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Vertriebene im Vereinten Europa

■ betr.: „Fundamentalistin für Eu ropa“ von Robin Alexander und Uwe Rada, taz vom 7. 9. 98, S. 2

Der Beitrag zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, welchem Gedankengut die Vorsitzende Erika Steinbach und der von ihr vertretene Verein BdV (Bund der Vertriebenen) anhängt.

Wie kann man die Forderungen: „Recht auf Rückkehr, Entschädigung und Heimat“ in unserer heutigen Zeit eines sich abzeichnenden vereinten Europas noch glaubwürdig vertreten? — Die sogenannten Bluts- und Bekenntnisvertriebenen kommen mir vor, wie Fantasten, die nicht wahrhaben wollen, daß ihre Eltern ihr Schicksal einem skrupellosen Verbrecher anvertraut haben, der einen großen Teil des Einsatzes wie beim Poker verspielt hat.

Mit welchem Recht erhebt die Steinbach Ansprüche, den Besitz ihrer Eltern zurückzufordern. In meinen Augen diskreditiert sie die EU, wenn sie behauptet, die Vertreibung sei ein Verstoß gegen die Menschenrechte gewesen. Wenn unser „Obereuropäer“ Helmut Kohl ein wenig von Glaubwürdigkeit besäße, dann müßte er sich von diesem Verein distanzieren. Jürgen Wilke, Allmersbach

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