: Verwirrung ist eine gute Strategie
■ Betr.: Bad Kleinen und der Zwischenbericht
betr.: Bad Kleinen und der Zwischenbericht
Es ist schön zu wissen, daß unsere Elitetruppe GSG 9 unter 100prozentiger Kontrolle steht, so daß die Rambos nicht selbständig auf die Kacke hauen können. Wahrscheinlich unterstehen sie dem Herrn Jesus Christus selbst, den Status der Unfehlbarkeit haben sie ja bereits.
Mittlerweile weiß ich (fast) nicht mehr, auf welcher Ebene hier was, warum und von wem vertuscht wird oder auch nicht. Die Diskussion um das selbständige Handeln eines GSG-9-Menschen halte ich für genauso vorgeschoben, wie die Diskussion um Kenntnisse (wessen?) von der Planung des Sprengstoffanschlags.
Meine Phantasie ist: außer der taz (hoffentlich!) wird in drei Monaten niemand mehr nachfragen und nachforschen. Wolfgang Grams wird „sowieso tot“ sein und „das ist nun auch nicht mehr rückgängig zu machen“ und „alle wollen wir doch nun hart daran arbeiten, daß sich ein solcher Zwischenfall nicht noch mal ereignet“. Auch die RAF wird wohl nichts mehr einbringen. Denn wer ist denn heutzutage noch auf Stand, was V- Männer, Informanten und Spitzel betrifft? War denn Klaus Steinmetz nun einer? Oder war er vielleicht keiner und weiß es nur nicht?
Verwirrung ist doch eine gute Strategie, um sich den Fremdkörpern in unserer Gesellschaft zu entledigen! Anke Sperling, Hamburg
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