VORMERKEN : Arno Schmidt im Kunstspannungsfeld zwischen Provinz und Metropole
Arno Schmidt ist so ein Koloss der neueren deutschen Literaturgeschichte, dessen umfängliche Bedeutung man sich zum Beispiel klarmachen kann, wenn man sich kurz mal durch „Zettel’s Traum“ liest, der, 1970 erschienen, als sein größtes Werk gilt und erst unlängst endlich auch als gesetztes Buch herausgebracht wurde mit der vom Autor so vorgesehenen Dreispaltigkeit. Das Buch ist 1.536 Seiten stark. Was in seiner Gewichtigkeit in den deutschen Feuilletons auch entsprechend gewürdigt wurde, und weiter treiben lassen in der frischen Arno-Schmidt-Begeisterung kann man sich nun in einer Ausstellung in der Galerie Parterre mit Arbeiten von Künstlern wie F. W. Bernstein oder Wolfgang Müller (einst eine Tödliche Doris), in denen man sich mit dem Schaffen Schmidts auseinandergesetzt hat. Und zwar unter besonderer Berücksichtigung eines hübschen Zitats des Autors: „Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover.“ Pünktlich zum Geburtstag des Autors wird die Ausstellung heute Abend eröffnet und ist dann bis zum 20. März zu sehen, begleitet von einem umfänglichen Programm mit Filmen, Vorträgen, Lesungen und Performances. TM
■ Arno-Schmidt-Ausstellung: Galerie Parterre, Danziger Straße 101. Eröffnung Dienstag, 20 Uhr. Dauer 19. 1.–20. 3., 14–20 Uhr. Programm: www.berlin.de/ba-pankow/kunstundkultur/galerie-parterre/