piwik no script img

Urteil in SchwedenEin Manga wird zum Kinderporno

Auch Comics können in Schweden als Kinderpornografie gelten. Eine erste Verurteilung hat eine heftige Debatte über die Grenzen von Kunst ausgelöst.

Der schwedische Kampf gegen Kinderpornografie macht auch vor den beliebten Manga-Comicfiguren nicht Halt. Bild: imago

STOCKHOLM taz | Eine heftige Debatte hat in Schweden ein Urteil wegen Besitz von Kinderpornografie ausgelöst. Zu einer auf Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafe und einer Geldbuße wurde vom Amtsgericht in Uppsala einer der bekanntesten schwedischen Mangaexperten und Übersetzer dieser japanischen Serien verurteilt.

Die Polizei hatte auf seinem Rechner 51 Zeichnungen aus Comiczeitschriften gefunden, die als „kinderpornografisch“ eingestuft wurden - unter drei Millionen nicht „suspekten“ Zeichnungen. Die Erklärung des Übersetzers, er benötige das Material aus Japan für seine Arbeit, hatte das Gericht nicht anerkannt.

Der Verurteilte selbst, der u.a. an schwedischen Universitäten in Manga-Kunst unterrichtet, gibt in seiner bislang einzigen öffentlichen Stellungnahme in einem IT-Blog an, dass es nicht 51, sondern die Dupletten abgerechnet, rund 30 Zeichnungen gewesen wären. In ihrer Mehrheit stellten sie „nackte Körper" dar und "nichts, was man mit Sex verbindet“. Einige wenige würden einen sexuellen Akt darstellen. Doch die meisten wären seiner Meinung nach zulässig, würde es sich um Fotografien handeln.

In Japan sind Comics und Zeichentrickfilme, die Sexszenen mit offensichtlich Minderjährigen zeigen, legal. Erst im Juni hatte ein Ausschuss des Parlaments einen Versuch der Stadtregierung von Tokyo abgelehnt, den Verkauf von Manga und Anime mit solchem Inhalt einzuschränken.

In Schweden ist der Besitz von Kinderpornografie seit 1999 kriminalisiert. Anfang Juli wurde das Gesetz noch einmal verschärfft: Jetzt ist auch das bloße Anschauen entsprechender Bilder strafbar. Zeichnungen und Gemälde können aufgrund einer sehr weitgehenden Definition eines Gesetzes von 1980 ebenfalls den Tatbestand einer kinderpornografischen Darstellung erfüllen. Wenn nicht der Kunstvorbehalt greift.

Die rechtliche Lage ist also ziemlich eindeutig. Der schwedische Gesetzgeber wollte demzufolge nicht nur das konkret abgebildete Kind, sondern Kinder generell schützen. Und solche Comic-Zeichnungen kränken Kinder „auf einem generellen Niveau“, so die Urteilsbegründung.

„Das widerspricht jeglicher gesunder Vernunft“, meint Leif Silbersky, der Anwalt des Verurteilten, der mittlerweile Berufung gegen das Urteil eingelegt hat: „Das sind doch nur Zeichnungen. Kein Kind ist da zu Schaden gekommen.“

Die meisten bislang veröffentlichten Medienkommentare sehen das so ähnlich. Weder das Kind noch der Täter existierten in der Realität, meint die Tageszeitung Expressen: „Wie unbehaglich und widerlich solche fiktiven Darstellungen auch sein mögen und was immer man über japanische Pornografie mit gezeichneten Kindern denken mag, es gibt ja faktisch keine Opfer.“ Auch wenn man mit dem Wort „Moralpanik“ nicht voreilig umgehen sollte, hier sei es wohl angebracht.

Für die Vermutung, Konsumenten solcher virtueller Darstellungen würden möglicherweise Gefahr laufen, durch einschlägige Bilder eher zu Tätern zu werden, gebe es in der psychologischen Forschung keine Anhaltspunkte, erklärt die IT-Forscherin Marie Eneman, Mitarbeiterin an einem Projekt über IT und Kinderpornografie gegenüber der Stockholmer Dagens Nyheter: „Wir müssen mal überlegen, was wir da eigentlich tun. Wollen wir jetzt anfangen, Gedanken zu bestrafen?“

Ein Kommentator in Aftonbladet zitiert die Webseite der schwedischen Polizei, auf der es heißt: „Gezeichnete und animierte Bilder oder Filme, die Kinder in pornografischem Zusammenhang zeigen, sind als Kinderpornografie anzusehen. Das Verbot der Schilderung oder des Besitzes gilt nicht für den, der ein solches Bild malt oder zeichnet, es aber nicht für andere zugänglich macht.“ Und kommentiert: „Diese bizarre Logik verweist auf das dunkle Motiv hinter dem Gesetz. Es geht nicht um den Schutz von Kindern (...), sondern um die Rechtfertigung der perversen Ausbreitung der Überwachungsgesellschaft.“

Das schwedische „Verbot diesen Typs geschmachloser/ekelhafter/entarteter Kunst“ werde bald in der ganzen EU gelten, wenn es nach EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström gehe, warnt Christian Engström, Europaparlamentarier der schwedischen Piratenpartei: Der von „Censilia“ vorgelegte Vorschlag für eine Zensur von Internetseiten „mit realistischen Bildern von Kindern involviert in sexuelle Handlungen“ könne auch für Mangazeichnungen gelten. „Nun können wir gerne darüber diskutieren, ob es gut oder schlecht ist, gewisse Typen von Kunst zu verbieten“, meint Engström: „Aber für eine ehrliche Debatte müssen die Verbotsbefürworter zumindest erst einmal anerkennen, dass es hier um Kunst geht, nicht um Kinder.“ Und mittlerweile gibt es auch schon eine Facebook-Gruppe mit mehreren Hundert Mitgliedern: „Stop comics censorship in Sweden!

Fredrik Strömberg, Vorsitzender des Comiczeitschriftenverbands „Seriefrämjandet“ fragt sich, wo denn die Grenze der Strafbarkeit verlaufen solle. Die Abbildung nackter Personen, die offensichtlich minderjährig sind, sei in Manga-Zeitschriften „gar nicht ungewöhnlich“: „Die werden von großen Verlagen herausgegeben und liegen in vielen schwedischen Bibliotheken aus.“ Richter Nils Pålbrant, der Verfasser des umstrittenen Urteils sieht das offenbar so ähnlich. Viele könnten ohne es zu wissen solche strafbaren Zeitschriften zu Hause im Regal stehen haben, meint er gegenüber der Zeitung Upsala Nya Tidning: „Ich würde deshalb auch eine höchstrichterliche Entscheidung begrüßen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

75 Kommentare

 / 
  • P
    poisondartfrog

    Versinnbildlicht,

     

    Vielen Dank fuer diesen Artikel und die zahlreichen Leserbeitraege.

    Dies ist mein erster Beitrag zu dem ich mich hinreissen lasse, aber lieber wuerd ich schreien.

    Sexualitaet ist -wie ich meine-enorm unfangreich und hat ebensoviele Reibungspunkte mit moralischer Auffassung wie Abzweigungen.

    Wer meint dass es anders besser waer, moechte seine Genitalien bei der Organspende abgeben.

     

    Ich gratuliere zu der Entschlossenheit nun gegen toon-town anzukaempfen.

    Mit aller juridischer Haerte.

    Dem kann nur laehmende Fadesse zugrunde liegen.

     

    Aber ich habe neben meiner Kritik daran auch eine

    klare Endloesung fuer dieses Problem anzubieten:

    Der/die Beschuldigte(n) derartig brennender Sittlichlkeitsvergehen sollten Bilder von sich in

    Kerkerhaft anfertigen.

    Das wuerde dem fiktiven Vergehen gegen die Sittenanschauung und einer Auge um Auge(auswisch) Politik gerecht.

    Ob man auf die speziellen Wuensche und Ideen zur dargestellten Abbusse dann eingehen sollte, darf diskutiert werden.

    Man solle der Fantasie dabei unbedingt konkrete Grenzen setzen.

     

    Uebrigens ist der letzte Kinderporno(ring) noch nicht gefunden, getilgt und gesuehnt.

    Solange echtes Leid besteht, sollte jeder der Wasserfarben aus der Schmutzwaesche vermeintlicher Fantasieverbrecher waescht in einem Kuebel Faekalien getunkt werden. Fuer die Bl@dheit allein schon.

     

    Zuguterletzt moechte ich zu gerne wissen was da an Geld ueber diverse Advokatentische rollt fuer derartigen Unfug. Meines Wissens gibts gleich in meiner und Ihrer aller naechster Naehe auch Kinder die Hunger haben.

    Die Verwerflichkeit DAVON ist mehr Anlass zu Scham und Abneigung, als alles was gemalt werden koennte -ganz REAL!

     

    Ich koennte noch ewig weiterzetern, aber das langweilt.So eine Heuchel-Froemmelei ist kaum zu toppen.

