VfB Stuttgart gegen FC Sevilla: Aus den Chancen nichts gemacht
Die Schwaben spielten zwar gut, patzten aber bei Standardsituationen. Ihr Einzug ins Achtelfinale der Champions League ist durch die 1:3-Niederlage gegen Sevilla unwahrscheinlich geworden.

STUTTGART dpa | Außenseiter VfB Stuttgart hat gegen den FC Sevilla in der Champions League den erhofften Befreiungsschlag nicht geschafft und nur noch geringe Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale. Teamchef Markus Babbel führte die 1:3 (0:1)-Niederlage gegen den spanischen Spitzenclub im dritten Gruppenspiel am Dienstagabend auf "dumme Fehler" und Schlafmützigkeit bei zwei Standardsituationen zurück. "Die Mannschaft ist bis an ihre Grenzen gegangen, aber leider sprang nichts Zählbares heraus."
Der Fußball-Bundesligist beherrschte in der ersten Halbzeit überraschend eindeutig das Geschehen gegen den Tabellendritten der Primera División. Aber trotz eines halben Dutzends guter Chancen glückte den Schwaben kein Tor. Wie aus dem Nichts ging Sevilla in Führung: Nach einem Freistoß köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Sébastien Squillaci den Ball zum 1:0 (23. Minute) ein. Der überragende Abwehrchef der Andalusier erzielte auf diese Art auch das 3:0 (72.). Zuvor hatte Jesús Navas keine Mühe, nach einem Patzer von VfB-Keeper Jens Lehmann aus Nahdistanz das 2:0 zu erzielen (55.).
Nach Elsons 1:3 durch einen direkt verwandelten Freistoß (74.) keimte bei den Stuttgartern und ihren 37 500 Fans in der nicht ausverkauften Mercedes-Benz Arena neue Hoffnung auf ein "Fußball-Wunder" auf. Aber trotz größter Bemühungen gelang keine Resultatsverbesserung. "Wir haben Sevilla richtig in Verlegenheit gebracht", zollte Babbel seinen Schützlingen trotz des "enttäuschenden Ergebnisses" ein großes Lob. "Die Leistung gibt Mut und Zuversicht."
Angesichts von bislang nur zwei Punkten und den ausstehenden zwei Auswärtspartien in Sevilla und Glasgow bei nur einem Heimspiel gegen Urcizeni erscheint das Überstehen der Gruppenphase aber kaum noch realistisch. Sportdirektor Horst Heldt hofft dennoch darauf, mit Siegen gegen die Schotten und Rumänen sowie "vielleicht einem Punkt in Sevilla" noch in die nächste Runde einziehen zu können. Heldt sprach von einer "bitteren Niederlage" angesichts der guten Leistung.
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