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Unterm Strich

Der Konflikt am Dresdner Hannah-Arendt-Institut hat zu einer ersten juristischen Konsequenz geführt. Institutschef Klaus-Dietmar Henke erwirkte beim Landgericht Berlin gegen Beiratsmitglied Werner Patzelt eine einstweilige Verfügung, teilte Patzelt am Donnerstag mit. Der Politologe darf nun nicht mehr behaupten, Henke „verhalte sich wie Hitler“. Nach Darstellung Patzelts entstammt die „Hitler“-Formulierung einem längeren telefonischen Hintergrundgespräch und sei von ihm zum Abdruck in der Süddeutschen Zeitung nicht autorisiert worden. Zugleich bedauerte der Wissenschaftler die Formulierung als „überzogen“. „Angesichts der gerichtskundig gewordenen Sorge seines Kollegen um Fragen der persönlichen Ehre“ wundere er sich allerdings, dass Henke ebenso nachdrücklich wie sich selbst nicht auch seinen Stellvertreter Backes und seinen Mitarbeiter Lothar Fritze in Schutz nehme. Beide würden seit Wochen in der Öffentlichkeit als „geschichtspolitisch gefährliche Rechtsrevisionisten verleumdet“. Henke war für eine Stellungnahme am Vormittag nicht zu erreichen. Auslöser des Konflikts am Institut für Totalitarismusforschung war ein Text des Institutsmitarbeiters Fritze über den Hitler-Attentäter Georg Elser. In dem am 8. November in der Frankfurter Rundschau erschienenen Beitrag hatte Fritze eine moralische Rechtfertigung für das Attentat 1939 im München bestritten.

Ein neuer Taschenbuchverlag soll in Berlin entstehen. Zu den bekannten Verlagen Siedler und Berlin, die beide von Arnulf Conradi geleitet werden und zur Bertelsmann-Gruppe gehören, tritt die Neugründung Berliner Taschenbuch Verlag, teilte der Berlin Verlag am Donnerstag mit. Das neue Unternehmen soll die erfolgreichen Belletristik- und Sachbuchtitel des Berlin Verlages und die Sachbücher des Siedler Verlages aufnehmen. Gleichzeitig soll das Programm mit Originalausgaben deutscher Sprache und aus anderen Ländern verstärkt werden. Der neue Verlag plant sein erstes Programm für April 2001. Die ersten Berliner Taschenbücher sollen dann im Oktober 2001 erscheinen.

Mick Jagger hat seinen Eigennamen als Trademark für eine Serie von Schönheitsprodukten eintragen lassen. Der Rechtsschutz umfasst zugleich Produktlinien im Bereich Kleidung, Schuhe und Toilettenartikel. Allerdings plant Jagger nach Informationen der BBC gar nicht ernsthaft, mit „Mick Jagger“ herauszukommen, er will bloß verhindern, dass andere es tun.

Eine Punkband namens Die Ignoranten hat sich in die Kohlnachfolgedebatte eingeschaltet. „Angela for President“ heißt ihre Single, auf der gleich in drei Varianten (Radio-, Karaoke, Rolle-Rückwärts-Version) für Angela M. gevotet wird. Zu beziehen unter (06 11) 5 14 92 (Fon/Fax).

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