piwik no script img

Urteil des BundesverwaltungsgerichtsKeine Laufzeitverlängerung für Biblis A

RWE und Vattenfall sind mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht gescheitert. Die Atommeiler Biblis A und Brunsbüttel müssen wie geplant vom Netz.

Biblis in Südhessen gehört zu den ältesten Atomkraftwerken in Deutschland. Bild: dpa

LEIPZIG reuters/dpa/ap | Die Energiekonzerne RWE und Vattenfall sind vor dem Bundesverwaltungsgericht mit dem Versuch gescheitert, die Atomkraftwerke Biblis A und Brunsbüttel länger laufenzulassen.

Die Kraftwerksbetreiber wollten sogenannte Reststrommengen des lange stillgelegten Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich auf die beiden Atomkraftwerke übertragen, um deren Laufzeiten zu verlängern. Die Richter lehnten dies ab. Mit ihren Klagen waren die AKW-Betreiber bereits in den unteren Instanzen gescheitert.

Die beiden mehr als 30 Jahre alten Meiler Biblis A in Hessen und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein müssen nun wie im Atomkonsens vereinbart in absehbarer Zeit vom Netz. Das Bundesumweltministerium geht derzeit davon aus, dass Biblis A 2010 abgeschaltet wird und Brunsbüttel 2012.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • V
    vic

    Gewonnen! Super.

    Einige Richter in diesem Land sind noch nicht dem allgemeinen Wahnsinn verfallen.

    Danke für diesen Lichtblick.

  • F
    Florian

    Heute wird gefeiert!

  • BG
    Bürger G.

    "Die Atommeiler Biblis A und Brunsbüttel müssen wie geplant vom Netz." Ach ja?! totgesagte leben bekanntlich länger ;-)

  • A
    archimedes

    Sehr gut. Auch passend zum 30. Jahrestag von Harrisburg übermorgen (Sa.), vgl. www.ask1.org/redaktion-69.html

    Erneuerbare Energien sollten aber mitsamt Speichertechnologien noch viel stärker als bisher ausgebaut werden.

     

    v.a. wird bisher die Wellenkraft (offshore in der Nordsee) und die Geothermie zu sehr vernachlässigt, ebenso Energieeinsparung und Effizienzsteigerung, obwohl hier mittlerweile einiges ins Rollen kommt (z.B. bei Gebäudesanierungen). Zudem kenne ich viele Gebirge (auch Mittelgebirge) in Europa, die noch für neue Pumpspeicherkraftwerke geeignet wären (um Schwankungen der Einspeisungen, z.B. von Solar- und Windenergie) besser auszugleichen.

     

    Allgemein interessant, aber bisher genau an diesen Punkten ebenfalls noch verbesserungsfähig ist z.B. das Konzept http://www.energyblueprint.info

     

    Erinnert sei nicht zuletzt auch an die epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KIKK-Studie) im

    Auftrag des BfS von 2007. Das Risiko für 0- bis vierjährige Kinder an Leukämie zu erkranken nimmt demnach zu, je näher ihr Wohnort an einem Kernkraftwerkstandort liegt. Dass die genauen Gründe dafür nicht geklärt werden konnten, spricht zusätzlich für die Unkontrollierbarkeit der Atomanlagen. Terroranschlagsrisiken und ungelöste Müllproblematik kommen noch hinzu.