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Verdi-Expertin über Flatrate-Bordelle"Ein ziemlich normaler Laden"

Mit den Angriffen auf die Pussy-Clubs wird die Stimmung angeheizt, um das Prostitutionsgesetz anzugreifen, vermutet Emilja Mitrovic, Verdi-Prostitutionsexpertin.

Emilija Mitrovic: "Das erinnert schon an die Razzien vor der WM, als es auch galt, polizeiliche Präsenz zu zeigen." Bild: dpa

taz: Frau Mitrovic, "Alles ist möglich, Analsex inclusive. So lange, so oft und wie du willst". So wirbt der Pussy Club in Stuttgart-Fellbach um Kunden. Ist das in Ordnung?

Emilija Mitrovic: Solche Art von Werbung ist widerlich, frauenfeindlich, sexistisch. Ein Fall für den Werberat.

Im Interview: 

Emilija Mitrovic, 55, ist Soziologin im Arbeitskreis Prostitution der Gewerkschaft Verdi mit und hat dafür die Studie "Arbeitsplatz Prostitution" (2007) erstellt.

Sie suggeriert, dass die Frauen, die dort arbeiten, kein Mitspracherecht mehr bei den Praktiken haben.

So kann das nicht gemeint sein. Es bedeutet, dass im Club sämtliche Praktiken angeboten werden, aber sicherlich nicht von allen Frauen. Natürlich kann die einzelne Frau dann immer noch einzelne Praktiken ablehnen. Natürlich kann keine Frau und kein Mann gezwungen werden, bestimmte sexuelle Dienstleistungen auszuüben. Das steht explizit so im Prostitutionsgesetz.

Ist die Werbung dann nicht eine Kundentäuschung?

In der Regel wissen die Kunden auch, dass das eine überzogene Werbung ist. Es ist alles möglich heißt nicht, dass alle alles anbieten.

Der Landesfrauenrat in Baden-Württemberg sagt: So eine Flatrate ist gleichbedeutend mit Vergewaltigung. Hat der Verband da etwas missverstanden?

Ich denke, dass der Landesfrauenrat etwas zu schnell reagiert hat. Es scheint auch eine Art Doppelmoral durch, wenn der Rat fordert, dass die Würde der Prostituierten im Prostitutionsgesetz besonders geschützt werden solle. Der Schutz der Menschenwürde steht bei uns im Grundgesetz. Warum brauchen Prostituierte einen besonderen Schutz? Hier werden Sondergesetze gefordert für eine Gruppe, die nicht der Norm entspricht. Das ist immer gefährlich.

Die Betreiberin des Pussy-Clubs und ihre Mitarbeiterinnen wehren sich. Sie sagen, die Arbeitsbedingungen in ihrem Club seien besser als anderswo. Stimmt das?

Das kann ich nicht beurteilen, ich war nicht dort. Aber generell höre ich oft Klagen, dass es etwa in FKK-Clubs, aus denen die Frauen wohl zum Teil kamen, schlechter ist: Dort muss man die ganze Arbeitszeit nackt sein, das empfinden viele als wenig angenehm.

Nun wurden Razzien wegen einer angeblichen Veruntreuung von Sozialabgaben durchgeführt. Wie werten Sie das?

Naja. Da die Frauen angeben, sie seien Subunternehmerinnen mit zweimonatigen Honorarverträgen, können sie ja eigentlich nicht angestellt sein. Da würden schon mal keine Sozialabgaben anfallen, die dann auch nicht unterschlagen werden können. Das ist extrem widersprüchlich.

Nun wurden zwei Pussy-Clubs geschlossen, allerdings aus Hygiene-Gründen.

Ja, aber ob man für Hygiene-Kontrollen eine bundesweite Razzia mit 700 Beamten gebraucht hätte, das ist doch ein bisschen fraglich. Für solche Kontrollen ist eigentlich das Ordnungamt zuständig. Mir scheint der Pussy-Club ein für das Rotlicht-Milieu ziemlich normaler Laden zu sein.

