: Unterm Strich
Der neueste Trend in der Hauptstadt: Tanz mal wieder – aber als Paar! Oder gruppenweise! So etwas wollen jedenfalls die Trendscouts von Prinz gesichtet haben – womit das vereinsamte autistische Tanzen im Technonebel für definitiv out erklärt wird. Statt dessen sortieren sich die Partyliner laut Prinz jetzt in zwei Reihen, laufen nach hinten und nach vorne, drehen sich, klatschen in die Hände und strecken synchron Arme in die Luft. Dazu strahlende, fröhliche Gesichter, von denen sich auch andere Gäste zum Mitmachen animieren lassen.
Aus der Reihe „Haarfeine Veränderungen in der Jugendkultur, wie wir sie kennen“: Die Toten Hosen werden dieses Jahr zum ersten Mal am Düsseldorfer Rosenmontagsumzug teilnehmen. Zwölf Meter lang soll die rollende Bühne sein, 50 Kilowatt stark die Beschallung. Hosen-Gitarrist Breiti hat auf die Frage, wie Karneval und Hosen zusammengehen, fast schon im Sinne Martin Walsers orakelt: „Karneval in Deutschland bedeutet Jahr für Jahr, daß Millionen von Menschen tagelang zu Marschmusik durchdrehen. Wir fanden, daß es höchste Zeit ist, das zu ändern. Die Erfindung Karneval ist einfach zu gut, um sie irgendwelchen Deppen zu überlassen.“ Komisch, wir hier von der Redaktion Rausch und Ritual haben die Hosen ohnehin immer nur für eine Fortsetzung des Düsseldorfer Karnevals mit nicht einmal so anderen Mitteln gehalten. Man trifft sich – bei freundlichem Diebels.
70 Prominente haben unter dem Slogan „Entfernt Gillette vom Set“ zu einem Boykott der gleichnamigen Rasierschaumfirma aufgerufen, weil diese noch nicht – wie Avon, Revlon, Estée Lauder und auch Kermit Clein – sichere und humane Alternativmethoden zum Tierversuch anwenden. Zu den Unterzeichnern gehören Wes „Nightmare“ Craven, Wolfgang „Schiffeversenken“ Peterson und Woody „Born to kill“ Harrelson.
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