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Verbotene Durchfahrt

Altlenker seit 17 Jahren ohne Führerschein

Lange Jahre berichteten wir an dieser Stelle gern über schneidige ältere Herrschaften, die mit ihrem Auto die weltberühmte Schneise der Verwüstung schlagen. Meist hatten die Altlenker das Gas- und das Bremspedal verwechselt und ihre Autos wundersame Sprünge über Verkehrsinseln machen oder Straßenschilder umpflügen lassen, bevor sie wohlbehalten wieder auf ihren vier Rädern landeten. Doch ewig schon ist uns keine pflügende Kraft mehr untergekommen, offenbar wurden unsere mit erhobenem Zeigefinger verfassten Texte als Mahnung und Warnung verstanden, den Lappen lieber früher als später abzugeben, damit es nicht zum Äußersten käme. Bei einem allerdings hätte selbst diese päda­gogische Maßnahme nichts genützt: Am Montagmorgen fiel der Polizei ein 83-jähriger Autofahrer in Mettmann auf, weil er ein „Durchfahrt verboten“-Schild missachtet hatte. Als er die Polizisten sah, flüchtete der betagte Steuermann. Ein Rettungswagen, der zufällig in der Nähe war, verfolgte den Flüchtigen schließlich bis in eine Sackgasse. Dort gab der renitente Rentner auf. Wie sich herausstellte, hatte der Scheiß-drauf-Durchfahrer seit 17 Jahren keinen Führerschein mehr. Zum Glück hat er in dieser Zeit keine Schneise der Verwüstung geschlagen.

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