: Uralt werden – mit Krabbelkost
Peking (AFP/taz) – Gesunde Ernährung liegt immer im Trend, auch in China. Für den Europäer vielleicht etwas ungewohnt klingt der Rat, den Professor Wu Zhicheng in der ostchinesischen Stadt Nankin all denen gibt, die hundert Jahre alt werden wollen. Er empfiehlt den Verzehr von Ameisen. Mehr als 40 verschiedene Kuchen und etwa ein Dutzend Alkohol- und Teesorten hat Wu bisher auf Ameisenbasis entwickelt. Nach Angaben der Zeitung Neues China ist der Professor ein bekannter Ameisenexperte. Die kleinen Krabbeltiere bezeichnet er als einen wahren Schatz, was ihren Nährstoffgehalt angeht. Der hohe Proteingehalt der Insekten schütze vor Krankheit und frühzeitigem Altern. Sogar das Wachstum von Kindern lasse sich durch regelmäßige Ameisengerichte auf dem Speisezettel beschleunigen. Wu untermauert seine Thesen mit wissenschaftlichen Untersuchungen. So enthielten Ameisen zehnmal soviel Zink wie Sojabohnen und dreimal soviel wie das seinerseits schon verhältnismäßig mineralreiche Schweinefleisch. Über den nötigen Nachschub braucht sich der Professor keine Sorgen zu machen. In China leben mehr als 2.000 verschiedene Ameisenarten, von denen er 190 als eßbar oder für Medikamente verwertbar einstuft. Wu kann sich bei seinen Forschungen auf eine lange Tradition stützen. Seit mehr als 3.000 Jahren werden Ameisen in China als Nahrungsmittel verwendet. In der Diät der Hundertjährigen des Landes finden sich Ameisen laut Neues China fast regelmäßig.
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