Stefanie Klee vom Bundesverband sexuelle Dienstleistungen vermutet, die Razzien seien politisch motiviert. Die CDU brauche etwas Dampf für den Wahlkampf.

Der Zeitpunkt dieser Razzien ist schon sehr merkwürdig. Kurz zuvor hatte es noch geheißen, die Polizei habe diese Clubs mehrfach überprüft und nichts gefunden. Nun heißt es, die Razzien seien lange geplant und vorbereitet gewesen. Das erinnert schon an die Razzien vor der WM, als es auch galt, polizeiliche Präsenz zu zeigen. Das Ergebnis war dann sehr mager. Der Verdacht liegt nahe, dass nun erneut die Stimmung erst künstlich aufgeheizt wird, damit man nun das Prostitutionsgesetz angreifen kann. Dass Frauenorganisationen dabei mitmachen, finde ich sehr schade.

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37 Kommentare

 / 
  • B
    bull

    Was sind das für heruntergekommen Menschen die sich Sex kaufen müssen?

  • O
    ole

    @Wolfgar

     

    Was wollen Sie denn eigentlich mitteilen?

     

    Daß Prostitution unmoralisch und deshalb nicht normal ist? Daß linksliberale Sülzköpfe deshalb pro Prostitution sind? Und was hat verdi mit einem Puff gemein?

    Wäre es natürlicher, wenn die Frauen kein Geld dafür nehmen würden. Wieso bezahlen Männer eigntlich für Sex? Fragen über Fragen

     

    MfG

  • W
    Wolfgar

    Also ich bin auch Mann und empfinde es nicht als natürlich Sex zu kaufen.

    Und nur weil es das bei Affen und Fliegen gibt ist es für mich nicht natürlicher.

    Löwenmännchen fressen auch die Jungen von Konkurenten, ganz natürlich, seit tausenden von Jahren.

    Aber Hauptsache wir sind alle super tolerant und machen alles was geht. Das liegt ja in der Natur des Menschen. Moral ist was für ewig Gestrige.

     

    Der Raubtierkapitalismus in diesem Dreckssystem wird uns ja auch als ganz natürlich verkauft.

    Wie ich dieses linksliberale Gesülze langsam hasse.

  • F
    Felix

    verbieten ist die allerdümmste idee die man haben kann, meiner ansicht nach. es ist offensichtlich das ein bedarf besteht (seit jahrtausenden oder nochlänger gibts prostitution, selbst affen oder fliegen haben sowas in der art, scheint also nicht so leicht verdrängbar zu sein). und wenn ein bedarf besteht wird der auch gedeckt. egal was man verbietet. nur ist nach einem verbot wirklich die kacke am dampfen. dann ist alles unkontrollierbar.

    ists legal, dann ist zumindest der allergrößte teil kontrollierbar und bewegt sich in erträglichen bahnen. dann ist das schlimmste an der sache die gesellschaftliche verachtung die diesen frauen entgegenschlägt.

  • JS
    Jürgen Schmid

    Ich halte die Aussagen von Frau Mitrovic für die vernünftigsten Ansichten, die ich seit langem von einer Verdi-Funktionärin gehört habe.

     

    Ich stimme mit ihr voll überein und unterstütze das.

  • E
    Endi

    Anmerkung zum Kommentar >>Von Schmidt: 28.07.2009 18:53 Uhr>bis dato liegt der verdacht von zwangsprostitution vor, sonst hätten die flatrate bordelle von der polizei nicht hochgenommen werden können.

  • C
    carstem

    @schmitt,

    es ist zwar nicht höflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten...

    was sind die natürlichen Bedürfnisse eines Mannes?? stellst du als Frage in den Raum..

     

    Warum ist das horzizontale Gewerbe eines der ältesten Gewerbe der Welt??

    weil Männer diesen Druck haben...

     

    Auch ich gehe davon aus, dass dies alles nur eine politisch motivierte Aktion war...

    Denn warum sonst sind die beiden Bordelle in BW geschlossen worden, während die beiden anderen weiter geöffnet sind??

  • W
    Wolfgar

    Natürlich ist wenn man Sex für Geld bekommt.

    Ist ja das älteste Gewerbe der Welt blabla.

    Sklaverei ist auch ein schönes altes Gewerbe.

    Alles ganz normal in unserer Coca Cola Tittenfernsehgesellschaft.

    Und das ein Puff wie Verdi einen anderen Puff normal findet wundert mich auch nicht.

     

    Man sollte vielleicht mal drüber Nachdenken das Hurengewerbe mit in die "neue Arbeit" einzubinden.

    Da könnte die evangelische Kirche noch ein paar 1€ Jobs aufbauen.

    Wieso soll das nicht gemeinnützig sein? siehe hier

     

    http://www.youtube.com/watch?v=w6ioWWkDsyE&feature=related

  • S
    Schmidt

    natürliche und zu akzeptierende bedürfnisse von männern? was genau beinhalten die bitte?

    und was ist eigentlich mit den bedürfnissen vom rest der welt? wer respektiert die?

    wenn mir schon jemand mit dem wort 'natürlich' als argument kommt, könnt ich nur lachen...

  • M
    Mann

    Niemand will, dass seine Tochter Hure wird.

    Niemand will, dass seine Tochter Klofrau wird.

    Niemand will, dass sein Sohn Soldat in Afghanistan wird.

    Niemand will, dass seine Tochter Putzfrau wird.

    Niemand will, dass sein Sohn Möbelpacker wird.

    usw...

     

    Auch solche Jobs müssen gemacht werden und ich habe gerade vor diesen Menschen besondere Hochachtung. Die Politik muss alles tun, um diesen Menschen würdige und sichere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, die Gesellschaft sollte all diese Jobs anerkennen und würdigen.

     

    Prostitution zu verbieten sorgt 1. für eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und 2. für eine Kriminalisierung natürlicher und zu akzeptierender Bedürfnisse von Männern.

  • V
    vic

    noch was:

    Wurden eigentlich die Frauen befragt?

    Fühlen sie sich jetzt befreit oder arbeitslos?

  • V
    vic

    Endlich ein weniger feuerspeiender Artikel gegen den Wahlkampfaufreger Flatrate-Bordell.

    Das war eine konzertierte Aktion von B.W. Klerus und CDU, und im verklemmten B.W macht man sich damit viele neue Freunde und pflegt die alten.

    Schließung wegen Hygienemängel.

    Das wird gerne genommen bei Solarien oder Imbissbuden. In diesem Fall werden Hygiene-Auflagen erlassen, wieder eröffnet und alsbald der Hygienezustand erneut kontrolliert.

    Es müssen ja nicht gleich 700 Schaulustige mitkommen.

  • S
    Schmidt

    bis dato liegt der verdacht von zwangsprostitution vor, sonst hätten die flatrate bordelle von der polizei nicht hochgenommen werden können.

    prostitution wird sich praktisch nur schwerlich trennen lassen von zwangsprostitution und ausbeutung, so lange gesellschaftliche verhältnisse weltweit von ökonomischer ungleichheit geprägt sind. auch wenn sich prostituierte selbst nicht als opfer sehen, kann ich mir freiwillige prostitution ohne schwierige finanzielle lage einer frau nur sehr schwer vorstellen. ich kann den gedankengang von endi verstehen, gutheißen kann ich ihn nicht. ich würde dafür plädieren, prostitution zu verbieten, nicht um prostituierte zu kriminalisieren, sondern um von dem scheinbaren gesellschaftliche selbstverständnis wegzukommen, dass prostitution eine nötige konsumleistung darstellt wie alle anderen auch.

  • PP
    Peter Piper

    @Gockeline

     

    Die Puffs sind harmlos. Höchstens die Menschen, die Frauen zur Prostitution zwingen sind gefährlich. Aber wenn die Frauen so ihr Geld verdienen wollen, dann kannst du da nicht mit dem angeblich "brutalem" Gewerbe argumentieren. Ein Putzfrauenjob oder auf ner Bohrinsel arbeiten ist auch brutal.

