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Archiv-Artikel

Urdrüs wahre Kolumne Mutter-, Vater-, Katzentag

Ein Herr Henker, Stenker oder so ähnlich raubte mir vorgestern ein gutes Viertelstündchen der in meinem Alter schon so kostbaren Lebenszeit, indem er mich als Telefonseelsorger missbrauchte und mir sein ganzes Leiden an dieser Welt und aus seinem Dasein als Honda-Goldwing-Fahrer klagte. Offenbar war er nicht nur durch ein etwas seeehr langsames Schwäbeln gestraft, sondern fühlte sich beschwert durch die Polemik aus meiner letzten Kolumne gegen Zuschüsse für ein Goldwinger-Treffen aus der defizitären Gemeindekasse von Bremerhaven und nahm es vor allem krumm, dass ich sein geliebtes Moped auch als Lebenstraum von dixielandspielenden Zahntechnikern und Zuhältertypen ausgemacht hatte. Obwohl ich den Maultaschen-Desperado nachdrücklich auf den groben und umweltschädlichen Unfug solcher Spaßgurkerei aufmerksam machte, zeigte er wenig Einsicht, berief sich auf seine absolut gemütliche Fahrweise und lud mich schließlich gar dazu ein, selbst einmal an einem solchen Treffen teilzunehmen und Spaß daran zu haben – eine dreiste Kränkung, die ich mir explizit verbitte. Inzwischen droht ein Herr Henckert mit Strafanzeige in dieser Sache und verlangt von mir vor Gericht einen Beweis, dass er ein Zuhältertyp oder dixielandspielender Zahntechniker sei. Ich hingegen hoffe immer noch, dass unsere Dentalklempner und Kleinstluden so unpfiffig nun auch nicht sind, dass sie so einen Kumpel beim 17-und-4-Spielen zulassen würden und bin deshalb ganz sicher, dass Herr Henckert weder der einen noch der anderen Berufsgruppe zuzurechnen ist. Bestimmt hat er aber jede Menge Humor, aber nicht unter der Gürtellinie und vielleicht schafft er irgendwas bei der Leonberger Bausparkasse, beim Daimler oder beim Bosch! Interessiert mich allerdings nicht die Bohne...Und zum Abschluss singe ich allen Bikern zur Mahnung „Fahr nie schneller, als deine Schutzengel fliegen und die Kinder vor dir davonrennen können!“

Das sagt sich so leicht: Bremer Bullizisten einfach so aus dem Job zu kegeln und zu bestrafen, nur weil farbige Frauen in Abschiebehaft irgendwie Sex mit ihnen hatten. Die meisten illegalen Einwanderinnen sind doch sicheren Gerüchten zufolge genau deshalb ins Land gekommen oder warum sorgen so viele von denen dafür, dass die einschlägigen Anzeigenspalten des größten Pressehauses am Ort immer so gut gefüllt sind? Würde man deren Kunden nun alle entlassen oder gar vor Gericht stellen – wer sollte da dann noch sein amtliches Führungszeugnis für den Taxenschein bekommen, um Wohnwagen, Goldwing oder Thailandurlaub zu finanzieren? Bleibt dann nur der abschäumige Ausschuss übrig und schon kann Frau sich nicht mal mehr im Frauentaxi sicher fühlen...

Im vergangenen Jahr liefen mir um just diese Zeit zwei fröhlich hüpfende Grundschulgören über den Weg, mit dem stetig wiederholten Lied auf den Lippen „Muttertag, Vatertag, Kindertag, Hundetag, Ponytag und Katzentag...“ Jetzt wieder freundlichst an unser aller Mama als einen der letzten Horte von Wärme und Sicherheit denken – dann klappt das auch mit der Deutschen Fußballmeisterschaft, weiß sich eins mit dem Kosmos und aller höheren Gerechtigkeit des gestirntenHimmels über uns

Ulrich „Heintje“ Reineking