Unterm Strich:
Heinz Strunks (Foto) großartiger Roman „Der goldene Handschuh“ erscheint diese Woche. Wer die Zeitungen der vergangenen Tage aufmerksam verfolgte, konnte darüber bereits einiges lesen – außer in der taz zum Beispiel in FAZ, FAS, Zeit und Literarischer Welt. In den letzten drei Zeitungen handelte es sich dabei um Porträts des Autors. Lustig: Ganz nebenbei ließ sich da ein Einblick in den anstrengenden Beruf eines Schriftstellers gewinnen, ziemlich minutiös lassen sich anhand der Porträts nämlich die Arbeitstage Strunks rekonstruieren. Und zwar traf er sich zuerst mit dem Literaturchef der Zeit, erst zu Hause, dann auf mehrere Fakos (Fanta-Korn) im „Goldenen Handschuh“, schließlich ging es auf einen Absacker noch in den „Elbschlosskeller“. Am nächsten Tag klingelte nun aber schon der Reporter der Literarischen Welt zu Hause bei Strunk; naturgemäß startet das Porträt leicht verkatert, später läuft Strunk aber zu großer Form auf. Und gestern erfuhr der geneigte Leser, dass auch noch der Kollege der FAS bei Strunk zu Hause in dessen Dachwohnung klingelte. Die große Frage nun ist natürlich: War er zuerst da? Gaben sich FAS und Literarische Welt die Klinke in die Hand? Und: Was wurde getrunken? Auch interessant: Hatte Strunk einen Wartestuhl im Hausflur aufgestellt? Und: Ist am Tresen des „Handschuh“ nun mit Literaturkritiker-Aufläufen zu rechnen?
Irgendwie passt diese Meldung gut dazu: Der österreichische Schriftsteller Wolf Haas ist mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor geehrt worden. Der Autor nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag in Kassel entgegen. Der mit 3.000 Euro verbundene Förderpreis Komische Literatur ging an die Berliner Autorin Kirsten Fuchs. Der Preis wird seit 1985 jährlich von der Stiftung Brückner-Kühner und der Stadt vergeben.
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