     

    Wem das nicht passt, der soll sich halt einen anderen Beruf suchen.

     

    Schau dir mal einschlägige Foren an (google "hurenclub") und urteile dann, ob die Frauen wirklich so brutal unterdrückt werden usw.

    Empfehlenswert ist es vor allem sich mal das Anfänger Forum durchzulesen.

     

    Das wahre Problem im Paysex ist nicht die Unterdrückung - die sicherlich vorkommt aber eher eine Ausnahme als die Regel ist. Es sind Frauen die aus Konkurrenzdruck alles ohne Kondom anbieten. Küssen und Oral ohne Kondom gehört leider schon zur Normalität. Und einige Geheimtips lassen alles ohne Kondom mit sich machen.

     

    DA sollte die Politik aktiv werden. Nicht wegen einem Geschäftsmodell, bei dem die Frauen freiwillig ein- und aussteigen können.

     

    Ausserdem finde ich es nicht unmoralisch von den Männern, zu Nutten zu gehen. Vor allem wenn diese keine feste Beziehung haben. Stellst du dich denn zur Verfügung eine Beziehung mit mir einzugehen? Ich hab kaum Geld und hab auch keine Lust mein Leben mit dir zu teilen. Nein, willst du nicht? Dann hör auf mit moral zu argumentieren.

  • E
    Endi

    es ist tendenziell schon etwas verrückt, dass es immer wieder leute gibt, die meinen den job der prostitutierten besser beurteilen zu können, als die prostituierten selbst! allgemein ist es ein gewerbe mit licht und schatten, keine frage. aber hier geht es um einen konreten fall. und es liegen bis dato keinerlei fakten vor, die auch nur ansatzweise auf ausbeutung, zwang, akkordarbeit, perversionen etc. schließen lassen. diese fakten sollte man mal zu kenntnis nehmen und - so mein vorschlag - versuchen, vorurteilsbehaftete klischees im eigenen linken und/oder altfeministischen weltbild mal abzubauen. prostituierte in DE sind keine opfer und wollen auch nciht als opfer bemitleidet werden. sie wollen als profis anerkannt werden, die selbstbestimmt ihren job machen und darum auch alle rechte eines selbstsändigen haben möchten. die wollen nicht gerettet werden vonm selbsternannten opferretern und retterinnen.

  • S
    Schmidt

    also die redaktion der taz scheint schon mal nicht so viel gegen flatrate bordelle zu haben. zwei artikel und ein interview > hatten bisher alle die tendenz, die flatrate bordelle als ziemlich normale läden darzustellen. aha.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    In Fortsetzung zu meienm Komentar zu Orginalartikel.

     

    ENTÄCHTUNG STATT ENTECHTUNG

     

    scheint mir eine schöne Verdichtung der Forderungen der Damen vom Internetbordellportal zu sein.

     

    The details are left to the reader.

     

    (Mathematische Herangehensweise, auch für Hermeneutiker geeigent).

  • R
    reader

    Hallo Gockeline,

    woher hast du diese konkreten Informationen?

  • G
    Gockeline

    Der Artikel ist sehr einseitig und ist auf der Seite der Huren.Es wird immer noch versucht dieses Gewerbe als normal hinzustellen.Es ist brutal,das wird jede Nutte im laufe ihres Lebens sagen.Nur so lange sie gutes Geld verdienen beschönigen sie es.Später sind sie am Ende.Warum soll man dann dieses Gewerbe beschönigend hinstellen?Die volle Wahrheit über die Flatratebordelle sind umfangreicher als es in der Öffentlichkeit erzählt wird.Die Nutten kommen von den ärmsten Ländern der östlichen Ländern.Leben im Bordell weil sie keine Miete zahlen können.Es wurden in einem Zimmer 15 Männer mit einem Mädchen vorgefunden das alles mit sich machen lies was die Männer wollten.Im Dorf erzählten sie einiges von ihrem Leben.Ihre Familien dürfen davon nichts wissen.Sie haben zu Hause Kinder die sie alleine zurück liesen.Wie es den Mädchen wirklich geht will niemand wissen.Nicht mal wie pervers die Männer sind.Die Moral oder Unmoral der Männer ist bis heute nicht aufgearbeitet.

