich schon wieder vorbei...

  • T
    tomes

    Vielleicht kommt ja mit der Prüfung vom Bundeskrimalamt auch eine Spyware bei der Prüfung auf den PC? Der Trojaner Check öffnet ja die Tür zu heimischen PC....

  • A
    Aposke

    Unglaublich, die Bundesregierung bekommt in Sachen Schadsoftware-Test mal etwas auf die Reihe?

    Naja, es war zwar nur ein einfacher DNS-Trojaner, aber trotzdem ist so eine Website als Antwort darauf auf jeden Fall schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

  • L
    leichtGläubiger

    Haha, netter Versuch! Ich lass doch nicht meinen kompletten Computer freiwillig beim BKA durchscannen. Für wie blöd halten die einen eigentlich. Warum sollte es den Scan nicht auf anderen Seiten auch geben? Und was bringt mir eine Warnmeldung alleine?

  • F
    Fragesteller

    Toll ist auch das Bild der dpa zu dem Artikel. Also Variablen wie "Brot" und "Kochstufe" klingen schon mal sehr gefährlich. Und was macht dieser Tojaner da? Er verändert Variablen in denen RGB-Farbwärte gespeichert sind. Welch teuflisches Teil!

  • GW
    Graue Wölfe Sprache

    Wenn dann sind das Spartaner und Griechen, aber keine Trojaner. Die gibt's schon seit 3000 Jahren nicht mehr, auch wenn die Grauen Wölfe was anderes erzählen.