VERÖFFENTLICHUNG VON LANDESBANK-GUTACHTEN : Hausdurchsuchung im Attac-Bundesbüro
BERLIN | Das Frankfurter Bundesbüro des globalisierungskritischen Netzwerks Attac ist am Donnerstagvormittag durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft München wirft Attac vor, mit der Veröffentlichung eines Gutachtens zur BayernLB das Urheberrecht verletzt zu haben.
Das Gutachten hatte die Münchner Kanzlei Flick Gocke Schaumburg für den bayerischen Landtag im Zuge der Aufarbeitung des BayernLB-Skandals angefertigt. Es kommt zu dem Schluss, dass Vorstände und Verwaltungsräte der Landesbank für den Schaden haftbar gemacht werden können, den missglückte Milliardenspekulationen auf dem US-Hypothekenmarkt verursacht hatten.
Attac veröffentlichte das Gutachten Ende November auf seiner Website. Dessen Schlussfolgerungen waren zwar bekannt, ansonsten sollte es aber geheim bleiben. Aus dem Durchsuchungsbefehl geht laut Attac hervor, dass Hintergrund für die Ermittlungen eine Strafanzeige von Flick Gocke Schaumburg ist. Die Durchsuchungsbeamten seien aber weder in den Büroräumen noch auf dem Attac-Server fündig geworden. (taz)