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Vatikan und Pius XII.Der Papst, der schwieg

Papst Pius XII. ist noch immer hochumstritten: Von 1939 bis 1958 im Amt, prangerte er nie den Holocaust an. Der Vatikan will ihn trotzdem seligsprechen, eine Berliner Ausstellung dient diesem Ziel.

Eine Aussstellung über Pius XII.? Ein Triumph der Vatikan-Reaktionäre.

Diese Ausstellung ist ein Skandal. Und sie zeigt, wie die Reaktionäre im Vatikan triumphieren.

Man könnte beides auch vorsichtiger formulieren, diplomatischer sozusagen. Oder ganz vornehm öffentlich schweigen, weil das Thema etwas Unangenehmes hat und man sich so Feinde schafft. So wie Papst Pius XII. das zu machen pflegte - ad maiora mala vitanda, um Schlimmeres zu verhindern. Womit wir mitten im Thema wären: bei einer Ausstellung des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften. Sie ist ab dem Freitag im Neuen Flügel des Berliner Schlosses Charlottenburg zu sehen und zeigt das Leben des umstrittensten Papstes der letzten hundert Jahre: Pius XII.

Eugenio Pacelli, so der bürgerliche Name von Pius XII., lebte von 1876 bis 1958 - in seinen letzten 19 Jahren saß er auf dem Thron Petri. Pacelli soll selig gesprochen werden, es ist die Vorstufe zur Heiligsprechung. Der heutige Papst Benedikt XVI. hat das Dekret zur Seligsprechung des asketischen Intellektuellen schon unterschriftsreif auf seinem Schreibtisch, wenn man richtig deutet, was sein Sprecher Federico Lombardi jüngst gesagt hat. Doch Joseph ("Wir sind Papst") Ratzinger zögert noch, braucht noch Zeit "zur Vertiefung und zur Reflexion", so Lombardi. Der Grund ist klar: Kann man einen Papst seligsprechen, der zum Holocaust schwieg?

Hoppla, das ist jetzt rausgerutscht! Die Berliner Ausstellung besagt dagegen: "Pius XII. hat zum Holocaust nicht geschwiegen", so die Ausstellungsmacher in einem Begleittext. "Jeder, der die biografische Ausstellung über Pius XII. ohne ideologische Scheuklappen betrachtet, wird feststellen, dass der Vatikan hier nicht Apologetik, sondern sachliche Aufklärung leistet." Die Ausstellung ist "auf Wunsch des Papstes organisiert worden", betonte Walter Brandmüller bei der Vorstellung der Schau. Der Prälat ist der Präsident des päpstlichen Komitees und der Hauptverantwortliche für die Ausstellung mit dem Titel "Opus Iustitiae Pax. Eugenio Pacelli - Papst Pius XII".

Der Kern der Ausstellung, die bisher nur in einem Flügel der Kolonnaden des Vatikans am Petersplatz zu sehen war: Raum 7. Mit der dreisten Überschrift an der Stirnwand: "Hier hören Sie das Schweigen des Papstes." Zu sehen ist eine Bronzebüste von Pius XII. vor einem alten Mikrofon. Dahinter an der Wand der angebliche Beweis, dass der Schweige-Papst zum Völkermord an den Juden eben nicht geschwiegen habe.

Dieser angebliche Beweis ist ein Zitat aus der Weihnachtsansprache von Pius XII. am 24. Dezember 1942. Darin sagte der Papst: "Dieses Gelöbnis schuldet die Menschheit den Hunderttausenden, die persönlich schuldlos bisweilen nur um ihrer Volkszugehörigkeit oder Abstammung willen dem Tode geweiht oder fortschreitender Verelendung preisgegeben sind." Daneben steht, weil wohl doppelt gemoppelt besser hält, ein Zitat des Papstes vor seinen Kardinälen am 2. Juni 1943. Er sagte, seine "besonders innige und bewegte Anteilnahme" gelte denjenigen, "die wegen ihrer Nationalität oder wegen ihrer Rasse von größtem Unheil und stechenderen und schwereren Schmerzen gequält werden und auch ohne eigene Schuld bisweilen Einschränkungen unterworfen sind, die ihre Ausrottung bedeuten".

Das wars. Das also ist der offizielle Beleg des Vatikans dafür, dass der erwiesenermaßen wohlinformierte Pius XII. angesichts eines Völkermords an sechs Millionen Menschen mitten in Europa nicht geschwiegen habe. Das Wort Juden kam Pacelli nicht über die Lippen, Massenmord oder Hitler erst recht nicht. Dafür irritierende Relativierungen wie "persönlich schuldlos bisweilen", "auch ohne eigene Schuld bisweilen" oder "Einschränkungen", was schon fast euphemistisch klingt. Der damalige britische Gesandte beim Heiligen Stuhl erklärte angesichts der mehr als schwammigen Worte des Papstes zum Judenmord, seine Rede könnte "ebenso gut das Bombardement deutscher Städte gemeint haben". Und diese windelweichen Andeutungen von Pius XII. dienen dem heutigen Papst und den Ausstellungsmachern als Beleg dafür, dass der Schriftsteller Rolf Hochhuth völlig falsch lag, als er in seinem "Stellvertreter" 1963 schrieb: "Ein Stellvertreter Christi, der das vor Augen hat und dennoch schweigt, ein solcher Papst ist ein Verbrecher."

