Verdi droht Post mit weiteren Warnstreiks: Millionen Briefe liegen geblieben
Wegen des Tarifstreits zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Post sind in der Nacht zum Montag Millionen Briefe nicht zugestellt worden. Verdi will weitere Warnstreiks folgen lassen.
DÜSSELDORF rtr Die Gewerkschaft Verdi hat weitere Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post angekündigt und will nur dann weitere Verhandlungen mit dem Konzern führen, wenn dieser ein neues Angebot vorlegt. "Neue Gespräche wird es nur bei einem neuen Angebot geben", sagte ein Verdi-Sprecher am Montag. "Über das, was uns bisher vorgelegt wurde, ist nicht mehr zu verhandeln." Verdi wolle den Druck auf die Post zudem mit weiteren Ausständen erhöhen. "Wir planen weitere Warnstreiks. Der Zeitpunkt bleibt aber vorerst geheim."
In der Nacht zum Montag hatte die Gewerkschaft nach eigenen Angaben mit Ausständen in neun Briefzentren der Post dafür gesorgt, dass erneut Millionen von Briefen nicht ihre Empfänger erreichten. Rund 800 Beschäftigte hätten die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren unter anderem Briefzentren in Stuttgart, Berlin, Hamburg, Hannover und Dresden.
Die Tarifverhandlungen beider Seiten über Arbeitszeit, Kündigungsschutz und Löhne waren in der Nacht zum Samstag abgebrochen worden. Verdi will nun noch in dieser Woche mit Urabstimmungen und vom 02. Mai an mit unbefristeten Streiks beginnen. Die Post hatte die Gewerkschaft aufgerufen, vor Anfang Mai an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um einen Streik abzuwenden.
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