VEREIN INWOLE KRIEGT WIEDER GELD : Kristina Köhler fördert linke Potsdamer weiter
Der zeitweise ins Visier des brandenburgischen Verfassungsschutzes geratene Potsdamer Verein Inwole wird weiter vom Bundesfamilienministerium gefördert. Der Verein betreibt ein Mehrgenerationenhaus in Babelsberg und erhält jährlich 40.000 Euro aus Mitteln des Ministeriums von Kristina Köhler (CDU). Das Geld war zwischenzeitlich gesperrt worden. Im Dezember hatten die Verfassungsschützer dem Verein zur Förderung innovativer Wohn- und Lebensformen vorgeworfen, auf seiner Homepage zu einem „kriegerischen“ Aufruf zu gewalttätigen Protesten gegen den UN-Klimagipfel in Kopenhagen zu verlinken. Inwole stand so im Verdacht „linksextremistischer Bündnispolitik“ (taz berichtete).
Seit Bekanntwerden der Vorwürfe prüfte das Familienministerium die Vorwürfe. Hätte Inwole auf das Geld aus Berlin verzichten müssen, wäre das ganze Projekt – zu dem auch Kurse mit Asylbewerbern zählen – gefährdet gewesen. Nach Wochen der Unsicherheit gab es jetzt grünes Licht: Die „Bedenken gegen eine Förderung“ würden „nicht mehr aufrechtgehalten“, sagte Ministeriumssprecher Marc Kinert.
Inwole-Geschäftsführer Christian Theuerl ist erleichtert, befürchtet aber einen bleibenden Imageschaden für das Projekt. „Wir wissen noch nicht, welche Kreise das bei unseren anderen Zuwendungsgebern zieht“, sagt er. Der brandenburgische Verfassungsschutz habe eine fehlerhafte Einschätzung öffentlich gemacht, da die inkriminierten Links nicht von Inwole gestammt hätten. Dem Verein sei daher geschadet worden. Er behalte sich Rechtsmittel vor. Dass auf diesem Schauplatz noch etwas geschieht, ist jedoch unwahrscheinlich. Schließlich zeichnet Inwole als Betreiber der Website für den Inhalt verantwortlich. JPS