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Veigel darf weiter Nachrichten lesen

Werner Veigel, Chefsprecher der Tagesschau, darf weiter seines Amtes walten und gute wie schlechte Nachrichten an Deutschlands Fernsehgemeinde übermitteln. NDR-Sprecherin Dagmar Reim wies gestern Spekulationen der Bild am Sonntag zurück, wonach Veigel wegen eines Werbeauftritts mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen habe. Veigel hatte per Video und ganzseitigen Anzeigen für ein Göttinger Geldanlage- Unternehmen geworben, dessen Geschäftsmethoden die Berliner Verbraucherzentrale als „bedenklich“ einstuft.

Reim bestätigte, daß Veigel im vergangenen Jahr aufgefordert worden sei, jede Werbung mit seinem Bild für die Geldanlagefirma zu unterlassen. Dem habe Veigel zugestimmt. Das Videoband, daß nun zur Diskussion stehe, sei bereits 1991 - also vor dieser Einigung - gedreht worden. „Es gibt keinen neuen Vertrag zwischen Herrn Veigel und der Firma“, betonte NDR- Sprecherin Reim. Der NDR will den Fall Veigel zum Anlaß nehmen, um mit allen freien Mitarbeitern generell die Rahmenbedingungen für Werbeaktivitäten zu klären.

Derbere Töne schlug NDR- Rundfunkrat Eberhard Dall'Asta (CDU), zugleich Vize-Präsident im Kieler Landtag und Vorstandsvorsitzender der Verbraucherzentrale, forderte Veigel auf, entweder die Werbung „für kritische Produkte“ einzustellen oder vom Bildschirm zu verschwinden. dpa

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