Kein Wunder, dass sich Rolf Hochhuth schon im Vorfeld der Ausstellungseröffnung mit einem ihrer Macher öffentlich gestritten hat. Man kann seinen Ingrimm verstehen. Denn in der Ausstellung und bei der Vorstellung der Schau wurde und wird nicht nur sein epochemachendes Drama als unhistorisch abgekanzelt - als müsste ein Theaterstück geschichtswissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Auch die anhaltende Wut Hochhuths über den mutlos-sprachlosen Papst ist verständlich, vergleicht man etwa die verhuschte Reaktion von Pius XII. angesichts des Völkermords an den Juden mit seinem lauten, öffentlichen Protest bei der Verhaftung und Verurteilung eines einzelnen Menschen, nämlich von Kardinal Joseph Mindszenty. Dieser Primas der katholischen Kirche in Ungarn wurde von den Kommunisten im Februar 1949 wegen "Spionage" zu lebenslanger Haft verurteilt. Pius XII. protestierte prompt vor dem diplomatischen Korps gegen Mindszentys Prozess und hielt eine Solidaritätsmesse für ihn - die Millionen Tote der Shoah waren dem Römer dagegen keine Messe wert. Übrigens heißt die Mindszenty-Tafel in der Schau "Kirche des Schweigens". Der schweigende Papst ist nicht gemeint.

Die Nicht-Haltung des Papstes gegenüber den Juden ist auch innerkirchlich ein Skandal: Während in Deutschland und im von den Nazis besetzten Teil Europas Tausende einfache katholische Geistliche öffentlich gegen den Judenmord protestierten, Juden halfen und ins KZ verschleppt wurden, wobei über 2.000 von ihnen starben, hielt Papst Pius XII. im fernen Rom diplomatische Leisetreterei gegenüber den Nazis für das einzig mögliche Mittel. Sicher, Pius XII. hat auch vielen Juden geholfen. Er hat sie, vor allem nach der deutschen Besetzung Roms im Herbst 1943, in Klöstern verstecken lassen, was in der Ausstellung groß gefeiert wird. Die katholischen Bischöfe der Niederlande protestierten nach der Besetzung ihres Landes durch die Wehrmacht öffentlich gegen die bevorstehenden Deportationen der Juden - was die kontraproduktive Folge hatte, dass die Besatzer jetzt erst recht gezielt zum Katholizismus konvertierte Juden jagten. Aber reicht diese mögliche Angst des Papstes um seine eigenen Schäfchen als Entschuldigung dafür, zum millionenfachen Mord an den Juden zu schweigen?

Unnötig zu erwähnen, dass die Ausstellung natürlich auch die "Rattenlinie" nicht erwähnt. Darunter versteht man die Hilfe unter anderem päpstlicher Behörden nach 1945 bei der Flucht von Nazi-Massenmördern wie Josef Mengele und Adolf Eichmann nach Lateinamerika. Darauf angesprochen, erklärte ein Mitarbeiter der Ausstellung, der Potsdamer Historiker Thomas Brechenmacher, bei der Vorstellung der Schau: Es sei klar, dass Papst Pius XII. bei dieser Hilfe für NS-Schwerverbrecher "keinen Anteil hatte" und dies auch niemals gebilligt hätte. Der Witz ist: Das kann mit letzter Sicherheit niemand sagen. Denn die vatikanischen Archive zur Amtszeit von Pius XII. von 1939 bis 1958 werden nach Auskunft des Papstsprechers Lombardi frühestens im Jahr 2014 geöffnet.

An dieser Stelle wird die Berliner Ausstellung und die geplante Seligsprechung des wortreich-schweigenden Papstes zum Politikum. Denn ungezählte jüdische Organisationen im In- und Ausland haben bereits gegen die wohl zu erwartende Beatifikation von Pius XII. protestiert - auch mit Verweis auf die noch nicht geöffneten Archive des Vatikans. Das Verhältnis jüdischer Verbände Italiens zum Papst ist wegen der Pius-Verehrung Ratzingers und wegen dessen Förderung der tridentinischen "lateinischen" Messe zerrüttet. Schließlich wird in dieser Liturgie für die Bekehrung der Juden gebetet. Benedikt XVI. aber pusht diese alte Messe, um den ultrakonservativen Kräfte in seiner Weltkirche zu gefallen. Diesem Ziel dienen auch die offiziellen Lobhudeleien für Papst Pius XII. Der vorkonziliäre Papst ist für viele Reaktionäre ein Symbol der angeblich so guten alten Welt des Katholizismus. Da ist es fast frech, wenn die Ausstellungsmacher wie jüngst der Papst nun versuchen, den erzkonservativen Pius XII. als angeblichen Vorbereiter des Konzils darzustellen - um seinen Kritikern Wind aus den Segeln zu nehmen. Übrigens besuchte am Donnerstag Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) im Vatikan auch das Grab Pius XII. Ausgerechnet.

So sucht das Gespenst des Pius XII. die Kirche noch heute heim. Nicht zuletzt die Pius-Verehrung hat zwischen dem Vatikan und Israel in letzter Zeit zu heftigem Streit geführt. Unter diesem schlechten Stern steht auch die für den Frühling geplante Reise des Papstes nach Israel. Im Oktober 2008 erklärte der israelische Minister Jitzhak Herzog, eine Selig- und Heiligsprechung von Pius XII. sei nicht hinnehmbar. Herzog ist ein Enkel des ersten aschkenasischen Oberrabbiners Israels, Isaac Herzog. Dieser hatte 1943 Papst Pius XII. um Hilfe bei der Rettung ungarischer Juden gebeten. "Mein Großvater spürte nach einer Audienz beim Papst das Bedürfnis, ein Reinigungsbad in der Mikwe in Rom zu nehmen", erzählte sein Enkel. Man kann Isaac Herzog gut verstehen.

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14 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • HK
    Heinrich Kohl

    Ihren Kommentar hier eingeben Bei Eugen Drewermann las ich in einem seiner Bücher (in welchem weiß ich leider nicht mehr), Pius XII hätte zu Begiinn des 2. Weltkrieges gesagt: "Ein Krieg der mitteleuropäischen Völker untereinander ist zu verurteilen, einen Krieg gegen das atheistische Russland würde ich gerne segnen."

     

    Drewermann schreibt so etwas nicht einfach so dahin,ich gehen davon aus, es stimmt. Kann ein Mensch, der so sprach wie Pius XII seliggesprochen werden?

     

    band

  • MH
    Michael Hesemann

    Was die TAZ verschwieg

     

    „Diese Ausstellung ist ein Skandal“, kommentiert Philipp Gessler in der TAZ vom 23. Januar 2009 die Pius XII.-Ausstellung im Berliner Schloss Charlottenburg. Dabei ist der wahre Skandal ein ganz anderer: Dass eine deutsche Tageszeitung sich erlaubt, die Ergebnisse der letzten vier Jahrzehnte zeitgeschichtlicher Forschung so konsequent zu ignorieren, dass sie auch 20 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ einen Text veröffentlicht, den man allenfalls dem „Neuen Deutschland“ zugetraut hätte: An ideologischer Verbohrtheit und Ignoranz kaum zu übertreffen!

     

    Außer Rolf Hochhuths tendenziösem Trauerspiel „Der Stellvertreter“, das für ihn offenbar lehramtlichen Charakter hat, hat Gessler offenbar keine Literatur konsultiert, als er über Pius XII. schrieb. So ist sein Artikel zwangsweise auf dem Stand der Diskussion, der vielleicht in gewissen Kreisen vor 45 Jahren aktuell war. Aus der Perspektive von 2009 wirkt er wie ein geradezu blamabler Anachronismus.

     

    Natürlich, und jeder seriöse Historiker weiß das, waren die beiden auf der Ausstellung unter dem Motto „Sie hören das Schweigen des Papstes“ präsentierten Pius-O-Töne keineswegs die einzigen Beweise dafür, dass der Weltkriegspontifex zum Holocaust ganz und gar nicht geschwiegen hat. Er hat vielmehr

     

    · Zwischen März 1942 und April 1944 durch vier Protestnoten an die Regierung der Slowakei Deportationen von Juden verurteilt und teilweise erfolgreich gestoppt.

    · Im September 1942 bei der Vichy-Regierung gegen die Deportation der Juden aus dem von Deutschland nicht besetzten Teil Frankreichs protestiert.

    · 1942 die Auslieferung der rumänischen Juden an Deutschland gestoppt; stattdessen wurden sie „nur“ nach Transnistrien verbannt. Der Papst schickte hohe Geldbeträge, um ihre Lage dort zu verbessern.

    · Im Juni 1943 seinen Nuntius Orsenigo zu Hitler auf den „Berghof“ geschickt; als die Sprache auf die Juden kam, beendete der Diktator das Gespräch durch einen Wutausbruch.

    · Im Oktober 1943 den Abbruch der Verschleppung der 8000 Juden Roms bewirkt; ca. 7000 Juden wurden dadurch gerettet.

    · Am 25. Juni 1944 mit einem persönlichen Telegramm an Staatschef Admiral Horthy interveniert, als die Deportation der ungarischen Juden beginnen sollte.

     

    Insgesamt konnten, schätzte der israelische Diplomat und Historiker Pinchas Lapide, durch die vom Papst initiierten Interventionen und Hilfsaktionen zwischen 700.000 und 860.000 Juden vor den Gaskammern der Nazis gerettet werden.

     

    Schon diese Zahl belegt, dass Pius XII. offenbar doch nicht alles falsch gemacht haben kann. Er hat es vielleicht vermieden, den Völkermord laut und deutlich anzuprangern, doch er hat stattdessen äußerst effizient Menschenleben gerettet. Da drängt sich die Frage auf, ob er dazu auch in der Lage gewesen wäre, wenn er Hitler offen angeklagt hätte – oder ob ein solcher Schritt vielleicht mutig, aber letztendlich dumm da kontraproduktiv gewesen wäre. Sicher ist: Die Chancen, so viele Unschuldige wie möglich zu retten, hätten sich dadurch nicht vergrößert - mit aller Wahrscheinlichkeit aber dramatisch verkleinert.

     

    So bleibt die Frage, was für ein Papst die bessere Wahl für diese schwere Zeit gewesen wäre – ein Mann der großen Worte oder ein Mann der großen Taten; letzterer war Pius XII.

     

    Pius XII. hat nicht geschwiegen. Er hat einmal ganz klar und deutlich und vor größtmöglicher Öffentlichkeit den Völkermord beim Namen genannt, nämlich in seiner Weihnachtsansprache 1942. Wer diese heute für unzureichend hält, entreißt sie ihrem historischen Kontext. Nur eine Woche zuvor, am 17.12.1942, hatten die Alliierten ihre Erklärung „German Policy of Extermination of the Jewish Race“ („Deutsche Politik der Vernichtung der jüdischen Rasse“) veröffentlicht, in der es hieß: "Die führenden deutschen Stellen setzen jetzt Hitlers oft wiederholte Absicht in die Tat um, das jüdische Volk in Europa auszurotten. Aus allen besetzten Ländern werden Juden unter entsetzlichen, brutalen Bedingungen nach Osteuropa transportiert. (...) Von keinem, der weggeschafft wurde, hat man je wieder etwas gehört. Die Arbeitsfähigen müssen sich in den Arbeitslagern langsam zu Tode schuften. Die Schwachen und Kranken lässt man erfrieren und verhungern, oder sie werden in Massen ermordet." Zwar wurde der Papst von den Alliierten gebeten, sich dieser Erklärung anzuschließen, doch das konnte er nicht; die Lateranverträge verpflichteten den Vatikan zumindest nach außen hin zur Neutralität. Stattdessen kommentierte (und bestätigte) er diese Meldung in seiner Weihnachtsansprache nur eine Woche später, als er erklärte: „Dieses Gelöbnis (den Frieden zu schaffen) schuldet die Menschheit den Hunderttausenden, die ohne eigene Schuld, manchmal nur wegen ihrer Volkszugehörigkeit oder Abstammung, dem Tode geweiht oder einer fortschreitenden Verelendung preisgegeben sind.“

     

    Zum damaligen Zeitpunkt wusste jeder, wer „wegen seiner Volkszugehörigkeit oder Abstammung dem Tode geweiht“ war – und dass der Papst damit nicht, wie Gessler behauptet, auch die Bombenopfer in den deutschen Städten gemeint haben könnte.

     

    Man verstand die Worte des Papstes jedenfalls beim SS-Sicherheitsdienst (SD), wo es in einem Bericht vom selben Tag heißt: „Hier spricht er deutlich zugunsten der Juden ... und macht sich zum Sprecher der jüdischen Kriegsverbrecher.“ Man verstand sie auch im Auswärtigen Amt in Berlin, wo Außenminister von Ribbentrop seinem Vatikanbotschafter von Bergen befahl, dem Papst als Reaktion auf die Weihnachtsansprache mit Vergeltungsmaßnahmen zu drohen. Und man verstand sie in den USA, wo die „New York Times“ kommentierte: „In dieser Weihnacht ist er mehr denn je die einsame aufbegehrende Stimme im Schweigen eines Kontinents ... Papst Pius drückt sich so leidenschaftlich aus wie jeder Regierende an unserer Seite...“

     

    Doch warum wählte er keine direkteren Worte?

     

    Die Gegenfrage muss lauten: Qui bono: Wem hätte es genützt. Den verfolgten Juden ganz bestimmt nicht.

     

    Es ist geradezu naiv, zu glauben, der Papst hätte auf die Nazis einwirken, etwa Hitler umstimmen können. Pius XII. hatte schon als Apostolischer Nuntius in Deutschland 1917-1929 den Aufstieg Hitlers verfolgen können und machte sich keine Illusionen. Selbst den amerikanischen Diplomaten A.W.Klieforth überraschte der damalige Kardinal Eugenio Pacelli mit seiner Direktheit, als er ihm 1937 erklärte, er glaube nicht, dass Hitler zu einer Mäßigung in Lage sei: „Er betrachtete Hitler nicht nur als nicht vertrauenswürdigen Halunken, sondern als von Grund auf schlechten Menschen.“ So war ihm von Anfang an klar (und sein einziger direkter diplomatischer Vorstoß, der Besuch des päpstlichen Nuntius Orsenigo beim „Führer“ auf dem Berghof, bewies ihm, dass er richtig lag), dass es nur eine Möglichkeit gab, das Morden zu beenden: Hitler musste beseitigt, der Krieg beendet werden. Schon als Kardinalstaatssekretär hatte er US-Präsident Roosevelt vor der „deutschen Gefahr“ gewarnt. Im Krieg segnete er sogar die Zusammenarbeit der Westalliierten mit Stalin ab, obwohl er im Kommunismus gleich nach dem Nationalsozialismus die zweitgrößte Bedrohung der christlichen Welt sah. In diesem Fall, so ließ er den USA übermitteln, ginge es aber um die Freiheit des russischen Volkes, das von Hitler angegriffen worden war, und so sei ein Bündnis legitim. Und das, obwohl sein Vorgänger Pius XI. eigens in einer Enzyklika jedes Zusammengehen mit Kommunisten auf das heftigste verurteilt hatte.

     

    Ohne zu zögern, in einer Direktheit, die jeden Historiker erstaunen muss, war Pius XII. auch sofort bereit, mit dem deutschen Widerstand zusammen zu arbeiten, als dieser ihn im Herbst 1939 durch einen Mittelsmann kontaktierte. Die selbe Gruppe, zu der später auch Stauffenberg stieß, die Generäle Bekh und Oster sowie Admiral Canaris von der Abwehr, waren damals über den Münchener Rechtsanwalt Dr. Joseph Müller – einen überzeugten Katholiken mit guten Kontakten zum Vatikan – an ihn herangetreten. Pius XII. sollte mit den Briten einen Waffenstillstand vereinbaren, wenn sie gegen Hitler putschten. Wie der amerikanische Diplomat Harold Tittmann 1945 nach einem Gespräch mit Dr. Müller in einem Memorandum festhielt, war auch der deutsche Widerstand darauf bedacht, dass Pius XII. nach außen hin seine Neutralität wahrte. So hatte Müller ihm dringend geraten, „sich jeder öffentlichen Stellungnahme zu enthalten, in der die Nazis beim Namen genannt und verurteilt würden. Stattdessen hatte er empfohlen, dass sich die Bemerkungen des Papstes auf allgemeine Äußerungen beschränken. Dr. Müller sagte weiter, er sei verpflichtet gewesen, diesen Rat weiterzugeben, denn wenn der Papst konkret geworden wäre, hätten die Deutschen ihn beschuldigt, das Sprachrohr der Fremdmächte zu sein. Dadurch wären die Katholiken in Deutschland noch stärker verdächtigt und in ihren Möglichkeiten beschränkt worden, den Nazis Widerstand zu leisten, als sie es ohnehin schon waren ... Dr. Müller erklärte, der Papst habe diesen Rat den ganzen Krieg über befolgt.“

     

    Dieses Szenario ist plausibel, denn tatsächlich musste Pius XII. immer wieder feststellen, wie wenig öffentliche Proteste bewirken und wie viel Schaden sie anrichten konnten:

     

    · Nach der deutschen Invasion in Polen prangerte Pius XII. in seiner ersten Enzyklika „Summi pontificatus“ die Nazi-Gräueltaten an der Zivilbevölkerung an. Radio Vatikan berichtete von den Massakern – bis die polnischen Bischöfe baten, die Berichterstattung zu beenden; auf jede Ausstrahlung folgten Vergeltungsmaßnahmen der Nazis. So weigerte sich Erzbischof Sapieha aus Krakau sogar, ein päpstliches Trostwort an die polnischen Katholiken verlesen zu lassen, da dieses unweigerlich „als Vorwand für weitere Verfolgungen dienen“ würde.

    · Als in Holland die Deportationen der Juden begannen, sollten zuerst die Konvertiten verschont werden. Erst als der Erzbischof von Utrecht gegen die Deportationen protestierte, wurden auch die Konvertiten verhaftet und verschleppt – darunter die Ordensfrau Edith Stein. Pius XII. hatte zu diesem Zeitpunkt einen eigenen Protest gegen die Judenverfolgung formuliert; als er von den Vorgängen in Holland erfuhr, verbrannte er ihn.

    · Selbst der Oberrabbiner von Rom, Israel Zolli, flehte den Papst an, nicht öffentlich die Deportationen anzuprangern: Das würde „unsere Lage nur verschlimmern“.

    · Auch Nuntius Orsenigo meldete aus Berlin: „Die Lage der Juden ist von jeglicher gutgemeinter Intervention ausgeschlossen“. Ein Protest hätte nichts genutzt aber vieles gefährdet.

     

    Wie schwer ihm diese Selbstbeschränkung aus Vorsicht fiel, geht aus mehreren Briefen und Erklärungen Pius XII. hervor.

     

    Deutlich wird aus diesen Äußerungen, dass es dem Papst weder um sein eigenes Leben oder den Vatikan und noch nicht einmal in erster Linie um die ihm anvertrauten „Schäflein“, die deutschen Katholiken, ging. Natürlich musste er befürchten, dass eine Aufkündigung des Konkordats, ein Vorgehen der Nazis gegen die kirchliche Hierarchie und eine Aufspaltung der deutschen Katholiken in einen romtreuen und einen nationalistischen Flügel, möglicherweise gefolgt von einer Verfolgung der Papsttreuen, die Folgen wären. Doch an aller erster Stelle stand bei ihm die Sorge um die Juden selbst; ihnen effizient zu helfen war nur eine zumindest weitgehendst unbehelligte Kirche in der Lage.

     

    · So erklärte der Papst im Oktober 1942, als ihn der italienische Feldgeistliche Pirro Scavizzi über das Morden in den besetzten Gebieten informierte: „Nachdem ich viele Tränen vergossen und viel gebetet habe, hielt ich dafür, dass ein Protest meinerseits nicht nur keinem geholfen hätte, sondern vielmehr rasenden Zorn gegen die Juden heraufbeschworen und die Gräueltaten nur noch um ein Vielfaches vermehrt hätte, da diese wehrlos ausgeliefert wären. Vielleicht hätte ich mir durch meinen Protest ein Lob der zivilisierten Welt eingehandelt, aber den armen Juden hätte es nur eine noch unerbittliche Verfolgung gebracht als jene, die sie sowieso schon zu erdulden haben.“

    · Diese Begründung wiederholte er am 2. Juni 1943 vor dem Kardinalskollegium: „Jedes Wort, das darüber von Uns an die zuständigen Behörden gerichtet wird, jede öffentliche Anspielung, muss mit allergrößtem Ernst erwogen und gewichtet werden, im eigenen Interesse derjenigen, die leiden, damit ihre Lage nicht noch schwerer und unerträglicher gemacht wird als vorher, auch nicht durch Unachtsamkeit, ohne es zu wollen.“

     

    Wie richtig er mit dieser Sorge lag, bestätigte der Vertreter der USA beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, Robert Kempner: „Jeder Propagandaversuch der katholischen Kirche gegen Hitlers Reich wäre nicht nur provozierter Selbstmord gewesen, sondern hätte die Ermordung einer großen Zahl von Juden und Priestern ausgelöst.“ Und auch der US-Diplomat Harold Tittmann, der eigentlich im Auftrag Präsident Roosevelt den Papst zu einer Stellungnahme gegen die Nazis bewegen sollte, räumte in seinem Tagebuch ein: „Ganz persönlich kann ich nicht anders als mir einzugestehen, dass der Heilige Vater den besseren Weg gewählt hat, als er sich entschied, nicht offen zu sprechen und dadurch viele Leben zu retten.“

     

    Das war vor Hochhuth auch der Konsens im Westen – speziell in jüdischen Kreisen.

     

    · Schon 1943 schrieb Chaim Weizmann, der Israels erster Präsident werden sollte: „Der Heilige Stuhl bietet seine mächtige Hilfe überall an, wo es ihm möglich ist, das Los meiner verfolgten Religionsgenossen zu lindern.“

    · 1944 erklärte der Israelische Oberrabbiner Isaak Herzog: „Das Volk von Israel wird nie vergessen, was Seine Heiligkeit für unsere unglücklichen Brüder und Schwestern in dieser höchst tragischen Stunde unserer Geschichte tut. Das ist ein lebendiges Zeugnis der göttlichen Vorsehung in dieser Welt.“

    · Am 21. September 1945 dankte der Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, Dr. Leon Kubowitzky, dem Papst für „die Rettung von Juden vor faschistischer und nationalsozialistischer Verfolgung ... (und) das, was sich die Kirche zu tun bemüht und tatsächlich für unser verfolgtes Volk getan hat“ und überreichte eine Spende in Höhe von 20.000 Dollar.

    · Nach dem Ende des Krieges, wurde Mosche Scharett – der spätere zweite Ministerpräsident Israels – von Papst Pius XII. empfangen. Scharett: „Ich sagte ihm, dass es im Namen der jüdischen Öffentlichkeit meine erste Pflicht sei, ihm und durch ihn der katholischen Kirche für alles zu danken, was sie in den verschiedenen Ländern getan hat, um die Juden zu retten.“

    · Auch Dr. Raffael Cantoni, Präsident der „Union Jüdischer Gemeinden in Italien“, stellte fest: „Sechs Millionen meiner Religionsgenossen wurden von den Nazis ermordet, doch es hätte noch viel mehr Opfer gegeben ohne die wirksamen Interventionen Pius XII.“ Den 17. April 1955 erklärten Italiens Juden zum „Tag der Dankbarkeit“ für die Hilfe des Papstes.

    · Am 26. Mai 1955 kam eigens das „Israelische Philharmonieorchester“ in den Apostolischen Palast, um für den Papst Beethoven zu spielen – als Zeichen der Dankbarkeit des Staates Israel für all das, was Pius XII. für die Juden getan hatte.

    · „Als unser Volk im Jahrzehnt des Naziterrors ein fürchterliches Martyrium erlitt, hat sich die Stimme des Papstes erhoben, um die Henker zu verurteilen und um Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck zu bringen. Unsere Epoche ist durch diese Stimme bereichert worden, die sich im Namen der großen sittlichen Werte über dem Tumult und den täglichen Konflikten erhob“, erklärte Israels Außenministerin und spätere Premierministerin Golda Meir 1958.

     

    Mussten sie sich alle erst von Hochhuth erklären lassen, wie es „wirklich“ war?

     

     

    * Michael Hesemann ist Autor des Buches „Der Papst, der Hitler trotzte. Die Wahrheit über Pius XII.“ (Augsburg 2008)

    mentar hier eingeben

  • T
    Theo

    Papst Pius XII war in meiner Kindheit und Jugend für mich der Papst schlechthin. Johannes Paul II war volkstümlich, Benedikt XVI ist liebenswürdig, Pius XII aber wirkte durchgeistigt und war irgendwie nicht von dieser Welt. Deshalb bin ich jetzt vielleicht etwas voreingenommen, obwohl ich schon seit Jahrzehnten kein Kirchgänger mehr bin. Ich meine: Das politische Klima in Deutschland ist noch nicht soweit, um diesen Mann abschließend beurteilen zu können.

  • DK
    Dr K

    @Wieslaw Pawlak und auch Dr. Chaim Léman

     

    "Deutsche müssen..." "Die Deutschen"

     

    Was sollen "wir Deutsche"? Was möchten Sie "uns" vorschreiben? Ich bin "Deutscher" und habe niemanden getötet noch dessen Tod zu verantworten. Auch meine Eltern nicht.

    Deswegen darf ich mir frei, genau wie Chaim und Wieslaw, eine Meinung über die Dreißiger- und Vierzigerjahre bilden und diese auch äußern.

     

    Kein Chaim und kein Wieslaw dürfen mir ein kollektives Schuldbewusstsein einreden. Ich habe wohl das Recht, die katholische Kirche, die vielen Nazis in der ganzen Welt Asyl verschafft hat, verurteilen. Auch wenn mein Opa nicht laut gegen die Naziverbrechen geschrien haben sollte.

    Weder Chaim noch Wieslaw dürfen mir den Mund verbieten.

     

    Seht ihr diesen einfachen Umstand wirklich nicht ein, oder missbraucht ihr bewusst Geschichtsbewusstsein?

  • P
    punctum

    @Dr. Chaim Léman:

     

    Danke für Ihre faire und Stellungnahme und das persönliche Zeugnis. Dem möchte ich noch eines hinzufügen:

     

    Ist es ein blosser Zufall, dass sowohl die jetzige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland als auch ihr Vorgänger (also Knobloch und Spiegel) die Judenverfolgung nur überlebt haben, weil jeweils katholische Familien sie als eigene Kinder aufgenommen und ausgegeben hatten?

  • LT
    Linda T.

    Der Artikel ist sehr polemisch und könnte undifferenzierter nicht sein. Ein ziemliches Eigentor! Schade,eigentlich bin nach den Artikeln hier normalerweise immer klüger. Ich habe schon ziemlich viel zu diesem Thema gelesen und muss sagen, dass den Piusverteidigern zuzustimmen ist. Eine Kurzfassung bietet Wikipedia. Pius hat das best mögliche getan. Und das war nun mal nicht große Reden schwingen (Was hätte das bitteschön auch gebracht????!!! Noch mehr Tote!!!), sondern im verborgenen Handeln.