    Warum stellt man diese Puffs als so harmlos dar?

  • O
    ole

    @Wolfgar

     

    Was wollen Sie denn eigentlich mitteilen?

     

    Daß Prostitution unmoralisch und deshalb nicht normal ist? Daß linksliberale Sülzköpfe deshalb pro Prostitution sind? Und was hat verdi mit einem Puff gemein?

    Wäre es natürlicher, wenn die Frauen kein Geld dafür nehmen würden. Wieso bezahlen Männer eigntlich für Sex? Fragen über Fragen

     

    MfG

  • W
    Wolfgar

    Also ich bin auch Mann und empfinde es nicht als natürlich Sex zu kaufen.

    Und nur weil es das bei Affen und Fliegen gibt ist es für mich nicht natürlicher.

    Löwenmännchen fressen auch die Jungen von Konkurenten, ganz natürlich, seit tausenden von Jahren.

    Aber Hauptsache wir sind alle super tolerant und machen alles was geht. Das liegt ja in der Natur des Menschen. Moral ist was für ewig Gestrige.

     

    Der Raubtierkapitalismus in diesem Dreckssystem wird uns ja auch als ganz natürlich verkauft.

    Wie ich dieses linksliberale Gesülze langsam hasse.

  • F
    Felix

    verbieten ist die allerdümmste idee die man haben kann, meiner ansicht nach. es ist offensichtlich das ein bedarf besteht (seit jahrtausenden oder nochlänger gibts prostitution, selbst affen oder fliegen haben sowas in der art, scheint also nicht so leicht verdrängbar zu sein). und wenn ein bedarf besteht wird der auch gedeckt. egal was man verbietet. nur ist nach einem verbot wirklich die kacke am dampfen. dann ist alles unkontrollierbar.

    ists legal, dann ist zumindest der allergrößte teil kontrollierbar und bewegt sich in erträglichen bahnen. dann ist das schlimmste an der sache die gesellschaftliche verachtung die diesen frauen entgegenschlägt.

  • JS
    Jürgen Schmid

    Ich halte die Aussagen von Frau Mitrovic für die vernünftigsten Ansichten, die ich seit langem von einer Verdi-Funktionärin gehört habe.

     

    Ich stimme mit ihr voll überein und unterstütze das.

  • E
    Endi

    Anmerkung zum Kommentar >>Von Schmidt: 28.07.2009 18:53 Uhr>bis dato liegt der verdacht von zwangsprostitution vor, sonst hätten die flatrate bordelle von der polizei nicht hochgenommen werden können.

  • C
    carstem

    @schmitt,

    es ist zwar nicht höflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten...

    was sind die natürlichen Bedürfnisse eines Mannes?? stellst du als Frage in den Raum..

     

    Warum ist das horzizontale Gewerbe eines der ältesten Gewerbe der Welt??

    weil Männer diesen Druck haben...

     

    Auch ich gehe davon aus, dass dies alles nur eine politisch motivierte Aktion war...

    Denn warum sonst sind die beiden Bordelle in BW geschlossen worden, während die beiden anderen weiter geöffnet sind??

  • W
    Wolfgar

    Natürlich ist wenn man Sex für Geld bekommt.

    Ist ja das älteste Gewerbe der Welt blabla.

    Sklaverei ist auch ein schönes altes Gewerbe.

    Alles ganz normal in unserer Coca Cola Tittenfernsehgesellschaft.

    Und das ein Puff wie Verdi einen anderen Puff normal findet wundert mich auch nicht.

