: Unterm Strich
Die britische Filmzensurbehörde hat am Freitag das im vergangenen Monat erlassene Verbot gegen den pakistanischen Film „International Guerillas“ aufgehoben, in dem Salman Rushdie als trunksüchtiger Folterer von Moslems dargestellt wird. Der Autor hatte sich selbst für eine Freigabe ausgesprochen. Bisher zirkulierte der in Pakistan äußerst erfolgreiche Film als Video in der Sprache Urdu.
Die sogenannte Kleine Eiszeit zum Beginn der Neuzeit war kürzer als bisher geglaubt. Das hat die Auswertung von Baumringen der letzten 1400 Jahre in Skandinavien ergeben. Wie 'Nature‘ berichtete, hat es zumindest in Nordskandinavien zwischen 1000 und 13000 die bislang angenommene warme Periode nicht gegeben. Aber auch die Kleine Eiszeit, die für
zahlreiche politische Entwicklungen zwischen 1550 und 1800 verantwortlich gemacht wurde, hat es allenfalls zwischen 1570 und 1650 gegeben. Was können wir daraus schließen? Hat die zunehmende Erstarrung der Sitten, die Norbert Elias in der Neuzeit nachwies, mit jenem Kälteeinbruch zu tun? Wird Braudels „lange Dauer“ zukünftig ein Werbespruch cleverer Marktstrategen der Kühltechnik-Industrie? Die Geschichte stellt Fragen, aber sie beantwortet sie nicht.
Und das Kräuterweiblein hat doch recht: Die Froschhaut bildet Substanzen, die auf Schmerz und Gemütszustände wie Angst und Euphorie einwirken. Nach einem Bericht des 'Corriere della Sera‘ sind viele dieser Substanzen in ihrer opiumartigen Wirkung stärker und selektiver als die im Gehirn vorhan
denen. Diese Identifizierung bestätigt die Praxis von Naturheilern, die lange schon die getrocknete Haut von Fröschen und Kröten auf Verletzungen legten. Derzeit werden auch Substanzen untersucht, die sich in der Haut einiger Lurche aus Südamerika befinden. Diese wirken bis zu 3000 mal stärker als Morphium.
Das Schlängeln der Schlangen ist mindestens so energieaufwendig wie das Laufen von gleichgroßen Eidechsen oder Säugetieren. Dies belegt eine Laborstudie an nordamerikanischen Schwarznattern (Coluber constrictor), von der Zoologen der Universität von Kalifornien in 'Science‘ (vol. 249, S. 524ff) berichten. Die Ergebnisse widersprechen der gängigen biomechanischen Annahme, daß beinlose Fortbewegungsarten weniger aufwendig seien (junge Eltern: aufgepaßt!)
und sich deshalb bei Reptilien unter bestimmten Umweltbedingungen im Zuge der Evolution entwickelt hätten. Denn Schlangen stammen von vierbeinigen Echsen ab. Das belegen unter anderem Rudimente des hinteren Beinpaars und des Beckengürtels im Skelett einiger Schlangen.
Amerikanische Experten rechnen für die diesjährige Hurrikansaison, meldet dpa (wörtlich), mit sieben Hurrikanen und elf starken, mit einem Namen zu versehenden Stürmen in der Karibik. Auch ihre Dauer soll zunehmen. Ein wichtiger Grund für diese erwartete große Zahl ist die hohe Wassertemperatur des tropischen und subtropischen Atlantik im Juni. Weltweit gibt es im vieljährigen Mittel jährlich etwa 82 tropische Stürme, davon 39 Hurrikane bzw. Taifune. Ihre Hauptregion ist das Seegebiet vor Südostasien.
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