  • DC
    Dr. Chaim Léman

    Dieser Artikel hetzt gegen einen Papst der fast einer Million verfolgten Juden das Leben rettete. Es schon längst bekannt, dass diese Tatsache den Marxisten in Moskau und sonstwo nicht passte. Der rumänische Geheimdienstler Ion Pacepa hat ja bestätigt, Rolf Hochhuth habe in enger Zusammenarbeit mit KGB und Securitate sein Hetzstück verfasst. Ich bin als Jude zutiefst davon überzeugt, dass Deutsche schweigen müssen zum diplomatischen Einsatz des römischen Papstes und Staatsführers. Meine Eltern haben in einem Karmeliterinnenkloster in Frankreich überlebt, dass eigens nach Aufforderung des Vatikans die Türen öffnete für verfolgte Juden (und einen Kommunisten sogar). Roosevelt und Churchill haben auch fast nichts zum Schoah an den Juden Europas gesagt. Die Katholiken Europas sahen sich zwar dem "Antibolschewismus" verpflichtet, was dem taz-Autor (der marxistische Worte verwendet wie "reaktionär", ich dachte die DDR sei vorbei) nicht gefallen hat und vielleicht traurig war, aber im grossen und im ganzen kein Verbrechen ist und war. Übrigens sind meine Eltern Michel Lévi und Rachel Francoise Léman in das faschistische Spanien geflohen, wo ihnen von der Franco-Regierung Unterschlupf gewährt wurde und die Reise zur jüdischen Gemeinde im katholischen und neutralen Salazar-Portugal ermöglicht wurde.

     

    Gez.,

    Dr.phil. Chaim Léman,

    Lyon,

    Frankreich.

  • AL
    Aran Lindvail

    @Gilbert: Das ist eine immer wieder hervorgekramte Legende, die zur Rechtfertigung von Pacellis Untätigkeit dient.

  • P
    punctum

    Der Artikel belegt selber, was er leugnet! Der Papst hat also tatsächlich Stellung bezogen zu rassistisch motivierter Verfolgung! Die genaue Wortwahl war jedoch nicht mit der taz und "P.Gessler" abgestimmt!

     

    So was aber auch!

  • W
    Wieslaw

    Sehr geehrter Herr Gesseler,

    ich moechte nur eine Frage zu Ihrem Text stellen: wie laut haben ihre Vorfahren und Landsleute in der Hitlerzeit gegen Holocaust geschrieen? Verzeihen Sie, aber ich glaube, dass die Deutschen haben am wenigsten Recht jemanden wegen des Schweigens oder Untaetigkeit gegenueber Holocaust zu beklagen. Das ist einfach eine Frechheit.

    Mit Hochachtung

    Wieslaw Pawlak

  • C
    Christian

    Also eigentlich mag' ich Euch von der taz wirklich gerne; aber dieser Artikel ist ja so unfassbar einseitig, dass er mich regelrecht zum Fremdschämen bringt.

    Die Wortwahl enthüllt ziemlich eindrucksvoll die große Furcht des Autors, es könne unter Umständen ein differenziertes Licht auf Pius XII. fallen.

    Chaim Weizmann oder Golda Meir beispielsweise sahen in ihm durchaus etwas anderes.

  • V
    Vitus

    Man hätte in dem Artikel zumindest erwähnen sollen, dass Pius XII. entscheidenden Anteil an der Enzyklika "Mit brennender Sorge" (1937) hatte, die zu ernsten Vergeltungsmaßnahmen gegen katholische Druckereien etc. führten.

    Überdies wäre auch in einem kurzen Artikel Platz genug gewesen, darauf hinzuweisen, dass die Weihnachtsansprachen der vierziger Jahre sowohl in der internationalen Presse als auch auf jüdischer Seite sehr wohl auch wohlwollende Aufmerksamkeit fand (vgl. z.B. Wikipedia).

    Ihre gehässige Wertung ist angesichts der gerade heute wieder zu beobachtenden Kriecherei gegenüber totalitären Machtansprüchen nicht gerechtfertigt.

  • A
    Attlee

    Hoeflichkeit und Wahrheit:

    Ratzinger Waldgeheimnis und Haider kommen zum

    Himmelstor.

    Der Waechter: Ihr koennt nicht 'rein.

    Die Drei: Wieso denn?

    Der Waechter: Ihr seid mitverantwortlich.

    Ratzinger: Ich? Ich war nur ein Bub zu der Zeit.

    Waldgeheimnis: Ich? Ich war betrunken (Schliwowitsa)

    Haider: Na und? Wir machen's so In Oe.

    Der Waechter: Ihr koennt nicht 'rein!

    Die Drei: Pacelli! Er war's doch, der

    zu der Zeit amtierende Chef unserer Konfession,

    ja, er ist schuldig. Lass uns doch mal 'rein.

    Der Waechter: Bitte schoen die Herren,

    kommt mal 'rein!

  • G
    Gilbert

    Der Autor hätte ja auch noch erwähnen können, daß die Katholiken Hollands öffentlich gegen die Judenverfolgung protestierten und das Resultat jenes war, daß die Judenverfolgung dort verschärft, und mehrere tausend jüdischstämmige Katholiken daraufhin deportiert wurden.

    Ein lautes Aufbegehren des Papstes hätte fraglos die Judenverfolgung in ganz Europa verschärft, was auch der Papst wusste, und was bis zum Hochhuth-,,Drama" auch unstrittig war.

    Hätte er die Nazis exkommuniziert, wie er es geplant hatte, würden Sie ihm heute vorwerfen, daß er seinem Ruhme zuliebe das Schicksal vieler hundertausend Menschen riskierte....