  • D
    Deral

    Ich halte es zwar für gut und richtig, über moralische Auswirkungen bestimmter Bilder und Texte auf die Gesellschaft zu diskutieren, insbesondere wenn es sich um verleumderische oder herabwürdigende Darstellungen handelt, und je nach Inhalt sind sicher auch Verkaufseinschränkungen oder -verbote gerechtfertigt. In Bezug auf den aktuellen Artikel müssen die Fragen aber anders lauten, nämlich

     

    1.) ist es gerechtfertigt, jemanden für das bloße Anschauen bzw. den Besitz dieser Bilder, auf denen kein echter Mensch zu Schaden kommt, mit einer langjährigen Gefängnisstrafe zu bedrohen?

     

    2.) ist es gerechtfertigt, diese Bilder mit echter Kinderpornografie, die einen tatsächlichen sexuellen Missbrauch von Kindern zum Inhalt hat, völlig gleichzusetzen?

     

    3.) ist es gerechtfertigt, Steuergelder und die Ressourcen von Polizei und Justiz dazu einzusetzen, den Besitz dieser Zeichnungen zu verfolgen?

     

    Alle drei Fragen sind meiner Meinung nach mit einem klaren NEIN zu beantworten.

     

    zu 1.) Das Strafrecht dient dazu, zu verhindern, dass reale Menschen Opfer von Straftaten werden, und nicht dazu, bestimmte Moralvorstellungen durchzusetzen. Die Begründung für das Verbot von Kinderpornografie ist ja auch die, dass es bei der Herstellung zu einer Schädigung eines Kindes kommt, und dieses Kind durch die Verbreitung der Aufnahmen möglicherweise zusätzlich traumatisiert wird. Dass ein Pädophiler eine bestimmte Darstellung möglicherweise zur sexuellen Erregung nutzt, ist keine ausreichende Begründung für ein Verbot. Wo durch die Herstellung keine Opfer produziert werden, also beispielsweise bei FKK-Fotos oder gezeichneten Bildern, wäre eine Besitzstrafbarkeit völlig unverhältnismäßig, da es ein reines Moralgesetz wäre (über eine Einschränkung der Verfügbarkeit bestimmter Inhalte, z.B. durch Jugendschutzmaßnahmen oder Indizierung kann man dagegen sehr wohl diskutieren).

     

    zu 2.) In meinen Augen kommt einer Verharmlosung von tatsächlichem Kindesmissbrauch und einer Verhöhnung der Opfer gleich, wenn Zeichnungen oder harmlose Nacktfotos mit Darstellungen von Missbrauch gleichgesetzt werden, weil dadurch der Eindruck entsteht, dass Kinderpornografie ja gar nicht schlimm ist. Dazu kommt, dass sich die sogenannten Kinderschützer durch derartige Verbotsforderungen lächerlich machen, weil sie durch die fehlende Differenzierung entweder inkompetent wirken, oder bewusst in die moralisch-konservative Fanatikerecke abgeschoben werden, wodurch auch möglicherweise gerechtfertigte Kinderschutzmaßnahmen letztendlich weniger Gehör und Akzeptanz finden. Und gerade diese Gleichsetzung von harmlosen und schädlichen Materialien könnte den Befürwortern von echten Missbrauchsdarstellungen das Argument in die Hand geben, dass sie sich ja ebenfalls nur gegen ungerechtfertigte Zensur wehren und für diesen Standpunkt Sympathien wecken, die ansonsten nicht vorhanden wären.

     

    zu 3.) Der eigentliche Skandal ist aber, dass hier die Polizei Wochen oder Monate damit verbringt, 3 Mio Mangadarstellungen zu sichten um 30 womöglich pornografische Bilder zu finden. Es drängt sich der Eindruck auf, dass das Problem der echten Kinderpornografie entweder gar nicht mehr vorhanden ist oder die Polizei zu viel Personal hat, für das eine Beschäftigungstherapie her muss. Wie sonst ist es zu erklären, dass diese Ressourcen nicht in die Verfolgung der echten Missbrauchsbilder gesteckt werden und der Fokus insbesondere auf die Hersteller gelegt wird, wodurch vielleicht tatsächlich ein Kind vor weiterem sexuellen Missbrauch geschützt werden könnte.

  • C
    Caroline-NL

    Pythia schrieb: "Wenn wir so etwas entschuldigen, vermitteln wie Kindern, dass es völlig in Ordnung ist, sich Kinderpornos anzugucken, solange sie gezeichnet sind. Aber für Kinder stellt es trotzdem eine Demütigung."

     

    Pythia, ich denke Du setzt hier die Forderung nach Legalisierung gleich mit einem moralischen Werturteil.

     

    z.B. ist gezeichnete KP in den USA ( wieder ) legal, nachdem der Surpreme Court ein Verbot nicht in Einklang mit dem Recht auf Meinungsfreiheit bringen konnte. In gezeichneter und schriftlicher KP wird niemand geschädigt. Darum muß es letztendlich gehen, nicht darum, ob dies den persönlichen Geschmack trifft oder nicht.

     

    Persönlich finde ich Trashtalkshows und vieles aus dem Privat TV widerlich, die Menschenwürde verletzend und primitiv. Deshalb will ich es aber nicht verbieten. Ich sehe es mir einfach nicht an.

     

    Auch die Darstellung eines Kindermords im Tatort ist weiterhin legal. Auch verbieten ?

     

    Pythia: "Genauso, wie Hardcore-Pornos eine Demütigung für Frauen ist."

     

    Es gibt HC Pornos die eine Demütigung für Frauen sind, es gibt aber auch ganz andere, die das genaue Gegenteil sind und darstellen. ( siehe wiki link )

     

    Einige Freundinnen von mir haben selbst in Kopenhagen und Amsterdam in zahlreichen Produktionen mitgewirkt.

     

    Übrigens auch ein schönes Beispiel, wie aus einem vorbildlichen Verhalten von Produzenten rückwirkend kriminelles Verhalten juristisch konstruiert wird:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Video_Art_Holland

     

    Denn das Heraufschrauben der Altersgrenzen macht aus legal produzierter Pornographie jetzt rückwirkend

    "Kinder- und Jugendpornographie".

     

    Ich frage mich jedenfalls, wie weit man die Schraube noch anziehen will. Es wäre völlig ausreichend, wenn obige Mangas erst an Volljährige verkauft werden. Ich denke niemand hier ist dafür, daß die neben "Donald Duck" oder dem "Diddl" Magazin auslegen.

     

    Und in Abgrenzung zur KP wäre ein 14 oder höchstens 15er Schutzalter ausreichend.

  • S
    suzette

    2. versuch

     

    was ist das wesen der kunst? darüber streiten sich seit jeher die geister, die frage kann sicher nicht abschließend beantwortet werden. kunsthistorisch hat es immmer versuche gegeben, gesellschaftliche tabus zu unterlaufen, gerade auch was darstellungen von nackheit angeht. eines der berühmtesten motive ist die biblische geschichte der jüdischen heldin

    "susanna im bade". weit mehr als 100 mal haben sich künstler an ihr versucht und natürlich gings nicht in erster linie um die selbstvergewisserung klerikater verbundenheit sondern um die darstellung

    eines akts, der - und das ist das entscheidende - aber deswegen als solcher nicht kompromittierend und herabwürdigend das weibliche geschlecht

    generell verächtlich macht.

     

    "Der schwedische Gesetzgeber wollte demzufolge nicht nur das konkret abgebildete Kind, sondern Kinder generell schützen. Und solche

    Comic-Zeichnungen kränken Kinder „auf einem generellen Niveau“, so die Urteilsbegründung."

     

    genau so ist es. kinder brauchen schutz, auch den ihrer würde. sie sind nicht in der lage, ihn selbst einzufordern, das können nur erwachsene an

    ihrer statt - darum geht's.

     

    „Das widerspricht jeglicher gesunder Vernunft“, meint Leif Silbersky, der Anwalt des Verurteilten, der mittlerweile Berufung gegen das Urteil

    eingelegt hat: „Das sind doch nur Zeichnungen. Kein Kind ist da zu Schaden gekommen.“

     

    "Das sind doch nur Zeichnungen". sibersky verharmlost die wirkung von bildern. sie müssen nicht zu gewalttätigen taten verleiten. aber sie haben einfluss auf die bewertung und beurteilung der dargestellten herabgewürdigten und erniedrigten.

     

    nicht nacktheit ist das problem. aus einer stattlichen sammlung von drei millionen bildern sind lediglich 51 für kinderpornografisch erklärt worden. hier von "gedankenkontrolle" zu fabulieren halte ich für vollkommen unangemessen. ja, verdammt, auch kinder haben rechte - wer hat damit ein problem?

  • M
    MTK

    @Peterchen: Sauber, klar, schlüssig und ohne Polemik alles dargelegt. Da kann man m.E. nix hinzufügen, sondern nur loben und Danke sagen!

  • F
    Freigeist

    Zuerst mal etwas grundsätzliches:

    Die Frage die hier zu stellen ist, ist nicht, ob solche Zeichnungen frei verfügbar sein sollen, sondern ob der Besitz einer solchen Zeichnung strafbar sein soll.

     

    Ich bin gegen die Strafbarkeit, weil ich dies unverhältnismäßig finde. Erwachsene Menschen sollten meiner Meinung nach alles dürfen, was anderen keinen Schaden zufügt ... auch wenn das wiederlich, geschmacklos oder eckelhaft sein sollte.

     

    Und das Argument, der Neffe oder die Nichte könnte sowas finden ... naja, da sind wir ja ohnehin im strafbarem Bereich (zugänglich machen von (jeder Art von) Pornographie an Minderjährige).

     

    Dann lieber ne FSK-Buch einführen (gibts glaub ich nicht) und dann ab auf die A- oder B-Liste.

    Damit ist der Vertrieb untersagt, ebenso wie Werbung.

    Und bei Filmen und Spielen reichen doch unsere Instrumente mit FSK und (nachträglicher) Indizierung schon aus, kein Grund hier gleich die Keule der Strafbarkeit zu schwingen.

     

    Rechtsstaatlichkeit heißt auch, nur solche Maßnahmen vorzunehmen, die mit dem geringst möglichen Eingriff in die Recht der Bürger (gerade noch) zum Erfolg führen.

  • VD
    @von der andere Andere

    Zitat: "Die von Ihnen beschribenen rassistischen Computerspiele, in denen man beispielsweise auf Juden schießt, unterscheiden sich von Mangas dahingehend, dass sie geeignet sind, realen Rassismus zu erzeugen und zu verbreiten. Die These, dass die bloße Existenz von Mangas zu mehr Kindesmissbrauch führt, halte ich hingegen für sehr zweifelhaft. Daher noch einmal: Kein Opfer, also auch kein Täter"

     

    Jetzt lassen Sie sich Ihre Argumentation langsam durch den Kopf gehen. Dargestellter Rassismus verleitet dazu tatsächlich rassistisch zu werden - aber bei den Schluss das Zeichnungen die Vergewaltigungen von Kindern zeigen führen zu mehr Kindesmissbrauch bezweifeln Sie. Für mich ist der Satz widersprüchlich. Entweder kann ich durch Fiktion dazu bewegt werden, die Fiktion im realen Leben auszuleben - sowohl bei dargestellten Rassismus als auch bei Kinderpornographie, oder ich kann es nicht. Entscheiden Sie sich!

  • LN
    Last Ninja

    Statt den Übersetzer sollten die lieber die Comicfigur verhaften, die das Comickind geschändet hat. (ironie aus)

  • I
    i-punkt

    @Der andere Andre

    "Die von Ihnen beschribenen rassistischen Computerspiele, in denen man beispielsweise auf Juden schießt, unterscheiden sich von Mangas dahingehend, dass sie geeignet sind, realen Rassismus zu erzeugen und zu verbreiten. Die These, dass die bloße Existenz von Mangas zu mehr Kindesmissbrauch führt, halte ich hingegen für sehr zweifelhaft."

     

    Erklären Sie doch bitte mal diesen Doppelstandard. Wenn besagte Computerspiele verboten werden, ist das okay, das Verbot von gezeichneten Kinderpornos ist aber nicht okay, weil eine Wirkung der letzteren in der Realität Ihrer Einschätzung nach zweifelhaft ist. Woher diese Einschätzung?

     

    Dass ein derartiger Blick auf Kinder als tolerierbar gesehen wird, erzeugt mindestens mal staunendes Schaudern - bei mir. Und wenn die Nichte Onkels Manga-Porno-Sammlung sieht: kein Problem, ist ja nur gezeichnet. Hat bestimmt auch keine Wirkung auf die Kleine. Dass die Comics da sind, und dass niemand was dran findet.

    Es gibt einen Unterschied zwischen Fiktionen, bei denen Gewalttaten (sexuell oder nicht) in ein Narrativ gebettet sind, das diese Gewalttaten als unmoralisch darstellt (z.B. Krimis) und solchen, in denen diese Gewalttaten um ihrer selbst willen und zum genußvollen Konsum dargeboten werden. Letztere sind menschenfeindlich, da Menschen verdinglicht und ihrer Würde beraubt werden und dies als lustvoll/gut dargestellt wird. Und warum das bei gequälten Juden schlimmer sein soll als bei gequälten Kindern, verstehe ich nicht so ganz.

     

    Wäre für eine sinnvolle Erklärung, die sich nicht auf Wunsch-Annahmen beruft, dankbar.

  • N
    noine

    @pythia: gezeichnetes ist eben nicht real. und ich bin der meinung,dass der beleg der situation in japan, wo das alles legal ist-alos GEZEICHNETES, trotzdem weder zu einer hohen rate an kindesmissbrauch noch generell zu einer hohen rate an sexualstraftaten führt, doch hinweis genug ist, dass diese these,(verrohung, weniger hemmung)falsch ist.

    Man kann eher sagen,dass es eine art der sublimation ist, da wo jemand die chance hat, sowas im kopf auszuleben,da muss er sich kein echtes opfer suchen.

    (Pädophile nutzen laut diverser artikel,die ich las, eher kataloge mit kindermode oder fkk bilder also gezeichnete sachen)Es kann auch sein,dass es pädos das erleichtert-aber leute,die wirklich pädophil sind haben eh ein richtiges problem, ihre neigung/störung unter kontrolle zu halten. diese leute kämfen eh mit sich,weil sie täglich echte kinder sehen und diese zwangsläufig ihn ihren wahn intergrieren. Um sowas zu verhindern müsste mal also kinder aus der gesellschaft heraushalten. Aber sowas ist utopisch,also muss es das ziel sein,hilfsangebote für solche leute zu schaffen. Ausgebildete therapeuten die die leute eben nicht wegschicken und damit mit ihrem problem alleine lassen)

     

     

    und nochetwas: 3/4 des kindesmissbrauchs geschieht im näheren verwandtenkreis. das ist dann der opa oder der onkel. Oder der cousin.

    und ich bezweifele,dass wir soviele pädophile haben. ich vermute eher,dass es den tätern um macht geht, um gier und nicht darum,dass es unbedingt ein kind ist. Ich glaube,dass die tatsache,dass die opfer kinder sind,es dem täter eben erleichtert,weil es viel einfacher ist, kleine kinder davon zu überzeugen,dass etwas schlimme spassiert,wenn sie jemandem davon erzählen. und dass mama das eh nicht glaubt,dass ihr papa, der opa sowas böses tut.

     

     

    das verbot ist unsinnig,das ist placebo. Das ändert nichts. Die wahren pädophilen sehen überall kinder und können ihr kopfkino mit jedem kind,das sie sehen aufbauen.

     

    und die machtgierigen arschlöcher werden soetwas nicht konsumieren. Warum auch? die haben ihre opfer ja und können ihre fantasie live ausleben, wofür denn da noch mangas?

     

    was nötig ist,ist dass menschen lernen, zeichen von missbrauch wahrzunehmen und das sie bereit sind, ihr weltbild umzustellen und verwandschafbeziehungen nicht als ein hemmnis nehmen (Ach, der opa würde sowas nie tun)

     

    sinnvoll wäre m.M.n ein gesetzt,dass ärtzliche untersuchung für kinder verpflichtet, so können zeichen von missbrauch und misshandlungen leichter entdeckt werden.

     

    Wenn aber das mädchen,dass vll vom papa missbraucht und geschlagen wird, nie zum arzt geht und nicht zum sport darf, wird ,wenn nicht genau auf die zeichen geachtet wird(und wer sollte das überhaupt noch?der überforderte lehrer der noch 31 andere schüer hat?) noch jahrelang darunter leiden.

     

    das problem sind nicht gezeichnete kinderpornos. das problem ist, dass zu wenig stellen existieren,die befähigt sind, zeichen von missbrauch zu sehen und eingreifen zu können. DFas problem ist, dass so eine placebolösung jetzt die bevölkerung beruhigt.

    mama hat keine angst mehr um ihr kind, weil der böse pädo da draussen vll weniger zum befriedigen hat. mama hat keine angst weil kein unpädo "angefixt" wird (die therapie ist ähnlich blöde wie die these,dass man schwulsein erlernen kann durch ansehen von schwulenpornos)

    Mama ist also sicher und vielleicht übersieht mama oder papa oder der bruder dann, dass es mehr gibt als nur den "bösen schwarzen* mann da draussen"

     

     

     

    Das muss man ändern.

     

     

    *(ist kein rassistischer kommentar, sondern ein symbol für ein angsbild "wer hat angst vorm schwarzen mann"

  • D
    dietah

    Da sind sie wieder die kleinen christlich, sittlichen Biedermeier Spießer mit gefestigtem Weltbild.

    Als nächstes kommen dann die Abbildungen mit Frauen dran.

    Um am Ende haben selbst die Stuhlbeine einen Überzug.

     

    Ich hasse! diese historischen Zyklen.

     

    Sie schaffen es auch immer wieder, ein eigentlich reines und schützenwertes Anliegen, wie Schutz der Kinder, mit ihrer bigotten, heuchlerischen Moral in eine Kette und ein Unterdrückungsinstrument der Menscheit zu verwandeln.

    Man stelle sich mal vor, was sie erst aus einer Erlöserreligion machen würden... Ach halt! Haben sie ja schon.

  • W
    Wargreiter

    Jedem seine Meinung, aber wieso soll der japanische Manga (man kann das mögen oder nicht) keine Kunst sein, und die Romane von de Sade, in denen übrigens seitenweise Orgien mit Kindern zelebriert werden, sind es ??? Kann man übrigens bei Amazon kaufen.

     

    ..und darüber musste ich schmunzeln: "Genauso, wie Hardcore-Pornos eine Demütigung für Frauen ist" Alice bist du es ????

  • M
    Mac

    @Toby "Es ist auch keine Entführung, wenn ein Straftäter in ein Gefängnis gebracht [..] wird."

    Kommt auf das Gesetz an, daß ihn zum Straftäter macht.

    Lassen sie sich mal durch den Kopf gehen, was in der Vergangenheit allein in den verschiedenen deutschen Staatsgebilden alles per Gesetz als Straftat definiert wurde, und überlegen Sie sich dann, ob sie ihren Satz wirklich so stehen lassen würden.

  • DA
    Der andere Andre

    Die Frage ist, ob die Darstellung oder Beschreibung einer Straftat auch eine Straftat darstellt. Wenn man Manga-Zeichner für kinderpornographische Zeichnungen verzerteilt, müsste man auch Regiesseure von Actionfilmen verhaften, weil da Menschen sterben.

    Für mich ist die Sache hier eindeutig: Es gibt kein Opfer, also kann es auch keinen Täter geben.

    @Sophie Spieler:

    Die von Ihnen beschribenen rassistischen Computerspiele, in denen man beispielsweise auf Juden schießt, unterscheiden sich von Mangas dahingehend, dass sie geeignet sind, realen Rassismus zu erzeugen und zu verbreiten. Die These, dass die bloße Existenz von Mangas zu mehr Kindesmissbrauch führt, halte ich hingegen für sehr zweifelhaft. Daher noch einmal: Kein Opfer, also auch kein Täter.

  • P
    Peterchen

    Also hier melden sich ja Leute zu Wort, dass ist ja nicht mehr feierlich.

     

    Nein, man kann nicht einfach echte Kinderpornos zu Kunst erklären und sie damit legal machen - genau wie man nicht einfach einen Mord als Live-Performance deklarieren kann und somit straffrei ausgeht. Warum? Weil dabei die Rechte von wirklichen Personen verletzt werden, was den Mord wie die Erstellung des Pornos illegal macht. Ein illegal erstellter Porno ist dann natürlich auch in der Verbreitung, in der Beschaffung und im Besitz strafbar.

     

    Nein, es geht hier nichtmal um die Frage ob die Zeichnungen Kunst sind oder nicht - das hieße ja, dass alles was nicht Kunst ist einfach verboten werden könnte. Schlager? Keine Kunst sondern Unterhaltung -> Verbot möglich. Das Problem hier ist, dass künstlich durch Menschen geschaffenes, das weder bei der Erschaffung noch bei der Verbreitung Rechte realer Personen verletzt, verboten ist. Das Verbot verletzt aber die Rechte des Künstlers und des Bildbesitzers auf freie Entfaltung und freie Meinungsäußerung.

    Nein, es geht hierbei nicht nur um Zensur, sondern sogar um noch mehr - um die Verfolgung von Menschen die eine gewisse Gesinnung haben. Und ein freiheitlicher Staat darf Gesinnungen generell nicht verfolgen, er kann eben nicht sagen "Ja, wir verfolgen Gesinnungen weitestgehend nicht, aber die zwei oder drei verfolgen wir doch." - genau das macht ihn wieder zum Unrechtsstaat.

    Nein, man kann eben nicht einfach sagen: "Ja, aber diese Zeichnungen zeigen ja Kinderpornografie, das ist so widerlich dass muss doch verboten werden." Auf welcher Grundlage denn? Vor allem dann wenn man täglich sogar im ÖR fiktive Morde und Vergewaltigungen von erwachsenen Frauen sieht, wenn auch auf IHREM Nachtisch ein Krimi liegt indem die Taten eines Serienkillers genüßlich bis ins blutigste Detail geschildert werden, wenn Filme sogar Völkermorde wie den Holocaust fiktiv auf die Leinwand bringen ... wo ist da plötzlich die Grundlage fiktiven Sex mit Kindern zu verbieten?

    Nein, es reicht eben nicht zu sagen diese Zeichnugen würden die gesellschaftliche Gruppe Kinder generell kränken - das ist viel zu allgemein und beliebig für ein Verbot das in so wichtige Rechte wie die Meinungsfreiheit eingreift. Da könnten ja auch als nächstes Politiker - getreu dem Gleichheitsgrundsatz - ein Verbot von Karikaturen fordern, da diese Politiker auf einem generellen Niveau kränken. Und dabei ist davon auszugehen dass die Masse der fraglichen Zeichnungen nichtmal behaupten ein real existierendes Kind zu zeigen, sondern einen fiktiven Charakter.

    Es hilft auch nicht zu behaupten diese Zeichnungen könnten realen Mißbrauch auslösen - das wäre die Verurteilung wegen Gedankenverbrechens und öffnet eine ganz neue Pandorabüchse.

     

    Und bitte bedenken Sie: Es geht hier nicht um simplen auf den Index setzen wegen Jugendgefährdung. Es geht hier darum Menschen ins Gefängnis zu stecken - für fiktive Darstellungen!

     

    Nein, das ganze wird auch nicht dadurch besser dass die Rechtslage in Deutschland ähnlich ist. Letzteres bedeutet auch keineswegs dass diese Gesetzeslage die Qualität einer göttlichen Offenbarung hätte - in Deutschland waren schon viele Dinge illegal und so manches davon wurde später als genau die Tyrannei entlarvt die es war.

     

    Nein, Kunst - und schon gar nicht andere fiktive Darstellungen die nicht Kunstniveau erreichen - haben keineswegs erziehenden Charakter und schon gar nicht ist es Aufgabe des Staates zu bestimmen wie diese Erziehung nun aussehen soll. Stalin&Co haben so gedacht, dass Künstler deren Produkte nicht dem Sinn der Regierung entsprachen ins Umerziehungslager mußten - aber doch nicht freiheitliche Staaten.

  • E
    Euromeyer

    @Sophie Spieler, Ali, Daniel:

    1. Kunst ist das, was der Künstler als Kunst bezeichnet, wenn wir es einer Mehrheit, oder der Justiz überlassen zu definieren, was Kunst ist, dann wäre das einzig legale Bild Dürrers Häschen.

    2. Kinderpornos müssen wegen des auf ihnen abgebildeten tatsächlichen Misbrauchs realer Kinder verboten sein, wegen sonst nichts.

    3. Wo nichts reales passiert, wo alles nur Fiktion ist, ist ein Verbot Gedankenkontrolle: Wir dürfen Menschen nicht verbieten schweinische Gedanken zu haben, egal ob pädophil oder rassistisch. Nur sie in die Tat umzusetzen muss verboten sein. Deswegen sind ja rassistische Darstellungen mit aufforderndem hetzterischen Charakter genauso verboten wie Entführungs- und Missbrauchsanleitungen.

    4. Niemals und unter keinen Umständen bin ich bereit ein poltisches System zu akzepieren, dass Menschen die Gedanken kontrolliert-gerade bei den heutigen tech. Möglichkeiten!!!!!

  • P
    Puttengegner

    Endlich weiß ich wie ich die Dinger aus Nachbars Garten bekomme!

     

    Wikipediazitat:

     

    Eine Putte, Plural: Putten, ist in der Skulptur und Malerei eine Kindergestalt, die meist wenig bekleidet oder nackt auftritt, mit oder ohne Flügel.

  • H
    Hirn

    In Deutschland sind auch entsprechende Texte illegal. So viel zu, es gibt keine Täter/Opfer.

     

    Denkt mal einer an die Kinder.

  • A
    Androsch

    Sogenannte Lollikons mangas sind soweit ich weiss auch hierzulande strafbar ob das gut ist weiss ich nicht aber verboten gehört das auf jedenfall. wenn sie nicht wissen wovon hier gesprochen wird( der Eindruck drängt sich bei manchem auf ) dann googlen sie den begriff lollicon da bleibt einem die Spucke Weg und ob Kunst will oder nicht getreu dem Motto u watched it u cant unwatch it hat sie einen effekt beim rezepienten und der ist bei manchen ganz eindeutig darauf gerichtet sexuelle erregung und kindliche attribute zu verbinden das schädigt gesunde und animiert Kranke ( pädophile ) .

  • P
    Pythia

    Ich finde schockierend und erschreckend, dass es doch so viele Menschen gibt, die Bilder von Kindern, in Sexsituationen völlig in Ordnung finden. Meiner Meinung nach ist es vollkommen egal, ob die Bilder gezeichnet werden oder fotografiert. Es kommt auf des selbe raus. Nämlich, Sexualisierung von Kinder und Ausbeutung. Das hat nichts mit Kunst zu tun. Was bitte ist denn künstlerisch an einem Kind, so dargestellt wird. Wie kann man so was als Kunst bezeichnen? Wenn wir so etwas entschuldigen, vermitteln wie Kindern, dass es völlig in Ordnung ist, sich Kinderpornos anzugucken, solange sie gezeichnet sind. Aber für Kinder stellt es trotzdem eine Demütigung dar. Genauso, wie Hardcore-Pornos eine Demütigung für Frauen ist. Nur weil ein paar selbstgerechte Künstler, die glauben, es wäre alles erlaubt, solange sie es als Kunst bezeichnen, sich persönlich angegriffen fühlen, sollen Kinder ausgebeutet und gedemütigt werden. Also ein bisschen mehr gesunder Menschenverstand wäre hier mehr als wünschenswert. Wenn wir die Rechte und Freiheit der Kunst über die Rechte und Freiheit der Kinder stellen, wo geraten wir dann hin???

