Vormerken : Videoüberwachung im Koffer
Die Überwachung von Räumen ist in vieler Munde, aber wo findet sie eigentlich genau statt? Sichtbar ist sie ja kaum. So hat sich Michelle Teran für „A User‘s Manual“ eine Technik ausklamüsert, mit der per Video-Scanner Bilder von drahtlosen Überwachungskameras eingefangen werden. Diese Bilder aus Geschäften und Gebäuden macht sie während der bis Sonntag stattfindenden Rundgänge im Rahmen des Medienkunstfestivals First Play Berlin in einem Koffer sichtbar. So wird die Vermischung von Öffentlichem und Privatem erkennbar und die Sicherheitseinrichtung auf den Kopf gestellt. Wenn man danach wissen möchte, wie man auf all dieses Wissen oder die Datenströme in der Stadt generell reagiert, kann man sich von der Künstlergruppe Acitive Ingredient mit Herzschlag-Messgerät, GPS und Minicomputer ausstaffieren lassen und sich auf einen Rundgang begeben. Vielleicht an einen weiteren Höhepunkt des Festivals am Checkpoint Charlie vorbei, wo ein bemerkenswerter Baum heranwächst. Weht der Wind, bewegt er sich oder verliert ein Blättchen. Das Besondere daran: Der Baum ist eine Projektion von Simon Heijdens, die an diesem historischem Ort zugleich auf den Umgang mit Verlust und Vergänglichkeit verweist. MJ