: Urlaub an der Waffe
Kinderferien in belgischen Kasernen mit allen Schikanen
BRÜSSEL dpa/taz ■ Belgier haben traditionell ein eher merkwürdiges Verhältnis zu Kindern. Jetzt hat das belgische Verteidigungsministerium erlaubt, dass Soldaten ihre Kinder zum Dienst in die Kasernen mitbringen dürfen, wenn sie während des Ferienmonats August sonst niemanden zur Betreuung des Nachwuchses haben. Wie aus Militärkreisen in Brüssel verlautet, müssen die Kinder bei ihren Kasernenferien allerdings das übliche Soldatenprogramm mitmachen: Strammstehen beim Appell, Gepäckmarsch durchs Gelände, Robben durch Schlammgruben, Schießtraining am Maschinengewehr, Panzerfahren, Nachtbiwak ohne Verpflegung, uniformiert durch einen reißenden Fluss schwimmen, vor allem aber saufen, saufen, immer wieder saufen. Dass dieses Verhalten der kindlichen Entwicklung nur wenig förderlich ist, kümmert die Belgier offenbar gar nicht.