  • G
    Grummel

    Magas sind keine Pornos, sondern Hentais sind das! Immer diese Unwissenheit. Anime sind Filme, Mangas Zeichnungen! Lollis sind leider diese Kinderpornos!!!

  • B
    Beobachter

    Das Ganze erinnert an die Vorgänge um 1950 wo ein gewaltiger Aufstand wegen der damals aufkommenden Comic-Heftchen gemacht wurde.Der 'Untergang des Abendlandes'wurde argumentiert,der 'Zerfall der deutschen Sprache'befürchtet.Durchsuchung von Schülertornistern und Konfiszierung u.s.w. Heute kann man darüber nur schmunzeln.Die,nach japanischen Idealbildern,kindlich aussehenden,aber erwachsenen, Helden als Kinderpornographie zu denunzieren ist ziemlich lächerlich,ersonnen von alten Menschen mit gestrigen Bildern und Vorstellungen im Kopf.Aber auch das wird schwinden im laufe der Generationenfolgen.

  • D
    DuDenn

    Für die "Dupletten" - schönes neues Wort, kommt von Duplo? - würde ich aber lieber mal den Duden konsultieren. Oder einen Kollegen fragen. Irgendeinen. Oder eine Kollegin. Irgendeine.

  • S
    SOSo

    Es gibt auch gar keine Anhaltspunkte dafür, dass durch Nazipropaganda in Form von Cartoons und Karikaturen (Der ewige Jude) eine Tätermentalität gefördert wurde!

    Fragt doch mal die Kinder und Mädchen. Ihnen die Frage zu beantworten, warum erwachsene Männer so etwas tun, fällt gar nicht so leicht. Sexuelle Fantasien mit Kindern zu haben und diese virtuell zu äußern, sollte nicht unter den Kunstbegriff subsumiert werden. Vielmehr können sich Betroffene an eine Therapieeinrichtung wenden.

  • CB
    Cui Bono

    Kann mir mal jemand erklären, warum gezeichnete, fotografierte, gefilmte und in Computerspiele eingebettete Darstellungen von Tötung, Folter, Körperverletzung und Demütigung nicht verboten sind, solange sie keine sexuellen Bezüge haben? Die führen selbst bei krassem Realismus höchstens dazu, dass das betreffende Produkt keine Jugendfreigabe erhält.

  • S
    Segantini

    Das Vorgehen wäre nachvollziehbar, hätte der Mann die Bilder publiziert. In der geschilderten Weise ist das Vorgehen von Polizei und Justiz völlig weltfremd, denn selbstverständlich muß ein Übersetzer das Recht haben, das Material zu sichten, damit er aussondern kann, was hierzulande als anstößig gilt.

  • PM
    Peter Maas

    @Sophie Spieler

    "Wenn rassistische Zeichnungen kursierten, in denen beispielsweise nicht-weiße Menschen verfolgt und gequält würden, würden vermutlich deutlich weniger Leute sich gegen vermeintliche Zensur in die Bresche schlagen."

     

    Niemand in diesem Forum hat die Verbreitung von Kinderpornographie befürwortet. Es ging eher um die Frage, ob Mangas Kinderpornographie sind.

     

    "Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Kinderpornographie eine widerliche Auswucherung unserer Gesellschaft ist, die es zu bekämpfen gilt."

     

    Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Gewaltverbrechen an Kindern, sexuell oder anderweitig motiviert, eine widerliche Auswucherung unserer Gesellschaft sind, die es zu bekämpfen gilt. Bilddarstellungen mit Kindern, die solche Gewaltverbrechen voraussetzen oder begünstigen, sind Kinderpornographie.

     

    "Natürlich ist dies bei Fotos, an deren Herstellung real existierende Kinder beteiligt waren, dringlicher als bei Zeichnungen. Dennoch muss auch bei letzteren geprüft werden, und zwar gründlich, inwieweit es sich um Kinderpornographie oder Kunst handelt."

     

    Kunst ist die Menge aller Artefakte und Prozeduren, die am Kunstmarkt gehandelt werden. Deshalb spielt der Kunstbegriff hier keine Rolle.

     

    "Sicherlich muss auch über 30-Zonen und Abtreibung diskutiert werden - hier hat dies aber wenig mit dem Thema zu tun."

     

    Das stimmt nicht. Wenn man beim Strafrecht nicht rigoros in den Kategorien Schaden, Nutzen, Ursache und Wirkung denkt, läuft man Gefahr, sich mit Placebos zufrieden zu geben. Gerade das Thema Kinderpornographie ist dazu geeignet. Hier tummeln sich viele, die sich gern als Kinderfreunde in Szene setzen, weil es sie nichts kostet. Daher habe ich die 30-Zonen als Beispiel für Maßnahmen gewählt, die einen echten Nutzen für Kinder bringen, aber mit Kosten für die Erwachsenen verbunden sind. An der schwedische Abtreibungsregelung kann man sehen, wohin es führt, wenn man kein schlüssiges Konzept von Schaden und Nutzen hat. Denn die Abtreibung stellt für das Kind ja wohl zweifellos einen Schaden dar, während es im Fall der Mangas schwierig ist, überhaupt eine Schadenstheorie aufzustellen.

     

    "Und einen Missstand mit einem anderen aufzuwiegen, war noch nie eine besonders überzeugende Argumentation."

     

    Dass es darum nicht ging, ist jetzt hoffentlich klar.

     

    "Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass die Einführung von flächendeckenden 30-Zonen an einem "Nein" der "Damen und Herren Kinderschützer" scheitert."

     

    Das war eine Zuspitzung. Die 30-Zonen scheitern an ca. 90% aller Autofahrer, die sich selbst sicherlich größtenteils auf Seiten der Kinder sehen. Zitat aus einem Gespräch zu diesem Thema: "Ich fahre in Tempo-30-Zonen meistens 40, denn ich kann hinter den Karosserien parkender Autos die Füße der Kinder sehen."

  • CP
    coco price

    @irmgard:

     

    ähm nein bei kinderpornos mit echten kindern gibt es ein opfer. wenn sie das auf eine stufe mit gezeichneten kindern stellen wollen, so widerlich sowas auch sein mag, dann ist das eigentlich schon zynisch von Ihnen. denken sie nicht es ist ein unterschied ob ich ein bild von einer erschießung male oder einen menschen erschieße und das filme und veröffentliche? na also. sie werden ja auch nicht nachrichtenbilder verbieten wollen oder jegliche kunst, die gewalt abstrakt oder realistisch darstellt. die grenzen zwischen kunst und nich-kunst sind nun mal fliessend und subjektiv.

     

    die nachvollziehbarste und differenzierteste argumentation für das verbot hier im thread liefert immer noch sophie spieler.

     

    ich würde diese comics auch nicht als kunst bezeichnen wollen, die sind eher billiger massenschrott im allgemeinen und definitiv geilen sich da nicht wenige käufer dran auf, würde ich wetten. aber ich würde das als gesetzgeber tolerieren, denn was ok und was untolerierbar pervers ist liegt im auge des betrachters - solange es keine realen opfer gibt.

     

    dass solche bilder auch eine verrohende wirkung haben können und zu einem falschen verhältnis zu kindern führen können, halte ich auch für möglich - aber es ist genauso wenig erwiesen wie eine korrelation zwischen gewaltmovies und realer gewalt. umfeld, biographie etc sind hier wohl ausschlaggebend. die meisten konsumenten werden zwischen lolicons und echten kindern immer noch unterscheiden können.

     

    desweiteren könnte ich mir vorstellen, dass der ein oder andere pädophil angehauchte solche comics als substitut benutzt; wenn das so ist kann man eigtl. froh sein dass es sowas gibt.

     

    dass sowas in schweden verboten wird wundert mich übrigens auch nicht, der schwedische staat ist stark paternalistisch und greift teils extrem in die privatsphäre seiner bürger ein, ich hab mal den begriff "volksheimmentalität" gehört und das triffts finde ich ganz gut. wie lange hat schweden behinderte zwangssterilisieren lassen? ach ja prostitution ist meines wissens auch verboten. ob das moralisierende repressive gesetz immer erreicht was es errichen zu wollen vorgibt, ist m.E. fraglich.

  • C
    Caroline-NL

    Der deutsche Zoll hatte schon Ende der 80er (!) Jahre amerikanische und japanische Comics beschlagnahmt, weil er sie als "Kinderpornographie" einstufte, dabei war bis 1998 gezeichnete KP in D noch gar nicht strafbar.

     

    Besonders die Serie "Super Taboo", damals in den USA verlegt von Fantagraphics, hatte es den Bundeszöllnern und Oberstaatsanwälten angetan.

     

    Man versuchte dies als "strafbaren Vertrieb von KP" einzustufen, obwohl damals noch nicht mal der Besitz tatsächlicher und realer KP strafbar war.