     

    Man sollte vielleicht mal drüber Nachdenken das Hurengewerbe mit in die "neue Arbeit" einzubinden.

    Da könnte die evangelische Kirche noch ein paar 1€ Jobs aufbauen.

    Wieso soll das nicht gemeinnützig sein? siehe hier

     

    http://www.youtube.com/watch?v=w6ioWWkDsyE&feature=related

  • S
    Schmidt

    natürliche und zu akzeptierende bedürfnisse von männern? was genau beinhalten die bitte?

    und was ist eigentlich mit den bedürfnissen vom rest der welt? wer respektiert die?

    wenn mir schon jemand mit dem wort 'natürlich' als argument kommt, könnt ich nur lachen...

  • M
    Mann

    Niemand will, dass seine Tochter Hure wird.

    Niemand will, dass seine Tochter Klofrau wird.

    Niemand will, dass sein Sohn Soldat in Afghanistan wird.

    Niemand will, dass seine Tochter Putzfrau wird.

    Niemand will, dass sein Sohn Möbelpacker wird.

    usw...

     

    Auch solche Jobs müssen gemacht werden und ich habe gerade vor diesen Menschen besondere Hochachtung. Die Politik muss alles tun, um diesen Menschen würdige und sichere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, die Gesellschaft sollte all diese Jobs anerkennen und würdigen.

     

    Prostitution zu verbieten sorgt 1. für eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und 2. für eine Kriminalisierung natürlicher und zu akzeptierender Bedürfnisse von Männern.

  • V
    vic

    noch was:

    Wurden eigentlich die Frauen befragt?

    Fühlen sie sich jetzt befreit oder arbeitslos?

  • V
    vic

    Endlich ein weniger feuerspeiender Artikel gegen den Wahlkampfaufreger Flatrate-Bordell.

    Das war eine konzertierte Aktion von B.W. Klerus und CDU, und im verklemmten B.W macht man sich damit viele neue Freunde und pflegt die alten.

    Schließung wegen Hygienemängel.

    Das wird gerne genommen bei Solarien oder Imbissbuden. In diesem Fall werden Hygiene-Auflagen erlassen, wieder eröffnet und alsbald der Hygienezustand erneut kontrolliert.

    Es müssen ja nicht gleich 700 Schaulustige mitkommen.

  • S
    Schmidt

    bis dato liegt der verdacht von zwangsprostitution vor, sonst hätten die flatrate bordelle von der polizei nicht hochgenommen werden können.

    prostitution wird sich praktisch nur schwerlich trennen lassen von zwangsprostitution und ausbeutung, so lange gesellschaftliche verhältnisse weltweit von ökonomischer ungleichheit geprägt sind. auch wenn sich prostituierte selbst nicht als opfer sehen, kann ich mir freiwillige prostitution ohne schwierige finanzielle lage einer frau nur sehr schwer vorstellen. ich kann den gedankengang von endi verstehen, gutheißen kann ich ihn nicht. ich würde dafür plädieren, prostitution zu verbieten, nicht um prostituierte zu kriminalisieren, sondern um von dem scheinbaren gesellschaftliche selbstverständnis wegzukommen, dass prostitution eine nötige konsumleistung darstellt wie alle anderen auch.

  • PP
    Peter Piper

    @Gockeline

     

    Die Puffs sind harmlos. Höchstens die Menschen, die Frauen zur Prostitution zwingen sind gefährlich. Aber wenn die Frauen so ihr Geld verdienen wollen, dann kannst du da nicht mit dem angeblich "brutalem" Gewerbe argumentieren. Ein Putzfrauenjob oder auf ner Bohrinsel arbeiten ist auch brutal.

     

    Wem das nicht passt, der soll sich halt einen anderen Beruf suchen.

     

    Schau dir mal einschlägige Foren an (google "hurenclub") und urteile dann, ob die Frauen wirklich so brutal unterdrückt werden usw.

    Empfehlenswert ist es vor allem sich mal das Anfänger Forum durchzulesen.

