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Verunsicherte HausbesitzerKaum moderne Heizungsanlagen

Obwohl sich neue Heizmethoden schnell rechnen, tauschen nur wenige Hausbesitzer ihre Kessel aus, da sie die Bürokratie abschreckt.

Keine Frage: Der Lack ist ab. Bild: dpa

BERLIN taz/ap Deutsche Hauseigentümer, die zur Modernisierung ihrer Heizung bereit sind, fühlen sich durch Gesetze und Verordnungen verunsichert. Das hat der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) am Mittwoch als Ergebnis einer Studie bekannt gegeben, bei der 1.000 Hausbesitzer befragt wurden.

Über 80 Prozent der Hauseigentümer wollen nicht in neue, energieeffiziente Heizungsanlagen investieren, sondern ihre alten Heizungen weiter nutzen, bis sie nicht mehr funktionieren. Dadurch werden Chancen zur CO2-Reduktion vergeben, und die Hauseigentümer müssen letztlich beim Energieverbrauch draufzahlen. Nach Angaben des BDH rentiert sich die Anschaffung eines neuen Heizkessels bei einem Preisniveau von konstant 75 Euro pro 100 Liter Heizöl bereits nach rund fünf Jahren.

Im Jahr 2007 sind die Investitionen von Hausbesitzern in neue Heizungsanlagen gegenüber 2006 um rund ein Viertel zurückgegangen. Damit erlebte die Branche laut BDH-Präsident Klaus Jesse ihr bislang schlechtestes Jahr. 45 Prozent der befragten Hauseigentümer, die ihre Heizung nicht ausgetauscht haben, gaben an, dass eine Verunsicherung über neue Gesetze und Verordnungen ausschlaggebend für ihren Verzicht sei. 43 Prozent verhielten sich zögerlich, weil die Diskussion über die Frage "weg von Öl und Gas" sie verunsichert hätte. Dem steht gegenüber, dass für 60 Prozent der zögerlichen Hausbesitzer eine solarthermische Heizungsanlage von großem Interesse wäre.

Jesse forderte eine Vereinfachung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms: "Die Politik hat mit übermäßig bürokratischen Maßnahmen eine Marktblockade geschaffen."

Ab sofort können Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern einen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro bei der staatlichen Förderbank KfW beantragen: Für Sanierungen im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms werden je 50 Prozent der Kosten einer Energieberatung und der Baubegleitung bereitgestellt.

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