Vergesst die Kampfhunde (1): Gefährliche Viecher
■ Leib und Leben sind überall bedroht. Heute: Die springende Kampfmilbe
Nun ist auch diese Zeitung auf die Anti-Kampfhund-Kampagne hereingefallen. In irreführender Weise wird damit vom eigentlichen Thema abgelenkt. Denn nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit konnte ein feinmaschig gespanntes Netz von organisierten Verbrecherbanden in der Flora und Fauna unserer geliebten Heimat gefährliche Lebewesen aussetzen. Wir klären auf.
Ein possierliches Tierchen zeigt sich den bloßen Augen des ahnungslosen Betrachters. Doch unter dem Elektronenmikroskop entpuppt es sich als wahre Kampfmaschine. Nicht von ungefähr trägt diese Bestie den Namen springende Kampfmilbe.
Fühlen Sie sich nicht auch manchmal müde, vergesslich und gebrechlich und finden zugleich in den Nächten keinen Schlaf? Dann könnten Sie von diesen springenden Kampfmilben befallen sein. Nach ihrem ersten Auftreten Ende der 60er Jahre auf dem Hof von Bauer Cordes bei Groß Bramstedt haben sie sich über Klein Bramstedt, Groß Ippener und Ostereistedt in ganz Norddeutschland ausgebreitet und gelten mittlerweile als ernste Gefahr.
Mit unentwegt malmenden, in vier Reihen stehenden Reißzähnen zerkleinern sie alles, was ihnen vors sabbernde Maul kommt. Menschlicher Blutzucker ist ihre Lieblingsspeise. Auch Hirnzellen verschmähen sie nicht. Die springenden Kampfmilben lauern auf Regenrinnen auf ihre Opfer. Haben sie mit ihren stechend scharfen Augen eines erspäht, setzen sie zum großen Sprung auf die Menschheit an. Durch die Poren der Haut dringen sie in ihr Wirtstier ein, und dann gibt es kein Halten mehr. Innerhalb von Sekunden legen sie eine Million Eier, aus denen wiederum innerhalb von Sekunden der Nachwuchs schlüpft. Nach nur drei Wochen haben die springenden Kampfmilben ihre Opfer von innen ausgeschlürft.
taz
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