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Viele Ärzte sind suchtkrank

Bonn (epd) – Etwa 20.000 Mediziner in Deutschland sind nach Schätzungen von Wissenschaftlern suchtkrank. Gefährdet seien vor allem junge Krankenhausärzte, die hohen Belastungen im Schicht- und Wochenenddienst sowie Machtkonflikten ausgesetzt sind, berichtet das in Bonn erscheinende Fachmagazin drogen- report. Rund 15,5 Prozent der Pflegekräfte und 37 Prozent der Ärzte griffen unter solchen Streßbedingungen häufig zur Flasche oder zu Medikamenten, schreibt das Blatt unter Berufung auf den Villinger Suchtarzt Bernhard Mäulen. Die Beschaffung von wirksamen Aufputsch- oder Schmerzmitteln sei für Ärzte meist kein Problem. Eine Untersuchung aus den USA zeigt, daß dort etwa neun Prozent aller Ärzte alkoholabhängig seien. Der Anteil der trinkenden Krankenschwestern und Pfleger liegt bei etwa sechs Prozent. Damit ist in den USA das Risiko der Alkoholabhängigkeit in den medizinischen Berufen um ein Vielfaches höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. In Großbritannien sollen sogar sechzig Prozent aller jungen Ärzte übermäßig viel Alkohol trinken. Auch Cannabis sowie LSD, Ecstasy und Kokain werden häufig konsumiert.

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