: Unterm Strich
Was vom Wochenende übrigblieb: Das Londoner Auktionshaus Christie's hat eine Kreidezeichnung des italienischen Renaissancemalers Raffael (1483–1520) am Freitag für umgerechnet 13,4 Millionen Mark (5,28 Millionen Pfund) versteigert. Das ist nach Angaben des Hauses die höchste Summe, die bei vergleichbaren Auktionen alter Meister je für eine Zeichnung geboten wurde. Die Zeichnung „Studie für Kopf und Hand eines Apostels“ ging an einen ungenannten Sammler. Raffael schuf die Skizze zur Figur von Johannes dem Täufer für sein spätes Ölgemälde „Transfiguration“, das im Besitz des Vatikans ist. Auch ein Werk von Jacob Jordaens (1593–1678) mit dem Titel „Die vier Ärzte der Kirche“ erbrachte eine neue Höchstsumme für ein Gemälde dieses Künstlers. Es wechselte für 1,9 Millionen Mark den Besitzer. Das Bild zweier Mönche von El Greco (1541–1614) mit dem Titel „Der Heilige Franziskus und Bruder Leo meditierend“ wurde für fast 3,8 Millionen Mark ebenfalls einem unbekannten Menschen mit viel Geld zugeschlagen.
Oh, when the saints go marchin' in: Der Film „Carlas Song“ des britischen Regisseurs Ken Loach ist beim internationalen Filmfestival in Havanna ausgezeichnet worden. Der Film, der im nicaraguanischen Bürgerkrieg der 80er Jahren spielt, erhielt den „Coral“ als bester auswärtiger Film über ein lateinamerikanisches Thema. Als beste Eigenproduktion des Subkontinents wurde „Profunfo Carmesi“ („Tiefes Karmesin“) des Mexikaners Arturo Ripstein mit drei „Corales“, dem karibischen Gegenstück des Oscars, ausgezeichnet. Beim XVII. Festival des Neuen Lateinamerikanischen Kinos, das bedeutendste Filmfest Lateinamerikas, wurden in diesem Jahr rund 400 Filme aus 30 Ländern gezeigt.
Ein neues Museum für zeitgenössische Kunst ist am Samstag in Budapest eröffnet worden. Die neue Kunststätte im ehemaligen Königspalast auf der Burg von Buda ist aus der im Oktober 1987 gegründeten Budapester Sammlung Ludwig hervorgegangen. In ihr sind mehrere hundert Werke moderner Künstler zu sehen, darunter Pablo Picasso, Andy Warhol und Roy Lichtenstein. Das neue Museum ist die erste Einrichtung in der ungarischen Hauptstadt, die sich systematisch um das Sammeln, die Präsentation und die Erforschung zeitgenössischen Kunstschaffens kümmern will.
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