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Verbände apellieren an Weltbank

■ BUND und DNR: Weltbank–Projekte bedeuten vielfach unmittelbaren Völkermord

Einen Stopp der „Weltbankkredite für die Regenwaldzerstörung“ fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Deutsche Naturschutzring (DNR) von der Weltbank. In einem offenen Brief an deren Präsident Barber Conable bezeichnen die Umweltschützer die Regenwaldvernichtung als „nachhaltigste Ökosystemzerstörung der Menschheitsgeschichte“, die „in vielen Fällen auch mit unmittelbarem Völkermord an Ureinwohnern“ verbunden sei. Conable erhielt den Brief am Dienstag in Bonn, wo er sich zur Vorbereitung der Weltbankkon ferenz im September in Berlin aufhielt. BUND und DNR kritisieren vor allem die von der Weltbank finanzierten Staudammprojekte, die zum Beispiel in Brasilien verheerende Folgen haben. Alleine durch das Tucurui–Projekt am Tocantins–Fluß wurden dort etwa 10.000 Quadratkilometer Urwald überflutet. In naher Zukunft soll der Xingu–Fluß in Zentralbrasilien in 24 Abschnitten gestaut werden. Im Gebiet von Carajas wird ein riesiges Industrieansiedlungs–Programm durchgeführt - auf Kosten des Tropenwaldes und mit Unterstützung der Weltbank, der EG und der bundesdeutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Bei Projektplanungen sei die betroffene Bevölkerung anzuhören. Wenn die Vernichtung der Regenwälder des Amazonas im gegenwärtigen Tempo weitergehe, wären zur Jahrhundertwende große Teile der Region unfruchtbare Wüsten. Die Verbände fordern Conable auf, einen Energiesektor–Kredit für Brasilien nicht zu gewähren, über den gerade verhandelt wird. Die Weltbankprogramme sollten auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden und die Umweltabteilung der Bank mit fachkundigen Ökologen besetzt werden. aba

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