: Verwandtschaft des Objekts mit Gletschern
Eine einzige Aufnahme eines Schneeballs auf einer Hand ist Basis einer seriellen Fotoarbeit der Künstlerin Dörte Eißfeldt: „schneeball“ ist die Kristallisation ihrer Arbeiten zum Thema Wasser, das sie seit einigen Jahren umtreibt.
Im Labor, wo der Schneeball auf der weißen Hand schwarz wird, beschwört sie die subjektive Komponente der Fotografie. Der gräuliche Klumpen vor dunklem Hintergrund erinnert an die Verwandtschaft des Objekts mit Gletschern; in der weißglühenden Handfläche erscheint das flüchtigste Element der Kindheit wie ein Stück Koks. Die Folge von 29 Fotografien ist nicht als Buch, sondern als Leporello in einem Schuber zu haben, und zwar beim Verlag: European Photography, Kurt-Schumacher-Weg 18a, 3400 Göttingen. Auf der Rückseite des Leporellos findet man einen deskriptiven Text von Monique David-Ménard und ein — doch ein bißchen pathetisch geratenes — Gedicht von Johan von der Keuken, das der Fotografin gewidmet ist. So sind die Künstler.
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