Unterm Strich:
Der kongolesische Autor Fiston Mwanza Mujila und die Übersetzerinnen Katharina Meyer und Lena Müller erhalten den diesjährigen Internationalen Literaturpreis des Berliner Hauses der Kulturen der Welt. Die Jury sprach ihnen die mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Auszeichnung für den Roman „Tram 83“ zu. Mujila erzähle mit „radikalem Furor“ vom postkolonialen afrikanischen Leben in einer von Gewalt beherrschten Männergesellschaft, erklärten die Preisrichter. Die Übersetzerinnen hätten für diesen „ins Performative drängenden Text eine mitreißende Sprache gefunden“. Fiston Mwanza Mujila, 1981 in Lubumbashi in der Demokratischen Republik Kongo geboren, lebt in Graz und lehrt dort afrikanische Literatur.
Gestern las Jan Wagner beim Poesie-Festival in Berlin, heute im Lyrik-Kabinett in München, morgen in Frankfurt. Eigentlich kann der durch die Städte tingelnde Dichter jetzt jeden Tag mit seinen Zuhörern feiern, denn am Dienstag wurde ihm der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. „Seine Gedichte verbinden spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung, musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz“, urteilt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Der mit 50.000 Euro dotierte Büchnerpreis ist renommiert und wird am 28. Oktober verliehen. Jan Wagner wuchs im schleswig-holsteinischen Ahrensburg auf und lebt seit 1995 in Berlin. „Aus neugierigen, sensiblen Erkundungen des Kleinen und Einzelnen, mit einem Gespür für untergründige Zusammenhänge und mit einer unerschöpflichen Fantasie lassen Wagners Gedichte Augenblicke entstehen, in denen sich die Welt zeigt, als sähe man sie zum ersten Mal“, lobte die Jury. Sein Werk umfasst Gedichtbände, Essays und Kritiken sowie Übersetzungen englischsprachiger Lyrik.
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