: Vertrag bei VW geklärt
Der notwendige Arbeitsplatzabbau in den inländischen Werken der Volkswagen AG (Wolfsburg) wird über Vorruhestandsregelungen und eine Mobilität der Mitarbeiter geregelt. „Ein entsprechender Generationenvertrag wird voraussichtlich am Donnerstag unterschrieben“, sagte der Vorsitzende des VW-Gesamtbetriebsrats, Klaus Volkert. Bei VW wird im kommenden Jahr mit einem Personalüberhang von etwa 10 000 Beschäftigten in den deutschen Werken gerechnet. Das Papiersieht vor, daß 55jährige ausscheiden können. dpa
Jüngere Kollegen verpflichten sich zur Mobilität zwischen den Werken mit unterschiedlichem Personalbedarf.
„Nur durch diesen Pakt ist möglich, daß ältere Kollegen frühzeitig in den Ruhestand gehen können und damit Platz für die jüngeren machen“, sagte Volkert. Betriebsbedingte Kündigungen werden ausgeschlossen. Bestandteil der Vereinbarung ist auch, daß alle Ausgebildeten unbefristet übernommen werden. Auch sie erhalten bei einem Wechsel an einen anderen Standort finanzielle und organisatorische Unterstützung des Unternehmens.
Zur Ansiedlung von Zulieferern auf VW-Werksgelände sagte Volkert: „Wir werden alles tun, damit es keine unterschiedlichen Tarifverträge geben wird.“ Es müsse sichergestellt sein, daß beispielsweise Presswerke, Rohbau, Lackiererei und die Montagelinie in VW-Hand blieben. Das Thema Arbeitnehmerüberlassung durch die Tochter des Reifenherstellers Continental (Hannover), Conti-Tech in Salzgitter, sei unterdessen abgeschlossen. „Das ist für die Region eine vernünftige Geschichte.“ Die damit einbezogenen Arbeitnehmer blieben weiterhin Werksangehörige von Volkswagen.
Volkert zufolge führt VW-Vorstand Ferdinand Piech derzeit Gespräche mit Führungskräften des Unternehmens, „um unnützen Ärger wieder auszuräumen“. Das Nachrichtenmaganzin „Der Spiegel“ hatte von einem Beschwerde-Brief von Führungspersonal an den VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Liesen berichtet, in dem Piech stark kritisiert wurde. VW bestätigte zwar die Existenz dieses Briefes, will sich aber zu dem anonymen Schreiben grundsätzlich nicht äußern. Es ist davon auszugehen, daß das Papier Gegenstand der Aufsichtsratsitzung am kommenden Freitag sein wird. dpa
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