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Verdeckte Zahlungen an BetriebsräteVer.di will Aldi anzeigen

Die Gewerkschaft Ver.di hat dem Discounter Aldi wegen verdeckten Zahlungen an Betriebsräte "kriminelle Machenschaften" vorgeworfen - und rechtliche Schritte angekündigt.

Zweifel an der moralischen Integrität: Filiale des Aldi-Konzerns Bild: dpa

BERLIN rtr Nach Lidl gerät mit Aldi nun ein weiterer Lebensmitteldiscounter wegen seines Umgangs mit Mitarbeitern in die Kritik. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat eine Strafanzeige gegen den Lebensmitteldiscounter Aldi Nord angekündigt. Ver.di-Chef Frank Bsirske warf dem Unternehmen in der Süddeutschen Zeitung einen Bruch des Betriebsverfassungsgesetzes vor und sprach von "kriminellen Machenschaften".

Dabei verwies er auf jahrelange, verdeckte Zahlungen an den ehemaligen AUB-Bundesvorsitzenden Wilhelm Schelsky. Diese hätten das Ziel gehabt, die AUB zu fördern. Das Betriebsverfassungsgesetz verbiete aber jedwede einseitige Einflussnahme von Unternehmen auf Betriebsratswahlen. "Dass Aldi sich solcher Methoden bedient, um Gewerkschaftsarbeit zu unterdrücken, lässt Zweifel an der moralischen Integrität der dort Handelnden aufkommen", sagte Bsirske der Zeitung.

Der Ver.di-Vorsitzende forderte Konsequenzen von der Aldi-Nord-Eigentümerfamilie um Theo Albrecht. Sie müsse sich entweder zu ihrer Verantwortung für das verdeckte AUB-Sponsoring bekennen oder gegenüber den Verantwortlichen in der Unternehmensleitung Konsequenzen ziehen. Bei der AUB handelt es sich um die arbeitgeberfreundliche Betriebsräte-Organisation "Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger".

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