     

    Das wahre Problem im Paysex ist nicht die Unterdrückung - die sicherlich vorkommt aber eher eine Ausnahme als die Regel ist. Es sind Frauen die aus Konkurrenzdruck alles ohne Kondom anbieten. Küssen und Oral ohne Kondom gehört leider schon zur Normalität. Und einige Geheimtips lassen alles ohne Kondom mit sich machen.

     

    DA sollte die Politik aktiv werden. Nicht wegen einem Geschäftsmodell, bei dem die Frauen freiwillig ein- und aussteigen können.

     

    Ausserdem finde ich es nicht unmoralisch von den Männern, zu Nutten zu gehen. Vor allem wenn diese keine feste Beziehung haben. Stellst du dich denn zur Verfügung eine Beziehung mit mir einzugehen? Ich hab kaum Geld und hab auch keine Lust mein Leben mit dir zu teilen. Nein, willst du nicht? Dann hör auf mit moral zu argumentieren.

  • E
    Endi

    es ist tendenziell schon etwas verrückt, dass es immer wieder leute gibt, die meinen den job der prostitutierten besser beurteilen zu können, als die prostituierten selbst! allgemein ist es ein gewerbe mit licht und schatten, keine frage. aber hier geht es um einen konreten fall. und es liegen bis dato keinerlei fakten vor, die auch nur ansatzweise auf ausbeutung, zwang, akkordarbeit, perversionen etc. schließen lassen. diese fakten sollte man mal zu kenntnis nehmen und - so mein vorschlag - versuchen, vorurteilsbehaftete klischees im eigenen linken und/oder altfeministischen weltbild mal abzubauen. prostituierte in DE sind keine opfer und wollen auch nciht als opfer bemitleidet werden. sie wollen als profis anerkannt werden, die selbstbestimmt ihren job machen und darum auch alle rechte eines selbstsändigen haben möchten. die wollen nicht gerettet werden vonm selbsternannten opferretern und retterinnen.

  • S
    Schmidt

    also die redaktion der taz scheint schon mal nicht so viel gegen flatrate bordelle zu haben. zwei artikel und ein interview > hatten bisher alle die tendenz, die flatrate bordelle als ziemlich normale läden darzustellen. aha.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    In Fortsetzung zu meienm Komentar zu Orginalartikel.

     

    ENTÄCHTUNG STATT ENTECHTUNG

     

    scheint mir eine schöne Verdichtung der Forderungen der Damen vom Internetbordellportal zu sein.

     

    The details are left to the reader.

     

    (Mathematische Herangehensweise, auch für Hermeneutiker geeigent).

  • R
    reader

    Hallo Gockeline,

    woher hast du diese konkreten Informationen?

  • G
    Gockeline

    Der Artikel ist sehr einseitig und ist auf der Seite der Huren.Es wird immer noch versucht dieses Gewerbe als normal hinzustellen.Es ist brutal,das wird jede Nutte im laufe ihres Lebens sagen.Nur so lange sie gutes Geld verdienen beschönigen sie es.Später sind sie am Ende.Warum soll man dann dieses Gewerbe beschönigend hinstellen?Die volle Wahrheit über die Flatratebordelle sind umfangreicher als es in der Öffentlichkeit erzählt wird.Die Nutten kommen von den ärmsten Ländern der östlichen Ländern.Leben im Bordell weil sie keine Miete zahlen können.Es wurden in einem Zimmer 15 Männer mit einem Mädchen vorgefunden das alles mit sich machen lies was die Männer wollten.Im Dorf erzählten sie einiges von ihrem Leben.Ihre Familien dürfen davon nichts wissen.Sie haben zu Hause Kinder die sie alleine zurück liesen.Wie es den Mädchen wirklich geht will niemand wissen.Nicht mal wie pervers die Männer sind.Die Moral oder Unmoral der Männer ist bis heute nicht aufgearbeitet.

    Warum stellt man diese Puffs als so harmlos dar?