Unterm Strich:
Der US-Regisseur Curtis Hanson ist am Dienstag in Los Angeles gestorben. Hanson, der sich schon vor einigen Jahren aufgrund einer Alzheimererkrankung aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hatte, wurde 71 Jahre alt. Er hinterlässt seine Frau Rebecca Yeldham und einen zwölfjährigen Sohn. Am bekanntesten sind seine beiden Spielfilme „L.A. Confidential“ (die 1997 erschienene Filmfassung eines packenden Thrillers von James Ellroy mit Kim Basinger und Russell Crowe in der Hauptrolle) und „8 Mile“ (2002), die gelungene Verfilmung der Lebensgeschichte des weißen Detroiter Rappers Eminem, in der dieser auch sich selbst spielte. Ein Song aus dem Soundtrack wurde Oscar-prämiert. Beide Filme waren auch Kassenschlager, „L.A. Confidential“ spielte gar 126 Millionen US-Dollar ein. Bis zu seinen großen Erfolgen hatte Curtis Hanson allerdings eine lange Durststrecke durchschritten, er drehte schon Anfang der 70er Spielfilme, meist Thriller, die im Banne seines großen Helden Alfred Hitchcock standen. Es sollte bis 1990 dauern und dem Krimi „Todfreunde – Bad Influence“, bis er eine erkennbare Handschrift entwickelte. Es folgten handwerklich routinierte Werke, darunter „Am wilden Fluss“ (1994) mit Meryl Streep. „L. A. Confidential“ blieb sein größter Erfolg, dafür erhielt Curtis Hanson zusammen mit dem Drehbuchautor Brian Helgeland auch einen Oscar. Hanson ist zeitlebens Filmfan geblieben, er war auch als Filmkritiker tätig und machte sich an der Universität UCLA um die Filmarchivierung verdient.
Auch der bekannte deutsche Journalist, Radio- und TV-Autor Klaus Harpprecht ist tot. Harpprecht starb am Mittwoch in seiner südfranzösischen Wahlheimat La Croix-Valmer im Alter von 89 Jahren, wie seine Ehefrau Renate der dpa mitteilte. Der gebürtige Stuttgarter arbeitete als freier Autor und Auslandskorrespondent, unter anderem auch für die taz. Harpprecht agierte auch als Berater des Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD) und war Verleger. Er verfasste zahlreiche Biografien, unter anderem über den Schriftsteller Thomas Mann. Harpprecht hatte seit 1982 seinen ständigen Wohnsitz in Südfrankreich. Siehe Nachruf Seite 7
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen