Unterm Strich:
Allein wegen der Idee für einen regimekritischen Film ist ein iranischer Dokumentarfilmer von einem Gericht in Teheran zu sechs Jahren Haft und 222 Peitschenhieben verurteilt worden. Der Film selbst wurde nie gemacht. „Ich bin total geschockt über das Urteil, da es ja nie einen Dreh gab“, sagte der Filmemacher Kejwan Karimi. Nun will sein Anwalt gegen das auch für iranische Verhältnisse ungewöhnliche Urteil Berufung einlegen, wie das Nachrichtenportal Kalame am Sonntag berichtete. Karimi war 2013 verhaftet worden, weil er einen Dokumentarfilm über politische Untergrund-Aktivisten vor und nach der Revolution von 1979 machen wollte. In dem Film sollten demnach auch die Proteste nach den angeblichen Wahlfälschungen bei der Präsidentenwahl 2009 thematisiert werden. Er wurde schließlich bis zum Gerichtsprozess auf Kaution freigelassen.
Die Berliner Akademie der Künste wird Christoph Schlingensief fünf Jahre nach seinem Tod am Dienstag mit dem Konrad-Wolf-Preis auszeichnen. Die Dotierung von 5.000 Euro geht an sein Operndorf im westafrikanischen Burkina Faso, das inzwischen 250 Kindern aus der Gegend eine schulische und künstlerische Ausbildung bietet. „Christoph hat sich über jeden Preis gefreut, weil es eine Bestätigung für seine Arbeit war“, sagt die Witwe Aino Laberenz in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Und mir gibt es die Zuversicht und das Vertrauen, dass ich und mein Team auf einem guten Weg sind.“ Die 34-jährige Kostümbildnerin führt das Projekt mit viel Elan und Wagemut weiter.
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