■ Urdrüs wahre Kolumne: Tschäkel, Heid und Schrecken
Nie wollen wir Menschen davon abhalten, ihr Hobby zu pflegen und sich in der Freizeit mit Gleichgesinnten zum Grillen, zum Tausch von Postwertzeichen oder zum Politisieren auf gleicher Kniehöhe treffen: Wenn aber jetzt der versierte alte Speckjäger Werner Lenz die AfB verläßt, dann zwingt das die Verbliebenen, über die gemeinsame künftige Sinnstiftung nachzudenken. Wo olle Werner mit dem fein ausgeprägten und jahrzehntelang trainierten Spezialdemokraten-Gefühl für das nächste Freibier von Bord geht, da ist auf absehbare Zeit nix mehr zu holen. Er soll ja jetzt eine Bratfischbude in Bremerhaven eröffnen ...
Das große Wort vom Historischen Kompromiß in Sachen Hollerland wollen wir doch bitte so übersetzen: Der schwarz-rote Block hat ausgeguckt, wer von den eigenen Kellerasseln als Architekt, Makler, Investor, Baumeister oder Projektor mal wieder etwas Klimpergeld bekommen soll, und da können der nervensägende Gerold Janssen und seine Leute mal sehen, wo sie bleiben: Alles ganz demokratisch, versteht sich, denn wenn der Wahlpöbel wirklich keine Tunnel, Straßen und Betonflächen anstelle von Amsel, Drossel, Fink und Vogelschar gewollt hätte – würde da die Bürgerschaft nicht gaaanz anders besetzt sein? Bislang hatten wir die Natur von unseren Kindern nur geliehen, jetzt aber muß sie vermarktet werden (frei nach Frank Haller, dessen Namen in Bremen künftigen Generationen dazu dienen wird, die ärgsten Feinde zu beleidigen).
Vielleicht soll der ganze Rummel aber auch nur darüber hinwegtösen, daß den senatorischen Mjusicälmachern die Kundschaft ausbleibt und ein Ende mit Tschäkel, Heid und Schrecken noch vor Jahresfrist zu erwarten ist. Bis das amtlich wird, kann man ja Sozialhilfeempfänger im Rahmen des Programms „Arbeit statt Sozialhilfe“ dazu zwingen, allabendlich die leeren Reihen als Jubelperser zu füllen, um damit mittelständische Busunternehmer aus Zeven, Aurich oder Brake/Unterweser zu täuschen. Ganz so blöd sind die aber vielleicht auch nicht mehr!
Nicht alle Kinder sind geborene Anarchisten, und manche sehen schon mit neun so aus wie ein Hartmut Perschau mit Zahnspange. Solche Kids aber sind es, die ihre dusseligen Eltern so lange peinigen, bis diese endlich hundert und mehr Währungsreserven Deutschmark rausrücken für einen FÖRBI. Dabei handelt es sich um eine Art Teddy mit Sprach-Chip, der die Eigenschaft hat, das batteriebetriebene Mundwerk so zu bedienen, daß nach und nach die gleiche Scheiße rausquillt wie bei seinem Besitzer, denn in dessen bescheidenen Grenzen ist FÖRBI bzw. Furby, lernfähig. Im Gegensatz zu Rudolf Scharping aber fällt das plüschige Hightec-Ekelpaket nicht vom Fahrrad. Und kann außerdem tanzen ... Warum nehmen die für solchen Unfug Verantwortlichen nicht öfter mal ein Menü mit Cola und Hähnchen-Crossies zu sich? Zum Glück ist Belgien bald überall.
Mit dem Pokalsieg von Werder im Rücken sollte es Willi „Willi“ Lemke gelingen, den Braumeister Josef Hattig auch jetzt aus dem Wirtschafts-Ressort zu hebeln, wo für die grünen Flaschen neue Absatzrekorde gemeldet werden. Wenn dann noch Mannschaftskapitän Dieter Eilts den Schulsenator macht und Wunder-Torwart Frank Rost als neuer Borttscheller den Kasten sauberhält, dann wäre da noch etwas Hoffnung für Bremen, selbst wenn der Trainer Henning heißt. Meint fast im Ernst ... Ulrich „Fußballgott“ Reineking
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