: Unterm Strich
Vor drei Jahren brach er sich den Arm. Das, und nur das, hat den alten Mann daran gehindert, weiterhin seine Geige zu spielen. Er konnte es wie kaum einer, weniger gewalttätig als sein Landsmann Oistrach, aber einfühlsam, klar und von unauffällig vollendeter Perfektion. Vielleicht hat ihm das Herz gebrochen, daß er diese Kunst nun doch nicht mehr ausüben konnte, es gab Zeiten, zu denen er in über 50 Konzerten im Jahr auftrat. Nun saß er am Schreibtisch und arrangierte Klavierstücke für die Geige, um seinem Instrument noch mehr Musik zu schenken. Spielen müssen sie nun andere. Am Montag ist Nathan Milstein an Herzversagen gestorben. Er ist 87 Jahre alt geworden, seine Schallplatten gehören längst zum festen Kennerbestand, vor allem die Einspielungen im Trio mit dem Pianisten Wladimir Horowitz und dem Cellisten Gregor Piatigorsky.
Mit vier Jahren stand sie zum erstenmal auf einer Bühne. Ihre Eltern betrieben ein jüdisches Theater in New York. Lee Strassberg gehörte später zu ihren Partnern, aber Stella Adler mochte nicht nur selber spielen, sie hat seit den 30er Jahren in ihrer eigenen Schule lieber anderen beigebracht, was sie von dieser Kunst bei Konstantin Stanislawski gelernt hatte. Eigentlich alles, was es da zu lernen gab, Schüler Marlon Brando hat es so formuliert: „Sie lehrte nicht nur die Schauspielerei, sondern das Leben.“ Auch Robert De Niro und James Dean gingen durch diese Lehre. Stella Adler ist am Montag im Alter von 91 Jahren in New York gestorben.
Die große Zeit des ostdeutschen Theaters sei vorbei, so beklagen beinahe alle, die dabei waren, als es schrecklich gefährlich war, „Don Carlos“ zu spielen. Nicht so in der Stadt Brandenburg. Dort wurde am Wochenende der Grundstein für ein neues Theater gelegt. Es handelt sich zwar nur um eine Studiobühne, aber sie darf zehn Millionen Mark kosten.
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