     

    Der eigentlich sinnvolle Kampf gegen KP, der ist in einer Art und Weise in eine Hysterie ausgeartet, die überhaupt nichts mehr mit den eigentlichen Zielen, Schutz von Kindern unter 14/15 vor sexuellen Mißbrauch , zu tun hat.

  • N
    Niemand

    Wen schüzt man mit diesem Gesetz? Gemalte Kinder?

    Also ehrlich ich glaub ich mal gleich mal ein nacktes Kind und zeig mich selbst an... ich böser Kinderficker ?!

     

    Ist doch lächerlich!!

  • S
    Seim

    Früher "Entartete Kunst" heute "Kinderporno" - entgegen einer Finnlandisierung, steht den Nordischen Ländern wohl eine verspätete Germanisierung ins Haus.

     

    Gute Nacht im sonnenfernen Norden.

  • HJ
    herr jeh

    Es geht hier ja nur um fiktive Bilder von nackten Mädchen. Wer da nach einem Verbot schreit, muss auch zahlreiche Bilder von Egon Schiele, Kirchner, Courbet und vielen anderen aus den Museen der Welt verbannen.

  • M
    Manga-Übersetzer

    Was hat die Polizei im Rechner eines Manga-Übersetzers zu suchen? Weiß da jemand Näheres?

  • I
    Irmgard

    Ich habe jetzt noch keine Meinung zu diesem thema, aber mir ist spontaner Gedanken gekommen:

     

    Als nächstes kann man dann genauso kinderpornopraghische Videos (als Comiks oder real) als Kunst bezeichnen. Kann man ja eh alles al Kunst bezeichnen.

  • SS
    Sophie Spieler

    Vorneweg: Es geht in diesem Fall nicht um das Verbot/die Verfolgung von Gedanken, sondern um den Besitz kinderpornographischer Zeichnungen. Ob der Inhalt/die Darstellung dieser Zeichnungen ausreichen, um jemanden rechtlich zu belangen, kann man nach der Lektüre dieses Artikels kaum beurteilen. Die taz scheint sich hier nicht sicher zu sein, was sie schlimmer findet: Kinderpornographie oder Zensur. Daher bleibt der Artikel vage und unaussagekräftig.

     

    Unabhängig davon, ob in diesem konkreten Fall eine Berechtigung für die Verurteilung vorliegt oder nicht, kann man über Folgendes nachdenken:

    Wenn rassistische Zeichnungen kursierten, in denen beispielsweise nicht-weiße Menschen verfolgt und gequält würden, würden vermutlich deutlich weniger Leute sich gegen vermeintliche Zensur in die Bresche schlagen. Und sind Ego-Shooter, bei denen man Juden erschießen kann, in Ordnung, weil kein echter Jude dabei zu Schaden kommt?

     

    Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Kinderpornographie eine widerliche Auswucherung unserer Gesellschaft ist, die es zu bekämpfen gilt. Natürlich ist dies bei Fotos, an deren Herstellung real existierende Kinder beteiligt waren, dringlicher als bei Zeichnungen. Dennoch muss auch bei letzteren geprüft werden, und zwar gründlich, inwieweit es sich um Kinderpornographie oder Kunst handelt. Ohne jemals ein evtl. kinderpornographisches Manga-Bild gesehen zu haben, kann ich mir dieses Motiv schwerlich (!) in einem Zusammenhang vorstellen, bei dem ich anerkennend denken würde: Ja, das ist Kunst. Das zu verbieten, wäre Zensur.

     

    Und ganz nebenbei:

    Sicherlich muss auch über 30-Zonen und Abtreibung diskutiert werden - hier hat dies aber wenig mit dem Thema zu tun. Und einen Missstand mit einem anderen aufzuwiegen, war noch nie eine besonders überzeugende Argumentation. Mit der selben Linie könnte man sich schließlich fragen, warum wir uns überhaupt so aufkeksen, gibt es doch anderswo auf der Welt Kinder, die verhungern, gequält werden, als Soldaten arbeiten müssen, etc. etc.

    Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass die Einführung von flächendeckenden 30-Zonen an einem "Nein" der "Damen und Herren Kinderschützer" scheitert.

  • BB
    big brother

    die taz schafft es wohl immer noch nicht echte kinderpornographie und manga(lolikon oder so ähnlich)

    zusammen in einem artikel differenziert zu unterscheiden.

     

    vor ein paar monaten hattet ihr dieses thema schon vergeigt und habt einfach nichts dazugelernt.

     

    würde mich freuen zu wissen wer euch auf die story angesetzt hat. auf gute recherche scheint es dieser agentur nicht anzukommen.

     

    hinsetzen, fleißig journalismus lernen und noch mal versuchen.

     

    mfg der humanismus

  • M
    myself

    rofl, wenn das Gesetz diese Auswirkung zeigt einfach alle Kunstlehrer Schwedens mit einer Klagewelle wegen KiPo Verbreitung überziehen, Egon Schiele und Konsorten haben sogar echte Mädels gemalt, das kann man keinem Schüler zumuten für Kinderpornobildbeschreibungen benotet zu werden.

  • B
    Bdolf

    Endlich ein Schritt in die richtige Richtung.

     

    Ich hoffe, dass sich auch bald Drehbuchautoren für jede TV-Leiche des Mordes verantworten müssen, oder zumindest der unterlassenen Hilfeleistung. Denn es kann ja in einem Rechtsstaat nicht angehen, dass alltäglich die Menschenrechte fiktiver Personen mit Füßen getreten werden.

     

    Es freut mich sehr, dass es hier noch gute, klar-denkende Deutsche gibt die meine Meinung teilen. Immer dran denken: es war nicht alles schlecht!

  • N
    Nania

    Das IST Zensur, ganz einfach, weil man etwas zensiert, ein sogar verbietet, was nicht zu verbieten ist.

     

    Wer ließt denn Mangas? In der Mehrzahl doch Mädchen, wenn mich nicht alles täuscht.

     

    Aber man bestraft ja sowieso immer mehr und mehr, weils einfach "in" zu sein scheint, dem Bürger mehr und mehr vorzuschreiben.

     

    Zeichnungen zu verbieten, die niemandem geschadet haben, grenzt wirklich hart an Gedankenverbrechen.

  • R
    ronin

    Ich verstehe die Aufregung über Schweden nicht, die dieser Artikel impliziert. In Deutschland hätte den Manga-Experten nichts anderes erwartet.

    Unter den Rechtsbegriff der verbotenen "kinderpornographischen Schriften", zählen Texte und Zeichnungen ebenso wie Filme oder Fotos, und das nicht erst seit der Verschärfung des Sexualstrafrechts von 2008, sondern schon immer.

  • L
    Lustloser

    "Kunst hat vor allen Dingen auch erziehenden Charakter."

     

    Eben nicht. Kunst kann frei von jedem Sinn sein. Es muss in einer pluralistischen Gesellschaft akzeptiert werden, vorallem in der Kunst, wo keine Opfer zu beklagen sind.

    Dass heißt wohl jetzt für alle Kunstkonsumenten in der freien EU, auf TrueCrpt umzusteigen.

    Nur durch Verschlüsselung ist man vor denn AllmachstüberwchungsstaatsFantasien einiger Maßen geschützt.

  • J
    joe

    Konsequenterweise müsste man jegliche Darstellung von Gewalt verbieten. Nicht nur Zeichnungen, sondern auch Musik.

  • K
    Kaddy

    Es ist kaum zu glauben, womit ein Land seine Polizei beschäftigen kann!!

    Ein Land, in dem ein Polizeichef jahrelang ein Doppelleben führen ,zwischen Vorträgen über Mißbrauch von Frauen u. Kindern und gleichzeitig Orgien mit Minderjährigen u.geplanten Vergewaltigung organisieren konnte mit 6!! Jahren Gefängnis davonkommt.

     

    Über Kunst(-geschmack)lässt sich streiten, kuturelle Unterschiede sind zu respektieren und ggf zu beleuchten, aber gibt es nicht wirklich dringlichere Zustände die Aufmerksamkeit bedürfen?

  • SB
    Siegfried Bosch

    @Ali: Was haben Sie gegen Pornographie mit Frauen? (Und zwar grundsätzlich, d.h. nicht darauf bezogen, wie ihrer Meinung nach die meiste derartige Pornographie ist.) Und woher haben Sie eigentlich diese "nackten jungen Mädchen" (im Artikel stand nichts vom Geschlecht der abgebildeten Figuren)?

  • L
    Lenny

    Es ist schon erstaunlich wie sehr alleine das Wort "Kinderpornographie" anscheinend das Gehirn von manchen Menschen benebelt und in einem pawloschen Reflex sofort jegliche Art von Bestrafung akzeptiert wird.

     

    Mangas sind Fiktion! Wie im Bericht schon mehrfach hingewiesen wurde: Es gibt keinen Täter und keinen Opfer. Es gibt keinerlei Grund die Herstellung und den Besitz von Fiktion unter Strafe zu stellen.

     

    Wer das Gegenteil behauptet der müsste - und das ist zwingend logisch - jegliche Fiktion die ein Verbrechen zum Thema hat verbieten.

     

    Also den Tatort, weil dort Menschen ermordet/vergewaltigt/erpresst werden. Diverse Filme - wie Saw - in denen Menschen auf das allerübelste gefoltert und umgebracht werden. Alle James Bond Filme, alle Horror, alle Action Filme, ja sogar Kommödien und Opern!

     

    Alle Menschen die diese Filme/Theaterstücke herstellen oder besitzen, müssten dann bestraft werden.

     

    Also bitte erstmal nachdenken!

  • M
    Martin

    Mich interessiert nicht, was "die meisten Medienkommentare" zu dem Thema schreiben - die Mehrheit könnte auch falsch liegen, begrenzt man sich auf Medienkommentare ist das einseitig.

     

    Stattdessen interessiert mich beispielsweise, was sich die Initiatoren der schwedischen Gesetzgebung dabei gedacht haben, oder auch, was Psychologen, die sich mit der Formung der Denkweise durch Wahrnehmung beschäftigen hierzu denken. Auch die Meinung von beispielsweise Ethik-Experten oder Kinderschützern wäre interesssant, um sich eine differenzierte Meinung bilden zu können.

  • IP
    i. punkt

    okay, es kam niemand zu schaden.

    was würden die herren liberalen unter den kommentatoren denn zu comics sagen, in denen lustvoll auf schwarze menschen oder orthodoxe juden eingeknüppelt wird, das ganze noch als positiv dargestellt, und der ganze comic eine einzige lange folterszene besagter menschen ist? "kein problem, is ja nur fake"? "freiheit der kunst"?

     

    bitte um statements.

  • B
    Bernd

    @ Toby

     

    "Können die Piraten bitte endlich mal aufhören, in solchen Zusammenhängen von "Zensur" zu faseln? Es ist keine Zensur, wenn die vebreitung von z.B. Kinderpornografie auf welche Weise auch immer unterbunden wird."

     

    Was für ein lächerliches, haltloses Gefasel! Wo bitte ist da auch nur ein einziges Kind zu sehen?

     

    "Es ist auch keine Entführung, wenn ein Straftäter in ein Gefängnis gebracht und keine Geiselnahme, wenn ein Gewalttäter gestoppt wird."

     

    Oh, hier scheint es sich ja um richtig voll reale Dinge zu handeln. Was ist an einem Manga oder Anime real?

     

    "Die Wortwahl der Piraten verkennt völlig jedes Maß.

    Die Burschen erinnern mich an Typen, die "Polizeistaat" schreien, wenn sie bei der Verkehrskontrolle ihre Papiere herzeigen sollen."

     

    Informier dich erst mal richtig! Was du hier von dir gibst, ist wirklich lachhaft.

     

    "So eine Hysterie bringt in einer notwendigen Sachfrage, wie sie der Artikel beschreibt keinen Schritt weiter."

     

    Notwendige Sachfrage. Aha. Kein Opfer, kein Täter, keine Tat, aber eine Strafe. Ich kann dir sagen, wer hier hysterisch (und offenbar naiv bis zum Anschlag) ist.

     

    Bernd, Pirat

  • BA
    Barbie aus Berlin

    @Toby und Ali

     

    egal, wie Ihr es nennt, was Ihr wollt ist ZENSUR, eigentlich von allen, die nicht Eure kranken Wertvorstellungen vertreten.

    DAS ist okay, aber § 219 ist doof?

    Lernt erst mal denken, vielleicht auch hinterm Tellerrand.

  • B
    blub

    Das in dem Artikel nirgends thematisiert wird, dass in Deutschland die Gesetzgebung noch viel schärfer ist gehört wohl wieder zum Qualitätsjournalismus. Gezeichnete Kinderpornografie ist nämlich wirklichkeitsnahes Geschehen und wird in Deutschland seit Einführung der Strafbarkeit der Kinderpornografie (irgendwann 70er Jahre) vefolgt. Übrigens ist in Deutschland auch Kinderpornografie als Text verboten!

    Also die Deutschen spinnen dann noch viel mehr würde ich sagen.

  • S
    Stefan

    "Es ist auch keine Entführung, wenn ein Straftäter in ein Gefängnis gebracht". Das kann man durchaus anders sehen. Wo die Gefängnisse im wesentlichen gefüllt sind mit Schwarzfahren und Menschen, die ihre Geldstrafe nicht (mehr) zahlen können, würde ich das ganz klar als "Entführung" bezeichnen. "Erpresserischer Menschenraub" um genau zu sein.

  • N
    noine

    faszinierend,das das lang mit den heftigsten abartigsten pornos die niedrigsten raten an sexualverbrechen haben. in japan war sexualität nie etwas sündiges oder schlechtes (wenn man dieses totalitäre intermezzo ausnimmt)Und das, owohl das frauenbild in japan auch nicht wirklich besser ist als in andern sehr machomässigen ländern (vll italien oder ostländer,wo die frau auch an den herd gehört, also nich viel mit selbstbestimmung is)

     

     

    Vgl. hierzu Milton Diamond und Ayako Uchiyama in „Pornography, Rape and Sex Crimes in Japan“ (International Journal of Law and Psychiatry 22(1): 1–22. 1999) online unter „Pornography, Rape and Sex Crimes in Japan“:

     

    Our findings regarding sex crimes, murder and assault are in keeping with what is also known about general crime rates in Japan regarding burglary, theft and such. Japan has the lowest number of reported rape cases and the highest percentage of arrests and convictions in reported cases of any developed nation. Indeed, Japan is known as one of the safest developed countries for women in the world (Clifford, 1980). (…)…: Despite the absence of evidence, the myth persists that an abundance of sexually explicit material invariably leads to an abundance of sexual activity and eventually rape (e.g., Liebert, Neale, & Davison, 1973). Indeed, the data we report and review suggest the opposite. Christensen (1990) argues that to prove that available pornography leads to sex crimes one must at least find a positive temporal correlation between the two. The absence of any positive correlation in our findings, and from results elsewhere, between an increase in available pornography and the incidence of rape or other sex crime, is prima facie evidence that no link exists. But objectivity requires that an additional question be asked: „Does pornography use and availability prevent or reduce sex crime?“ Both questions lead to hypotheses that have, over prolonged periods, been tested in Denmark, Sweden, West Germany and now in Japan. Indeed, it appears from our data from Japan, as it was evident to Kutchinsky (1994), from research in Europe, that a large increase in available sexually explicit materials, over many years, has not been correlated with an increase in rape or other sexual crimes. Instead, in Japan a marked decrease in sexual crimes has occurred.

  • DT
    Dtgjhrfth Tsdfsfga

    Gedanken sind angeblich frei. Eigendlich sollten auch Abbildungen von Gedanken frei sein. Aber mensche Schriften und Bilder scheinen in den Augen mancher Menschen gefährliches Wissen zu sein.

    Ein Schelm, wer da Parallelen zur jüngeren und auch älteren Vergangenheit erkennt...

     

    Naja, heute gibt es das Internet und dezentrale Crypto-Netze. Zensur ist so schwer durchzusetzen, wie nie zuvor. Die ganzen Kids, die heute schon in der Schulzeit lernen, wie man Sperren umgeht, werden hoffentlich bei ihrer ersten Wahl dann die Piraten wählen und damit das Schlimmste verhindern.

  • H
    Henrik

    Leider steht in dem Artikel kein Wort zu der Rechtslage in Deutschland. Im Gegenteil, beim Lesen entsteht der Eindruck, dass so etwas hier nicht passieren könnte.

     

    Allerdings hätte das Urteil in Deutschland genauso gefällt werden können (bzw. müssen). Auch unser Strafgesetzbuch ist sehr weit gefasst, was kinderpornographische Darstellungen angeht und nicht auf Missbrauchsfotos begrenzt.

     

    http://www.lexsoft.de/lexisnexis/justizportal_nrw.cgi?xid=137474,299

     

    Grüße

    Henrik

  • M
    Martinus

    Fassen wir zusammen: Mangas mit Kindern, bei denen 'einige wenige' einen sexuellen Akt (mit Kindern) darstellen, werden also als Kinderpornographie gewertet. Ja, liebe Leute, als was denn sonst? Die Darstellung von Sex mit Kindern sei nur für Fotos verboten, aber nicht für Zeichnungen? Ja, leben wir denn hier auf einmal in einem Irrenhaus? Und es gibt Kommentatoren, die es für richtig halten, Sex mit Kindern zu zeichen? Mir wird ja kotzübel !!!!

  • D
    DiversityAndEquality

    @Peterchen:

     

    Die finden das bestimmt viel spannender, nach Porno-Bildern zu fahnden, als nach irgend etwas anderem.

  • S
    SwENSkE

    Die Schweden sind eh' nicht ganz dicht.

     

    Dort ist auch Prostitution illegal (bestraft werden allerdings NUR die Freier) und die große Mehrheit der Schweden ist für Atomkraft.

    Da haben sich sogar zwei Dörfer heftig drum gestritten, wer nun das erste Endlager für hochradioaktiven Müll kriegt^^.

     

    Das Dumme daran ist nur, daß der Zug bei uns in dieselbe Richtung fährt.

