■ VORBEREITUNGEN ZU DEN DEMONSTRATIONEN AM 9.NOVEMBER GEGEN RASSISMUS: Zusammenleben ist machbar, Nachbar!
Berlin (taz) — Vorbereitungen auf einen deutschen Tag: zwischen Delmenhorst, Leipzig und Bayreuth sind heute Hunderte damit beschäftigt, für Demonstrationen, Feste und Mahnwachen gegen Rassismus und für eine multikulturelle Gesellschaft zu mobilisieren. In der Berliner Kochstraße trifft sich an diesem Freitag zu nachtschlafender Stunde die multinationale Crew, die die taz der Welt zu Papier bringt: rund dreißig ExilantInnen und ImmigrantInnen übernehmen für einen Tag die Produktion des Blattes. Das Datum ist die schwierige Kombination verschiedener Jahrestage der deutschen Geschichte: Am 9. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen, wurden Jüdinnen und Juden angegriffen und verhaftet, ihre Geschäfte und Wohnungen demoliert und geplündert. Am 9. November 1989 wurde die Mauer geöffnet — Folge des Drucks der Menschen in der DDR, die mit ihrem Tun den Namen ihres Staates Lügen straften. Heute wollen Politiker eine neue Grenze gegen Flüchtlinge aufbauen, heizen mit ihrem Gerede über „Mißbrauch des Asylrechts“ die Überfälle auf ausländische BürgerInnen an. Eine zentrale Demonstration, zu der bundesweit aufgerufen wurde, wird morgen in Berlin stattfinden. SEITEN 4 UND 12
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