Unterm Strich:
Im spanischen Segovia ist am Wochenende der Weltkongress des Internationalen Theaterinstituts zu Ende gegangen. Aus der Versammlung ging unter anderem der Beschluss hervor, dass es künftig einen Aktionsplan der Unesco geben soll, der politisch bedrohte KünstlerInnen unterstützt. Der Plan orientiert sich an jenem zum Schutz von JournalistInnen. Der Vorschlag kam maßgeblich vom deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) und wurde einstimmig von der Generalversammlung angenommen. „Angesichts von zunehmender Bedrohung und Verfolgung, denen Künstler*innen weltweit ausgesetzt sind, ist ein solcher Aktionsplan überfällig,“ so ITI-Direktor Thomas Engel. Nun sei allerdings mit einem „langen und komplizierten Abstimmungsprozess“ unter den Unesco-Mitgliedern zu rechnen.
Der Westdeutsche Rundfunk Köln und die Stiftung Haus Mödrath wollen das historische „Studio für elektronische Musik des WDR“ neu zugänglich machen. Das in den 1950er Jahren gegründete Studio war das weltweit erste seiner Art und schrieb international Musikgeschichte. Besonders intensiv genutzt wurde das Studio von dem 2007 verstorbenen Komponisten Karlheinz Stockhausen. Nach Abschluss der vollständigen Dokumentation und der Digitalisierung von Tonbändern sowie Bild- und Textoriginalen soll es nun für die Arbeit von Künstlern und Wissenschaftlern geöffnet werden. Hierfür sollen die zum Teil einzigartigen historischen Studiogeräte – wie ein Rauschgenerator, verschiedene Geräuschfilter und ein sogenannter Ringmodulator zum Mischen von Signalen in ein Nebengebäude des Hauses Mödrath bei Köln umziehen. Dort kam übrigens 1928, als das Haupthaus kurzzeitig als Wöchnerinnenheim genutzt wurde, Karlheinz Stockhausen zur Welt.
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