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Verschobenes Uran kam aus der GUS

Augsburg (dpa) — Die 1,2 Kilogramm schwach angereichertes Uran, das zwei deutschstämmige Aussiedler Anfang März in Augsburg verkaufen wollten, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus einem Atomreaktor der früheren Sowjetunion. Die Untersuchungen der Internationalen Atomüberwachungsbehörde EURATOM haben diesen Verdacht erhärtet. Wie in Augsburg Oberstaatsanwalt Jörg Hillinger am Freitag zum Stand der Ermittlungen berichtete, könnte nur anhand von Vergleichsmaterial, über das die EURATOM nicht verfügt, genau festgestellt werden, aus welchem Kernkraftwerk das Uran stammt. In Verdacht stehen zwei Reaktorblöcke in Kasachstan und auf russischem Gebiet unweit Moskaus. Die inhaftierten 36 und 42 Jahre alten Männer, die vor zwei Jahren die UdSSR verlassen hatten, hüllen sich noch immer in Schweigen, wie sie an die Urantabletten mit dem Isotop 235 gelangt sind. Das nur schwach angereicherte Uran wird in dieser Form in Kernbrennstäben für Leichtwasser- Atomkraftwerke eingesetzt. Der aktuelle Marktwert des sichergestellten atomaren Brennstoffs liegt laut Staatsanwaltschaft bei lediglich 3.500 Mark.

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