Unterm Strich:
Woody Allens Film „Café Society“ wird die Filmfestspiele von Cannes eröffnen. Am11. Mai feiert der jüngste Film des 80-jährigen US-Regisseurs beim Festival an der Côte d’Azur seine Premiere. Nach „Hollywood Ending“ (2002) und „Midnight in Paris“ (2011) ist „Café Society“ der dritte Allen-Film, der den Auftakt des berühmten Filmfestivals bildet. „Café Society“ führt die Zuschauer ins Hollywood der 30er Jahre, als Darsteller verpflichtete Allen unter anderem Kristen Stewart, Jesse Eisenberg, Blake Lively, Parker Posey und Steve Carell. Der Film läuft im Wettbewerb für die Goldene Palme und andere Preise der Filmfestspiele von Cannes. Über deren Vergabe entscheidet dieses Jahr eine Jury unter Vorsitz von Regisseur George Miller. Die 69. Ausgabe des Festivals läuft vom 11. bis zum 22. Mai.
Der südafrikanische Autor und Regisseur Mpumelelo Paul Grootboom erhält den Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis 2016. Grootboom, 1975 in Soweto geboren, habe sich mit seinem bisher berühmtesten Stück, „Township Stories“, als „Meister des Schocks“ erwiesen, so die Jurorin und Theaterverlegerin Ute Nyssen am Mittwoch. Er liebe dabei „seinen Shakespeare so leidenschaftlich wie die freche Leichtigkeit der Sitcom“. Der privat gestiftete Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird am 24. Mai in Köln überreicht. Grootboom arbeitet am South African State Theatre in Pretoria. Seine Stücke wurden auch in Mülheim/Ruhr und bei den Wiener Festwochen gespielt.
Der italienische LiedermacherGianmaria Testaist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 57 Jahren. Im letzten Jahr hatte er bekannt gegeben, an einem Tumor zu leiden. Der 1958 im Piemont geborene Musiker war für seine nachdenklichen Texte, jazzigen Gesang und seine warme Stimme bekannt. Sein zweites Album „Extra-Muros“ hatte Testa 1996 vor einem begeisterten Publikum im Pariser Olympia vorgestellt. Danach erst wurde er auch in Italien berühmt. Testa schrieb mitunter stark politische Texte: In dem Werk „Da Questa Parte Del Mare“ (Auf dieser Seite des Meeres) befasste er sich mit dem Flüchtlingszustrom über das Mittelmeernach Italien. Mit diesem Album habe er gegen die Gleichgültigkeit der Menschen ankämpfen und für mehr Menschlichkeit plädieren wollen, sagte Testa später in einem Interview. „Gianmaria ist ohne Lärm von uns gegangen. Was bleibt, sind seine Lieder, seine Worte“, war auf seiner Facebook-Seite zu lesen.
„Glanz und Grauen“ lautet der Titel einer Ausstellung des Industriemuseums Engelskirchen, die sich von Sonntag an der Mode in der NS-Zeit widmet. Die Schau will mit mehr als 200 originalen Kleidungsstücken und weiteren Exponaten den Fragen nachgehen, was Kleidung mit dem NS-Regime zu tun hatte und wie politisch Kleidung in dieser Zeit war, so die Ankündigung des Industriemuseums des Landschaftsverbandes Rheinland. Unter den Ausstellungsstücken finden sich elegante Abendkleider und Dirndl, aber auch Kostüme, Notgarderoben und Uniformen. Die in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg und dem Industriemuseum Ratingen entstandene Ausstellung ist bis zum 30. Oktober zu sehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen