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Unterm Strich

Die gewerkschaftseigene Büchergilde Gutenberg wird von ihren Mitarbeitern übernommen. Die Buchgemeinschaft und ihre Buchhandlungen – Eignerin ist die Gewerkschaftsholding BGAG – werden also nicht an einen Bewerber aus der Verlags- und Versandbranche verkauft, statt dessen übernehmen Mitarbeiter die wirtschaftliche Verantwortung, wie die Büchergilde am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Damit sei die Unabhängigkeit der Büchergilde gewahrt. Über die Höhe des Übernahmepreises sowie einen erwarteten Stellenabbau wurden keine Angeben gemacht. Als aussichtsreiche Interessenten lagen im Januar noch der Bertelsmann Club, die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt und die Verlagsbuchhandlung Manuscriptum im Rennen. Die 20 verlagseigenen Gilde-Filialen werden nun zur Jahreswende in selbständige Vertragsbuchhandlungen umgewandelt. Mit der Übernahme der unternehmerischen Verantwortung wollen die Mitarbeiter die Standorte als „Treffpunkte für Mitglieder der Büchergilde“ weiterführen. Damit sei der Fortbestand des gesamten Ladennetzes von derzeit 73 Buchhandlungen gesichert. Der derzeitige Geschäftsführer Erich Hensler wird nach Fertigstellung der Jahresabschlüsse ausscheiden.

Das Hamburger Thalia Theaterist auf der Suchen nach einem Nachfolger für seinen derzeitigen Intendanten Jürgen Flimm fündig geworden: Friedrich Schirmer soll's sein, der Stuttgarter Schauspieldirektor. Ein konkretes Angebot sei noch nicht ergangen, hieß es aus Stuttgart, aber es liefen „Gespräche“. Dabei ginge es auch um die Frage, ob auf das Stuttgarter Schauspiel weitere Etatkürzungen zukämen. Zwischen dem baden-württembergischen Kunstministerium und Friedrich Schirmer laufen unterdes Bleibeverhandlungen. „Es gibt den Willen, Herrn Schirmer zu halten“, erklärte dazu ein Sprecher des Ministeriums.

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