piwik no script img

Unterm Strich

Nach heftigen Protesten, etwa von US-Popstar Taylor Swift, hat Apple seine Ankündigung, für den am 30. Juni auch hierzulande startenden firmeneigenen Streamingdienst während seiner dreimonatigen Erprobungsphase keinerlei Tantiemen zu zahlen, gestern überraschend zurückgenommen. Die Künstler werden deshalb nun auch nicht ihre Wasserhähne vergolden können, aber erleichtert zeigen sie sich doch. Erleichtert reagiert auch der Verband unabhängiger Musikunternehmen in Deutschland (VUT) über die plötzliche Kehrtwende. Von kommender Woche an sollen Lizenzgelder von Apple voll gezahlt werden. Und zwar für jeden gespielten Titel. Die neuen Vertragsbedingungen, die von der Agentur Merlin für die Indies mit Apple verhandelt wurden, gelten ab sofort – sowohl für bereits unter­-schriebene als auch für neu aus­ge­handelte Verträge. Jörg Heidemann, der Geschäftsführer des VUT, äußerte sich kämpferisch: „Die unabhängige Musikbranche kann gemeinsam mit ihren Künstlerinnen und Künstlern viel erreichen und muss nicht in jeden Apfel beißen.“ Apple habe mit seiner Umkehr gezeigt, dass das Unternehmen weiterhin an einer Beziehung mit der unabhängigen Musikbranche interessiert sei, erklärte Heidemann. Gefordert ist jetzt aber auch eine klare Haltung der Major-Labels (Universal, Sony und Warner), denen die anderen Streamingdienste gehören.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen