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Verreisen nach Maß: Komm mit, süßer Tod!

Vorsorge ist Trumpf, immer schon gewesen in Deutschland. Jetzt geht es dabei ans Eingemachte, an die allerletzten Dinge. Der neugegründete Berliner Bestatter „November“ (seltsam: warum nicht Mai oder gar Juli?) legt ab sofort eine Weltreise für Tote auf. In der Urne geht es um den Globus, „Angehörige erhalten Postkarten mit Fotos der Urne an den Reisezielen“, so der Pressetext gestern. Die Beisetzung findet en route oder in Deutschland statt. Schon ab nur einem Reiseziel ist die Chose buchbar – es geht also auch nur Wuppertal oder nur Niagarafälle per Urne. „Die Auswahl der ­Reiseziele findet noch zu Lebzeiten statt und ist Teil der Bestattungsvorsorge.“ So weit, so gut, weil dann vorab der später Verscheidende blecht. Was aber, wenn der Tote die letzte Reise nicht vorgestreckt, sondern nur verfügt hat? Schön teuer wird der Trip dann für die Anverwandten, da tröstet auch keine noch so schöne Urnenpostkarte darüber hinweg. Und was passiert eigentlich, wenn das junge Unternehmen „November“ vor finalem Reisebeginn pleitegeht? Eine Reiserücktrittversicherung für Tote gibt es bislang nicht.

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