  • M
    murks

    @Daniel

    Sie haben sowas schon selbst gesehen? D.h. Sie haben Kinderpornografie konsumiert. Bitte wenden Sie Schaden von sich, der Gesellschaft und allen Kindern die darin leben ab und stellen Sie sich freiwillig auf der nächsten Polizeidienststelle.

  • J
    J.S.

    Comics mit kinderpornographischen Themen sind auch in Deutschland verboten.

  • C
    chr0me

    Mit derselben Begründung müsste man Actionfilme wie Snuff behandeln. Es wird Mord dargestellt.

  • HJ
    herr jeh

    Ich erinnere mich an ein Bild in einem Schweizer Foto-Magazin, dass vor ca. 10 Jahren zu einer lebhaften Phädophilie-Diskussion und vor allem jeder Menge Schmähkritik geführt hat, wie um Himmels willen man so etwas abbilden könne.

     

    Zu sehen war ein Mann, der mit einem kleinen Kind (einem Mädchen) in der Badewanne sitzt. Was zunächst niemand wusste, weil niemand den Fotografen fragte: Es war der Vater des Mädchens.

     

    Einige wenige Mangas bewegen sich sicherlich oft auf der Grenze des guten Geschmacks. Allerdings müsste man unter solchen Gesichtspunkten auch einige Bilder von Kirchner, Egon Schiele Courbet und vielen anderen verbieten.

    Fazit: Kunst ist frei. Die Gedanken übrigens auch.

  • SK
    Stefan K.

    Die Kunst ist frei - Basta!

  • F
    Fritz

    @Toby: absolut richtig, was du schreibst.

    Wer hier von Zensur spricht, sollte erst mal sein Gehirn einschalten: es geht um Kinderpornografie und mich stören schon lange Manga-Zeichnungen, die kleine Mädchen in Schuluniform, in sexy Posen zeigen.

    Was ist denn daran Kunst?

    Warum wird keine Pornografie im Fernsehen gezeigt? Ist das auch Zensur?

  • PM
    Peter Maas

    Diese Manga-Aktion und eine Reihe von verwandten Ereignissen (*) läßt mich zweifeln, ob es hier wirklich noch um den Schutz von Kindern geht. Hier kristallisiert sich immer mehr ein Kriminalitätsbegriff heraus, der ohne Geschädigte auskommt. Daraus folgt, dass Leute aufgrund einer ästhetischen Kritik ihres Tuns (ekelhaft, was diese Schweine da treiben) bestraft werden können.

     

    Wenn man sich die Gefahren anschaut, die Kinder bedrohen, so stehen die eigene Familie und der Straßenverkehr an erster Stelle. Wird deshalb flächendeckend Tempo 30 in geschlossenen Ortschaften eingeführt? Nein, denn dann bräuchten die Damen und Herren Kinderschützer ja ein paar Minuten länger für den Weg zur Arbeit. So wichtig sind Kinder nun auch wieder nicht.

     

    Außerdem sollte bei Änderungen des Rechtssystems immer überprüft werden, ob es noch stimmig ist. Ich bin kein Abtreibungsgegner, aber dass Frauen in Schweden bis zum 5. Monat frei über Leben und Tod ihres Kindes entscheiden können, während Männer für Unzucht mit gemalten Kindern verknackt werden, ist ein Rechtsfehler.

     

    (*) Wikipedia-Sperre in GB wegen eines Scorpion-Covers, Bilder volljähriger nackter Männer = KiPo, weil die Männer sehr jung aussehen, Strafbarkeit von Kipo-Downloads ohne Speicherung.

  • K
    Kunst

    Nein Kunst hat nicht in erster Linie erziehenden Charakter!!! Was ist das denn für eine Definition von Kunst?!

    Kunst ist keine Moralapostel!

  • T
    Toby

    Können die Piraten bitte endlich mal aufhören, in solchen Zusammenhängen von "Zensur" zu faseln? Es ist keine Zensur, wenn die vebreitung von z.B. Kinderpornografie auf welche Weise auch immer unterbunden wird. Es ist auch keine Entführung, wenn ein Straftäter in ein Gefängnis gebracht und keine Geiselnahme, wenn ein Gewalttäter gestoppt wird.

    Die Wortwahl der Piraten verkennt völlig jedes Maß.

    Die Burschen erinnern mich an Typen, die "Polizeistaat" schreien, wenn sie bei der Verkehrskontrolle ihre Papiere herzeigen sollen.

     

    So eine Hysterie bringt in einer notwendigen Sachfrage, wie sie der Artikel beschreibt keinen Schritt weiter.

  • W
    Wolfgang

    Kein Gesetz wird jemals abgruendiges Denken und Handeln an der Wurzel verändern, wahrscheinlich eher in andere Bereiche/Verhaltensweisen verlagern. Im besten Fall jedoch wecken solche Gerichtsurteile die Diskussion und das Bewusstsein ueber die Herausforderung des Menschen sowohl "gute" wie "böse" Seiten in sich zu tragen, auszustehen und im besten Fall zu versöhnen. Versöhnen als Ausdruck von Erkennen, jedoch destruktives (Denken und) Handeln sein zu lassen. Apropos Schweden: wohne zur Zeit selbst (noch) in Schweden und stimme dem jakub zu...recht typisch schwedisch sich so weit in die Privatsphäre (der Gedanken) hineinzumischen, von staatlicher Seite. Das gute daran: immer mal wieder was zum diskutieren und manchmal amuesieren zu haben, wenn man gerade mal nichts besseres zu tun hat, in diesem tollen Land (zitiere Peterchen).

  • A
    Asterix

    Die spinnen, die Schweden...

  • A
    Ali

    Ich finde es immer wieder erschreckend, wie sehr sich Menschen gegen Verbote von Pornos mit Kindern und Frauen sperren.

    Nackte junge Mädchen - das soll Kunst sein?

    Kunst hat vor allen Dingen auch erziehenden Charakter. Es ist von Bedeutung, was mit Kunst ausgedrückt wird. Deshalb ein ganz klares JA zu diesem schwedischen Gerichtsurteil.

  • D
    Daniel

    Mein vorletzter Satz geht natürlich weit über die Thematik hinaus. Der herrschenden Klasse dient es, wenn wir irgendwie mit dem Elend der Anderen scheinbar leben können, und jeder für sich nur sich selbst im Auge hat.

  • D
    Daniel

    "die meisten wären seiner Meinung nach zulässig, würde es sich um Fotografien handeln" kauf ich dem Typ nicht ab. Ich gehe davon aus, dass es sich um Zeichnungen handelt, wie ich sie selbst schon entsetzt gesehen habe: von Kindern, die unter Schmerzen aufs Übelste vergewaltigt werden, von anderen Personen, Monstern oder Maschinen und Vorrichtungen.

     

    Dieser Typ "geschmackloser/ekelhafter/entarteter Kunst" ist zweifellos geeignet, Kinder zu "kränken". Abgesehen davon, dass "entartete Kunst" ein Nazi-Begriff ist, und die Gedanken frei sind, sollten wir uns dringend überlegen, ob es uns wirklich am Arsch vorbei gehn kann, wenn derartige Perversionen uneingeschränkte Verbreitung finden, weil sie "nur" gezeichnet oder gerendert sind.

     

    Der Betrachter wird gezielt entsetzt, schockiert und emotional abgestumpft. Seelische Verarmung verkürzt die Kindheit. Dass der Mensch wertlos sei, will man uns glauben machen, da es den herrschenden Verhältnissen dient. Das mag nicht die Intention der Zeichner selbst sein, aber das ist Fakt.

  • HW
    Hans Wut

    Endlich wird wieder etwas gegen entartete Kunst unternommen. Lang lebe die EU!

  • J
    jakub

    Immer wieder ein beweis dafür, dass uns bilder unlust geben. Man fragt sich ja aber, ob es sinnvoll ist den bildern oder den betrachtern der bilder, die schuld für ev. "perverse" gedanken zu geben, und ob es wirklich um "perversität" oder um kinderschutz gehen soll? Ist ja nicht die motivierung des pedofilitabus in unserer kultur, dass wir an die individuelle freieheit glauben, aber nur in so weit wo das individuum mit seiner handlungen nicht die freiheit anderer verletzt? Kinder sind nicht reif genug um eine entscheidung für oder gegen sex zu treffen und deswegen ist es verboten kinder zu belästigen. In zeichnungen ist eine verletzung eines kindes aber nicht vorhanden, was das verbot moralisierend macht: nicht nur die handlung, sondern auch die fantasie von einer solchen handlung soll verboten sein. Als emigrierter schwede kann ich nur sagen: "typisch schwedisch"

     

    PS. Sorry für ev. schreibfehler

  • P
    Peterchen

    In Schweden haben also Polizei und Justiz ausreichend Zeit um 3 000 000 Bilder nach gezeichneter "Kinderpornografie" zu durchsuchen und dann wegen 30 Zeichnungen ein Gerichtsverfahren zu führen - und das nichtmal bei jemanden der wenigstens unter Kinderschänder-Verdacht steht sondern bei einem simplen Übersetzer ...

    Schweden muss ja ein tolles Land sein, völlig ohne jegliches ernstes Verbrechen!

  • C
    cervo

    „Censilia“ stoppen! Malmström und co sind eine Gefahr für die Freiheit. Populismus tötet differenziertes Argumentieren!