Unterm Strich:
Oh, wie schön ist doch die Kunst in Panama: Wie die Schweizer Sonntagszeitung und die Schweizer Le Temps nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wissen, hat die Staatsanwaltschaft die Räume des Logistikunternehmers Rodolphe Haller im Genfer Zollfreilager durchsucht. Sie sind auf der Suche nach Amedeo Modiglianis „Sitzendem Mann“. Das 1918 entstandene Werk, das 1930 auf der Biennale von Venedig gezeigt wurde, gehörte dem jüdischen Kunsthändler Oscar Stettiner, dem es von den Nazis geraubt wurde, die es kurz vor der Befreiung von Paris zwangsversteigerten.
Stettiners Enkel Philippe Maestracci versucht seit Jahren, das Bild zurückzubekommen. In den USA klagte er deswegen gegen verschiedene Mitglieder des Kunsthändlerclans Nahmad. Die Familie Nahmad verwies immer darauf, dass das Bild gar nicht in ihrem Besitz wäre, sondern einer panamesischen Firma gehöre. Blöd nur, dass nun dank der Panama Papers klar ist, wem die panamesische Firma gehört. Man höre und staune: Davide Nahmad.
Was lange währt, wird endlich gut: Die 2013 begonnenen Restaurierungen des Marmorsaals im Neuen Palais in Potsdam-Sanssouci sind beendet. Dem 600 Quadratmeter großen Raum in der obersten Etage des von Preußenkönig Friedrich II. (1712–1786) erbauten Schlosses sei sein Charakter zurückgegeben worden, sagte Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Durch falsche Konstruktion und die Verwendung zu nasser Holzbalken drohte der 90 Tonnen schwere Saal auf den darunter liegenden Grottensaal zu stürzen. Die Sanierung kostete rund 4,9 Millionen Euro.
Israelische Archäologen haben die Überreste von 1.600 Jahre alten Glasöfen im Norden des Landes gefunden. In den vier Öfen sei rohes Glas für den Handel produziert worden, teilte die israelische Altertumsbehörde gestern in Jerusalem mit. Dies seien die ältesten bisher gefundenen Glasöfen im Land. Der Fund zeige, dass die Region eines der führenden Zentren für die Glasproduktion in der Antike gewesen sei.
Die Chefkuratorin der Glasabteilung, Yael Gorin-Rosen, verwies auf chemische Analysen von in Europa gefundenen Glasstücken aus dieser Zeit. Diese hätten gezeigt, dass das Material ursprünglich aus der Region stamme.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen