VORMERKEN : Vielleicht noch besser: Beim Hören überhaupt immer mal rundherum die Richtung wechseln
Die Welt ist voll Musik. Eine ungeheure Menge an seltsamen Sounds und großartigen Klängen wartet nur darauf, entdeckt zu werden, gleich um die Ecke oder einige tausend Kilometer weit weg … aber dieser Reichtum ist zuerst halt nur ein abstraktes Wissen. Wie ein Archiv, zu dem jemand den Schlüssel weggeworfen hat, solange da nicht Menschen sind, die sich und die anderen mit diesen Musiken vertraut machen. So ein Trüffelsuchtrupp sind die Sublime Frequencies: ein Kollektiv von Sammlern auf der Suche nach obskuren Sonds und den entlegeneren Musikkulturen, dessen Arbeit am Wochenende im Festsaal Kreuzberg vorgestellt wird. Am Samstag zuerst mit der Praxis, mit einem Film über die ekstatische Musik der Gnawa. Anschließend spielt die Group Doueh aus Marokko mit Beat und Psychedelic durchmischte traditionelle Musik der Westsahara. Danach Omar Souleyman, der in seiner Heimat Syrien als der Held des Folkpop gilt. Zwischendurch gibt es Sublime-Frequencies-DJ-Sets mit hier kaum erhörten Musiken aus aller Welt. Am Sonntag folgt bei diesem „Global Alchemy“-Wochenende etwas Theorie, mit einem Vortrag über Ethnopsychedelia und einer Diskussionsrunde, bei der man über die musikalischen Auswirkungen von Globalisierungsprozessen und die oftmals disparaten Austauschbedingungen debattiert. „Global Alchemy“ ist eine Veranstaltung vom Club Transmediale. TM
■ Global Alchemy: Festsaal Kreuzberg, Skalitzerstr. 130. Samstag, 20 Uhr. 14 €, Sonntag 16 Uhr, 5 €