Verweis: Müllers Geist im Salon
„Ich glaube an Konflikt. Sonst glaube ich an nichts.“ Der Autor Heiner Müller, geschätzt für seinen Mut zum Dissens, wird immer wieder gebraucht. Heute beginnt am Deutschen Theater um 20.30 Uhr der Müllersalon, eine neue Reihe, die alle zwei Monate an seine Fragen anknüpfen möchte. „Was jetzt passiert, ist die totale Besetzung mit Gegenwart“, konstatierte er 1990 im Gespräch mit dem nigerianischen Schriftsteller Wole Soyinka. „Die Auslöschung von Vergangenheit, von Erinnerung. Die Auslöschung der Erwartung, von Zukunft. Das ganze ökonomische Potenzial geht auf Besetzung mit Gegenwart.“ Heute ist der Utopieverlust heftiger denn je. Den ersten Müllersalon bestreiten der Komponist Heiner Goebbels und Jürgen Kuttner.
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