Unterm Strich:
Die Direktorin des Wiener Burgtheaters, Karin Bergmann, will sich nicht für eine zweite Amtszeit bewerben. Sie werde das renommierte Haus im Sommer 2019 verlassen, teilte die Deutsche am Mittwoch mit. Sie habe das Ensemble und Kulturminister Thomas Drozda bereits über ihre Entscheidung informiert. „Ich halte es für richtig, dass dann eine jüngere Theaterleitung das Haus in die Zukunft führt.“ Sie übergebe ein „künstlerisch gut aufgestelltes und finanziell saniertes Theater“, sagte sie. Bergmann, die 1953 in Recklinghausen geboren wurde, übernahm nach einem heftigen Finanzskandal im März 2014 zunächst interimistisch die Direktion. Ihr Vorgänger, Matthias Hartmann, wurde wegen einer angeblichen Mitschuld an der finanziellen Misere zuvor fristlos entlassen. Die Kulturmanagerin wurde im Herbst 2014 offiziell zur künstlerischen Leiterin ernannt. Sie verordnete der Bühne einen strengen Sparkurs. Ende April will Bergmann die Spielpläne für ihre dritte Saison 2017/2018 präsentierten.
Kurz nachdem die Jury Eduardo Mendoza den Cervantes-Literaturpreis zugesprochen hatte, fragte ihn ein Journalist, wie es ihm nach der Entscheidung gehe. „Sehr gut, ich kann das jedem nur empfehlen“, sagte der 74-Jährige laut dpa mit der für ihn so charakteristischen Ironie. Heute – drei Tage vor dem Welttag des Buches am 23. April – verleiht das spanische Königspaar ihm den wichtigsten spanischen Literaturpreis. Die mit 125.000 Euro dotierte Auszeichnung ist benannt nach Miguel de Cervantes (1547–1616). Geboren wurde Mendoza am 11. Januar 1943 in Barcelona. Über seine Kindheit erfährt man auch in der Biografie „Mundo Mendoza“ (Mendozas Welt, 2006) nicht viel mehr, als dass der Vater Staatsanwalt war und sein Sohn dessen Willen folgte und Jura studierte. Nach dem Abschluss 1965 reiste er erst einmal durch Europa, studierte in Großbritannien Soziologie, wurde Anfang der 70er in New York Übersetzer bei den Vereinten Nationen. Vier Jahre später erschien sein erster Roman, „Die Wahrheit über den Fall Savolta“ – eine fiktive Zeugenaussage vor Gericht über die ersten Arbeiteraufstände in Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute lebt der Vater zweier Söhne in London. Die Jury des Cervantes-Literaturpreises zeichnet Mendoza nun für seine „literarische Sprache voller Raffiniertheiten und Ironie“ aus. Dabei galt seine Literatur in Spanien lange als „easy reading“, leicht zu konsumieren. Dem Autor scheint es nie etwas ausgemacht zu haben. Er nehme sich nicht ständig vor, witzig zu sein, sagte Mendoza einmal in einem Interview. Manche seiner Bücher richteten sich aber auch mit einer klaren Haltung an die Leser: „Meine Damen und Herren, das hier ist kein ironisches Buch. Das ist eines zum Lachen.“
Ein Jahr nach seinem Tod können sich Fans von Princeauf bisher unveröffentlichtes Materialfreuen. Eine Kostprobe ist seit Dienstag bei iTunes zu hören. Die komplette EP „Deliverance“ soll dem Musikdienst zufolge morgen veröffentlicht werden, am ersten Todestag von Prince. Nach Informationen des US-Magazins „Entertainment Weekly“ schrieb und produzierte Prince die sechs Songs zwischen 2006 und 2008 gemeinsam mit dem Produzenten Ian Boxill.
Ein historisch bedeutsames Gemälde, das Weihnachtsgeschenk von Sisi, der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich, an ihren Kaiser Franz Joseph im Verlobungsjahr 1853, steht am 27. April 2017 im Wiener Dorotheum zur Auktion. Mehr als 150 Jahre war es in habsburgischem Privatbesitz gewesen. Danach verloren sich für die Öffentlichkeit die Spuren. Der Schätzwert des Bildes liegt zwischen 300.000 und 400.000 Euro.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen