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Verwirrung um Modrow-Erklärung

Berlin (dpa) — Die PDS hat den Eindruck zurückgewiesen, der frühere DDR-Ministerpräsident Hans Modrow wolle als persönliche Konsequenz aus dem Finanzskandal der Partei vom Amt des Ehrenvorsitzenden zurücktreten. Der stellvertretende Vorsitzende der SED-Nachfolgepartei, Andre Brie, sprach am Mittwoch in Berlin von einem „Mißverständnis“. Modrow hatte am Vortag erklärt: „Die Erwartungen der Partei an das Wirken eines Ehrenvorsitzenden habe ich in diesem Zusammenhang (gemeint ist der Finanzskandal) unzureichend erfüllt.“ Der PDS-Spitzenpolitiker fügte hinzu: „Ich werde daraus die notwendigen Schlußfolgerungen ziehen.“ Brie meinte zu der aus dieser Äußerung abgeleiteten Rücktrittsabsicht, es gebe ein solches Bestreben nicht. Nach einem zweistündigen Gespräch mit Modrow habe er den Eindruck gewonnen, daß die Frage des Ehrenvorsitz lediglich „für die Diskussion aufgeworfen“ worden sei.

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