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Archiv-Artikel

VORMERKEN Die Kunst sagt: Money, that’s what I want (und der Mäzen soll’s geben)

Von PP

Das waren noch Zeiten, in den schönen Tagen des Kaiser Augustus, damals in Rom, als man an Versen feilen konnte, ohne an den leidigen Gelderwerb zu denken. Maecenas, Namensgeber für alle künftigen Kunstförderer, füllte einem die Kasse auf und erwartete im Gegenzug nichts anderes, als dass seine protegierten Dichter Unvergängliches schreiben. Solche Menschen vom Schlage eines Maecenas wünscht sich jetzt auch der existenzbedrohte Berliner Verlag Kookbooks, der mit einer Kunstaktion um Förderer wirbt. Dafür bieten die Autoren des Hauses Autographien, Zeichnungen und Sonderdrucke zum Verkauf an. Der Erlös fließt direkt in die Verlagskasse. Am morgigen Sonntag wird die Aktion in den Sophiensaelen mit einer Gala abgeschlossen, auf der sich die literarische Prominenz versammelt. Katja Lange-Müller wird lesen, Ulrich Peltzer, Monika Rinck, Jochen Schmidt und der Bachmann-Preisträger Tilman Rammstedt, der später auch noch als Teil der Gruppe Fön zu hören ist, die ihre Texte charmant mit Musik unterlegt. Und die Britta-Musikerin Christiane Rösinger singt Balladen aus dem Prekariat. In einem ihrer Songtexte wird dabei die Frage gestellt, die gerade auch Kookbooks bewegt: „Ist das noch Boheme oder schon Unterschicht?“ PP

Kookgala: Sophiensæle, Sophienstraße 18. Sonntag, 1. März. Auktionsschau ab 18.30 Uhr, Auktion, Lesungen, Konzerte ab 20 Uhr. 25/20 Euro. Mäzenatenkarten 50 Euro